Gemeinderat, 56. Sitzung vom 26.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 104
zu bauen, was müssen wir sofort machen. Dann ist wirklich viel passiert. Wir haben Glück - unter Anführungszeichen - gehabt, dass wir aus dem Corona-Fonds Mittel bekommen haben, von denen - noch einmal Danke - vieles in die Sportstättenentwicklung umgelenkt worden ist, und so kann ich berichten, dass wir in den letzten Jahren insgesamt 400 Millionen EUR nur in die Wiener Sportstätten investiert haben. Damit ihr ein Gefühl habt, in einem normalen Jahr davor waren es durchschnittlich so 25 bis 30 Millionen. Was mich auch natürlich besonders freut, das muss ich als GRÜNER sagen, ist, man sieht unsere grüne Handschrift bei diesen Sportstätten. Alle Sportstätten in Wien, die neu entwickelt werden, die saniert werden, sind energiepolitisch State of the Art, das heißt, alle mit Holz und Photovoltaik, Wärmepumpen, „Raus aus Gas“, LED-Lampen. Alle Kunstrasenplätze, die gebaut worden sind - übrigens ganz wichtig, denn sie sind natürlich ganz anders benutzbar als Rasenplätze, auch im Winter -, sind natürlich plastikfrei, und so weiter. So haben wir ab den 2000er Jahren Vereinsanlagen saniert. Es waren 80 Projekte, die jetzt laufen, und da möchte ich mich an das anschließen, was der Markus gesagt hat: Hut ab, meinen größten Dank der MA 51, die gleichzeitig 85 Baustellen abwickelt, vom Kunstrasenplatz bis zum Neubau, und das ist für eine Abteilung, in der doch nicht sehr viele MitarbeiterInnen sind, schon eine Höchstleistung. Da möchte ich echt einmal dem Anatol Richter und seinen MitarbeiterInnen danken, die da Großartiges leisten. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Darüber hinaus sind neben den Sportanlagen fast schon alle Rundhallen saniert worden, und die, die noch nicht saniert sind, werden gerade saniert. Der Sport-Club-Platz, der Markus hat es erwähnt, ist ein großes, wichtiges Infrastrukturprojekt für den Wiener Fußball, weil das sehr traditionell ist, über 20 Millionen. Und natürlich die Sport Arena Wien, da muss ich den Markus sogar ergänzen, es sind sogar drei Hallen: Turnen, Leichtathletik und die ganzen Ballsportarten. Und das Coole an dieser Anlage ist, dass sie innerhalb von 2 Stunden umgebaut werden kann. Sie wird natürlich auch zu Trainingszwecken und Schulzwecken genutzt und kann innerhalb von 2 Stunden in eine Wettkampfhalle für bis zu 3.000 ZuseherInnen umgebaut werden. Das Geile ist natürlich, dass man jetzt alle Hallenballsportarten nach Wien bringen kann, Champions-League-Finale machen kann, Europacup, sei es von Fußball angefangen über Volleyball, Basketball, aber natürlich auch Turnen und Sportarten, die bisher noch nicht so gut vertreten waren.
Vielleicht ein kurzer Ausblick, wie es weitergeht oder was Vorschläge von uns wären. Wo wir noch stärker hinschauen müssen, ist auf jeden Fall, bei der neuen Vergabe dieser Anlagen ein bisschen mutiger zu sein. Ich würde zur Bedingung machen, Vereine zu berücksichtigen, die zum Beispiel Frauensport haben, dass nur Fußballvereine das bekommen, die auch eine Frauenmannschaft oder ein Mädchenteam haben. Wir sind auch schon draufgekommen, dass manche Vereine ein bisschen überfordert sind mit dem Betrieb der eigenen Anlage, vor allem, wenn diese größer war - das war leider auch beim Sport-Club ein Thema -, deshalb ist es die richtige Entscheidung, dass Anlagen jetzt öfters auch von der Stadt Wien betrieben werden. Man braucht ja keine Kuh besitzen, wenn man Milch haben möchte, das heißt, es betreibt die Stadt Wien diese Anlage und die Vereine können das nutzen. Wichtig wäre aber auch für kleine Vereine, dass es so etwas wie einen Pool von HandwerkerInnen - ElektrikerInnen, InstallateurInnen - gibt, auf die sie zurückgreifen können, um das nicht selbst machen zu müssen.
Ansonsten noch einmal Danke an die Verantwortlichen. Danke auch an den Landessportrat, weil es wirklich ein Spaß ist, mit allen Fraktionen super zusammenzuarbeiten. Ich glaube, wir haben alles einstimmig gemacht, und das ist eine Wohltat, wenn man so andere Sachen erlebt. - Danke auch dafür. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Gorlitzer. Welche Redezeit darf ich einstellen? Sie haben sieben Minuten gewählt, fraktionelle Restredezeit sind zehn Minuten und nach Ihnen kommt noch eine Rednerin. - Fünf. Bitte, Herr Gemeinderat.
GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich möchte mit einer Posse der Gesundheitspolitik in Wien beginnen, nämlich mit dem Nebenbeschäftigungsverbot für Spitalsärzte, so ist es in den letzten Wochen in den Medien gewesen. Der Herr StR Hacker stellt sich ja in der Öffentlichkeit gerne als Macher dar, in den letzten Wochen war er eher ein Polterer und ein Problemmacher, denn diese Forderung löst überhaupt keine Probleme im Gesundheitsbereich. Weder der WIGEV noch der Herr Stadtrat haben gewusst, um wie viele Personen es eigentlich geht. Wir haben eine Anfragenbeantwortung - die müsst ihr nur durchlesen - in den letzten Monaten bekommen, es geht hier genau um 44 Ärztinnen und Ärzte, die 10-Stunden-Verträge haben, und weitere 166, die 20-Stunden-Verträge haben. Das sind 210 Ärztinnen und Ärzte, die dann ein Nebenbeschäftigungsverbot hätten, das bringt gar nichts in der Gesundheitsversorgung, hat überhaupt keinen Einfluss. Der Arbeitsrechtsexperte Marhold hat gestern im „Standard“ geschrieben, dass das sowieso gesetzeswidrig ist. - Also, viel Lärm um nichts. Die ganze Geschichte ist nur ein bisschen peinlich, denn man hätte sich ja ein bisschen vorinformieren können, worum es da eigentlich geht, bevor man da so ziemlich alle Spitalsärztinnen und -ärzte vergrault und vor den Kopf stößt. (Beifall bei der ÖVP.) Wir sind grundsätzlich für mehr Anreize, mehr Flexibilität in den Gesundheitsberufen und nicht für Verbote und Zwänge, wie sie da verlautbart worden sind.
Jetzt möchte ich kurz zu unseren Anträgen kommen, die wir heute eingebracht haben. Der erste ist der Aufbau eines interdisziplinären Kompetenzzentrums und der Ausbau spezialisierter Ambulanzen für Long Covid, Myalgie, Enzephalitis und Chronisch Fatigue Syndrom - also MECFS - in Wien. Wir haben das schon 2022 beantragt, als sich abgezeichnet hat, dass bis zu 20 Prozent der Covid-Patientinnen und -Patienten an Long Covid erkranken. Das sind wirklich schwere Erkrankungen, da gibt es vor allem Kinder, Jugendliche und auch Frauen, die sich kaum noch aus den eigenen vier Wänden bewegen kön
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