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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 26.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 104

 

Netzwerke. Es muss sichergestellt werden, dass Chirurginnen genau die gleichen Chancen haben wie ihre männlichen Kollegen. Es gibt bereits einen Verein, der sich „Die Chirurginnen“ nennt, der durch Mentoring und Netzwerkarbeit auch die Sichtbarkeit der Chirurginnen fördert, genauso aber auch die Sicherheit am Arbeitsplatz. Es gibt Schutzzonen, die ermöglichen, dass all das vereinbart werden kann, damit wir auch mehr Chirurginnen haben. Ich habe von meinem Kollegen vernommen, dass es viel mehr Chirurginnen als noch vor 10 oder 20 Jahren gibt. Umso wichtiger ist es daher, dass wir diese unterstützen, dass entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden und dass auch durch den WIGEV beispielsweise ein Netzwerk für Chirurginnen hier in Wien zur Verfügung gestellt wird. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wie Sie sehen, gibt es unglaublich viele Themen, und wir alle sind mit Leidenschaft mit dabei. Wir müssen genau hinsehen, wir müssen ehrlich hinsehen und die Gelder, die zur Verfügung stehen, auch genau dort investieren, wo wir sie am meisten benötigen. Dann können wir es gemeinsam schaffen, dass der Bereich der Gesundheit und alle anderen Bereiche, die diesen Ausschuss betreffen, auch wirklich zukunftsträchtig sind. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit betrug sieben Minuten, die fraktionelle Restredezeit beträgt zehn Minuten. Es gibt noch zwei Redner, und ich bitte, das eventuell aufzuteilen. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Deutsch. Selbstgewählte Redezeit sieben Minuten. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

19.52.58

GR Christian Deutsch (SPÖ)|: Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Bei einem gesamtstädtischen Budgetvolumen von 18,9 Milliarden EUR sind im Jahr 2023 50 Prozent für Soziales und der größte Teil davon für sozial treffsichere Maßnahmen zur Teuerungsbekämpfung, für Gesundheit, Bildung und Kinderbetreuung ausgegeben worden. 3,4 Milliarden EUR für Soziales sind bereits erwähnt worden, und 2,9 Milliarden EUR sind es für die Gesundheit.

 

Wenn wir uns den Rechnungsabschluss 2023 ansehen, so zeigt sich, dass es erhöhte Ausgaben für die Gesundheit und damit verstärkte Investitionen in die Gesundheit der Bevölkerung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung gegeben hat. Es hat Investitionen in die Infrastruktur, aber auch in die Digitalisierung des Gesundheitswesens gegeben. Außerdem ist auch eine Vielzahl von Maßnahmen - worauf ich noch einzeln zu sprechen kommen werde - ergriffen worden, um dem Personalmangel entgegenzuwirken und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, und wir sehen auch bereits die ersten Erfolge.

 

Außerdem sind auch erweiterte Programme zur Prävention und Gesundheitsförderung realisiert worden. Dabei spielt als eine der größten Gesundheitsorganisationen Europas der Wiener Gesundheitsverbund natürlich eine zentrale Rolle, der die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherstellt und Spitzenmedizin auf höchstem Niveau anbietet.

 

Wenn wir uns das im Detail ansehen, können wir feststellen, dass die Leistungsdaten beeindruckend sind: In 8 Kliniken werden 75 Prozent aller Spitalsleistungen in Wien erbracht. Es gab 4,9 Millionen ambulante Patienten, also sogar um 200.000 mehr als im Vorjahr, und 235.000 stationäre Patienten, das sind um 8.000 mehr als im Vorjahr. Weiters sind die Zahlen von 11,8 Millionen Belagstagen, 134.500 Operationen, also um 4.000 mehr, beeindruckend. Und all diese Leistungen wurden unter oft nicht einfachen Bedingungen erbracht. Es gab 12.124 Geburten im Wiener Gesundheitsverbund. - Insgesamt ist das eine großartige Bilanz von Leistungen, die hier von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbracht wurden. Dafür kann man sich wirklich nur ganz herzlich bedanken! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Eine wesentliche Voraussetzung, um diesen Personalengpässen entgegenzuwirken, ist natürlich die Ausbildung für Gesundheits- und Pflegeberufe. Auch diesbezüglich nimmt der Wiener Gesundheitsverbund eine zentrale Rolle als größter Ausbildner ein.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Jahresabschluss 2023 in Zahlen zeigt bei einer Bilanzsumme von 6,28 Milliarden EUR Umsatzerlöse von 3,9 Milliarden EUR. Das ist ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weiters wird ein Personalaufwand von 2,6 Milliarden EUR ausgewiesen, das ist ebenfalls ein Plus von 9 Prozent, und die betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 1,5 Milliarden EUR. Das ist in Summe ein Jahresergebnis von 14 Millionen EUR.

 

Sehen wir uns nun den Personalbereich und den diesbezüglichen Aufwand im Detail an, nachdem ja einige Vorrednerinnen und Vorredner auch darauf eingegangen sind. Es gab insgesamt 27.013 Vollzeitäquivalente, also ohne Personen, die sich in Karenz befinden. Davon sind 11.238 Personen als Pflegepersonal die größte Gruppe bei einem Besetzungsgrad von 92 Prozent im Jahre 2023. Es waren 3.363 Ärztinnen und Ärzte beschäftigt, das ist auch ein Besetzungsgrad von 93 Prozent.

 

Natürlich schaut jetzt auch jeder auf die Pensionierungen, die bis zum Jahr 2030 bevorstehen. Diese werden in beiden Bereichen rund 20 Prozent betragen. Daher ist das auch einer der Schwerpunkte, und daran sieht man, dass offensiv gehandelt wird und die Ausbildungsplätze ausgebaut werden, um die Personalsituation mittelfristig zu verbessern beziehungsweise auszugleichen, wenn es zu Pensionierungen kommt.

 

Im Bereich der ärztlichen Ausbildung geht es in 8 Kliniken und 1 Therapiezentrum um 1.350 Plätze. Für die Pflegeberufe handelt es sich um 3.600 Plätze an 4 Standorten. Bei den Gesundheitsberufen sind es 1.590 Plätze für Hebammen, medizinische Assistenzberufe, et cetera, und es sind 130 Stellen für Lehrlinge im Bereich der Verwaltung oder im handwerklich-technischen Bereich.

 

Zusätzlich dazu hat es im Jahr 2023 auch diesen Anwerbebonus gegeben. Es wurde eine Leistungsprämie für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbezahlt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bekanntenkreis erfolgreich angeworben haben und die länger als 6 Monate beschäftigt sind. Bis zum 31.12.2023 waren das immerhin 703 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, exakt 278 diplomierte Pflegepersonen und 32 Ärztinnen und Ärzte. - Man arbeitet sehr wohl auch gerne im Wiener Gesundheitsver

 

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