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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 26.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 95 von 104

 

sind. Das Wien von morgen muss sich doch leisten können, sehr geehrte Damen und Herren, dass wir echt konsequent gegen Kinderarmut vorgehen! (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Wir brauchen also viel mehr Zusammenarbeit. Wir müssen darauf schauen, dass nicht immer nur der eigene Schrebergarten bewirtschaftet wird. Das geht vielleicht im Bereich der Schrebergärten, das geht aber nicht in der Politik. Da braucht es eine Zusammenwirkung über die Ressortgrenzen hinweg. Wir brauchen Zusammenarbeit, um die Wohnkostenbelastung zu senken, wir brauchen Zusammenarbeit, um die Wohnungslosigkeit in Wien zu beenden, und nur mit Zusammenarbeit können wir auch die Kinderarmut abschaffen. Beenden wir also dieses Schrebergartendenken bei den Wiener Ressorts und schauen wir aufs Ganze! - Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Greco. Selbstgewählte Redezeit sieben Minuten. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

19.45.37

GRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM (ÖVP)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie via Livestream mit dabei sind!

 

Vieles wurde zum Thema Gesundheit bereits gesagt, dazu kann aber nie genug gesagt werden. Gesundheit betrifft über ein Drittel des gesamten Budgets der Stadt, und genauso vielfältig sind die Facetten und Herausforderungen im Hinblick auf die Gesundheit. Es wurde schon einiges angesprochen. Kollegin Laschan und auch Kollegin Huemer sind auf Gendermedizin eingegangen, und insbesondere meine Kollegin Ingrid Korosec hat natürlich in diesem Zusammenhang bereits ganz viele Punkte aufgelistet.

 

Es ist Geld da, dieses Geld muss aber richtig investiert werden. Wenn ich mir den Bereich Soziales und vor allem den Bereich Sport ansehe, den ich als Mutter eines Leistungssportlers kenne, dann könnte ich allein für diesen Bereich ganz viele Optimierungsmöglichkeiten auflisten. Das wird meine Kollegin Arnoldner dann machen, die auf diesen Bereich spezialisiert ist. Es gilt, die Gelder, die vorhanden sind, optimal in ganz konkrete Projekte zu investieren, und vier davon möchte ich Ihnen heute hier präsentieren und dann auch entsprechende Anträge auf Zuweisung beziehungsweise zur direkten Abstimmung einbringen.

 

Beim ersten Punkt, der großen Mehrwert bringen kann und wird, sobald wir ihn beschließen, geht es um ein Frauenleiden, welches Österreich-weit über 300.000 Frauen betrifft, weshalb auch die entsprechenden Zahlen für Wien sehr hoch sind. Dieses Frauenleiden ist mit sehr vielen Schmerzen und auch mit ganz viel Unwissen verbunden, nämlich die Endometriose. Sehr viele Frauen wissen lange nicht, was das ist. Erst vor Kurzem haben wir selbst wieder mit einer jungen, 27-jährigen Frau gesprochen. Sie hatte seit der Pubertät Schmerzen, und niemand wusste, was das denn genau ist. Es braucht also einerseits Forschungsgelder, um mehr in diesen Bereich investieren zu können, und anderseits auch Aufklärungskampagnen, damit überhaupt das Bewusstsein für Endometriose geschaffen wird, damit nicht so viele Frauen daran leiden müssen. Es ist dies ein ganz konkretes Projekt, in das hier Geld investiert werden kann, darf und soll. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und GRÜNEN.)

 

Mein zweiter Appell bezieht sich auf zwei Bereiche, die Personen mit Behinderungen beziehungsweise mit Beeinträchtigungen unterschiedlichster Natur betreffen, und zwar möchte ich zunächst das Thema Mobilität ansprechen. Ich selbst darf mit Kollegin Vasold in der Kommission für Inklusion mit dabei sein, und wir machen großartige Projekte. Wir wollen vieles gemeinsam bewegen. Wir beschäftigen uns in diesem Zusammenhang mit der Parkplatzsituation für Personen, die mit Behindertenautos irgendwo hinkommen und mit Rohrstuhl parken wollen. Wir haben in Wien nur 3.975 derartige Parkplätze. Das scheint viel zu sein. 3.025 dieser Plätze sind allerdings Privatpersonen zugerechnet, und es sind also nur 950 Stellplätze, die 139.100 Personen mit schwerster Beeinträchtigung zur Verfügung stehen, und wenn wir alle 410.000 Personen in Betracht ziehen, die diesen Ausweis haben, dann sind 950 Stellplätze klarerweise viel zu wenig. Um diesen Menschen also auch die Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen und sie wirklich zu inkludieren, braucht es daher ganz dringend und ganz schnell mehr Parkplätze für Personen mit Behindertenausweisen, damit diese in den Alltag inkludiert werden können. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Wenn ich mir jetzt den Bereich von Kindern mit Behinderungen und ihren Eltern ansehe, dann stelle ich fest, dass natürlich ein großes Thema die Mobilität ist. Die Frage ist: Wie kommen diese in die Schulen und in die Tageseinrichtungen? Ich sehe jetzt Kollegen Trinko aus dem 18. Bezirk und sage: Es ist ein Drama, was sich in der Hans Radl-Schule gerade abspielt. Es darf nicht geschehen, dass diese Kinder irgendwohin verlagert werden! Diese Kinder müssen zu den Schulen gebracht werden, und die Zugänge beziehungsweise Zufahrten für die Eltern müssen sichergestellt werden.

 

Genauso generell muss es in allen Schulen Barrierefreiheit geben, und es muss Personal zur Verfügung gestellt werden, welches die Pädagoginnen und Pädagogen pflegerisch unterstützt, damit auch diese Kinder und deren Eltern von Anfang an eine Chance haben, inkludiert zu werden und eine entsprechende Zukunft zu haben, denn Bildung ist ein wesentlicher Teil dessen, dass man sich dann auch im Erwachsenenleben inkludieren kann. Eine Etablierung von professionellen Systemen und Schulassistenz ist heutzutage ein Muss, und wir als Wiener Stadtregierung können und müssen darauf achten, dass das ausgebaut wird. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und GRÜNEN.)

 

Der vierte und letzte Punkt betrifft ein Thema, das mich bereits mein gesamtes Arbeitsleben begleitet, nämlich die Förderung von Frauen. Es geht um Frauen in der Wirtschaft, um Mütter, die Kind und Karriere in Balance bringen und genauso um Chirurginnen. Von meinem Kollegen Gorlitzer, der diesbezüglich natürlich Experte ist, weiß ich, wie es in einem OP zugeht, genauso wie diejenigen von Ihnen, die in diesem Beruf arbeiten. Wir brauchen hier

 

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