Gemeinderat, 55. Sitzung vom 18.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 80
Im Jahr 2023 fanden insgesamt 14 Kurse mit rund 120 Teilnehmerinnen statt.
Auch zahlreiche Frauen- und Mädchenvereine werden durch das Frauenservice Wien gefördert. Diese setzen sich mit ihren Angeboten wie Beratung, Workshops, Veranstaltungen, aufsuchende Arbeit und gemeinsame Freizeitaktivitäten für das selbstbestimmte Leben von Frauen und Mädchen in Wien ein. Insbesondere zum Thema Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum bieten beispielsweise die Angebote des Mädchenzentrums Pepper, der Diakonie Frauenberatung, der Schwarze Frauen Community, der autonomen österreichischen Frauenhäuser Unterstützung.
Weiters berücksichtigt die moderne und geschlechtssensible Stadtplanung der Stadt Wien die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen und Männern. Die Orientierung an den Bedürfnissen von Frauen und Mädchen ist ein wichtiger Aspekt von alltags-, von frauengerechtem Planen und Bauen. Auf Mädchen und junge Frauen wird seit jeher durch die Fair-Play-Teams, die Parkbetreuerinnen und Parkbetreuer oder die mobilen Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter zugegangen. Sie werden offensiv zu den Angeboten und in die Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit eingeladen.
Zur Frage 5: Pro Aktionstag waren im Durchschnitt 12 Personen der Stadt Wien im Einsatz.
Zur Frage 6: Im Zuge der bisherigen Aktionstage wurden insgesamt 804 Tagstunden und 156 Nachtstunden - das sind Stunden nach 22 Uhr - geleistet.
Zu den Fragen 7 und 9: Eine erste Evaluierung hat ergeben, dass die gegenständlichen Schwerpunktaktionen bei der Bevölkerung sehr gut angekommen sind. In vielen Gesprächen mit Anrainern wurde die Anwesenheit des Mobilbüros am Reumannplatz sowie die deutlich sichtbaren Teams im Zuge der Bestreifungen positiv wahrgenommen. Auch einige der im Bereich situierten Geschäftsleute zeigten sich erfreut über die Aktionen. Resümierend ist festzuhalten, dass die Aktionen zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls beigetragen haben.
Zu den Fragen 10 bis 13: Im Zuge der Begehungen beziehungsweise auch in Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde festgestellt, dass in einigen Bereichen im Zielgebiet, vor allem im öffentlichen Raum, Angsträume durch mangelhafte Einsicht beziehungsweise unzureichende Ausleuchtung vorhanden sind. Als erster Schritt wurden bereits umfangreiche Rückschnittmaßnahmen sowie eine umfassende Erneuerung der Leuchtmittel im Parkbereich am Keplerplatz veranlasst. In weiterer Folge wird derzeit eine Ausdehnung der gesetzten Maßnahmen auf weitere Bereiche geprüft. Es ist geplant, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektion Wien in den bisherigen Einsätzen auch in Zukunft regelmäßig fortzusetzen. Ebenfalls tauscht sich die MA 17 in regelmäßigen Abständen mit der Polizei und zahlreichen anderen wichtigen Stellen in den Bezirken aus. Auch in Favoriten ist die Abteilung mit zahlreichen Initiativen und Projekten aktiv, wie etwa mit „Wien.Vielfalt.Wissen“, „Dein Wien.Deine Stadt“, Community Kommunikator, der Interreligiösen Dialoggruppe Favoriten. Mit Rat und Hilfe ist die Polizei tätig.
Ebenso ist die genannte Abteilung im Wiener Netzwerk für Demokratiekultur und Prävention vertreten, welches das Ziel verfolgt, Jugendliche und junge Erwachsene vor extremistischen Tendenzen sowie vor Stigmatisierung, Pauschalierung und Generalverdacht zu schützen. Die MA 17 hat als Mitglied des Netzwerks unter anderem die Fortbildungsplattform Werkstatt Wien ins Leben gerufen. Seit Februar 2015 unterstützt die Plattform die Stadt Wien bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Extremismus.
Zur Frage 14: Die Errichtung von Videoüberwachung im öffentlichen Raum fällt gemäß Sicherheitspolizeigesetz in die Zuständigkeit der Sicherheitsbehörden, in Wien in jene der Landespolizeidirektion Wien. Laut Rücksprache mit der Landespolizeidirektion Wien sind derzeit am Reumannplatz drei stationäre Videokameras und für den Bereich rund um die Keplerkirche eine mobile Überwachung im Einsatz.
Zur Frage 15: Die im Deeskalationspaket erwähnte Maßnahme der „Nachtstreetwork“ wurde wie angekündigt umgesetzt. Im öffentlichen Raum ist die aufsuchende Jugendarbeit nach wie vor anlassbezogen auch nach 22 Uhr bis Mitternacht tätig. Insgesamt sind in Favoriten aktuell zirka 70 Jugendarbeiter unterwegs, die sowohl über den Verein Wiener Kinderfreunde als auch über den Verein Wiener Jugendzentren tätig sind. Das örtliche Fair-Play-Team der Wiener Kinderfreunde wurde zuletzt von drei auf acht Personen aufgestockt. Die Fair-Play-Teams der Stadt sind immer zu zweit unterwegs und suchen das Gespräch mit den Menschen im Grätzl. Sie regen zur fairen Nutzung des öffentlichen Raumes an, interessieren sich für die Bedürfnisse und Anliegen der Bürger, unterstützen bei der Bewältigung von Konflikten und vermitteln bei Bedarf. Auch das Parkbetreuungsteam wurde um drei Mitarbeiter aufgestockt, um Parks wie den Alois-Greb-Park, den Waldmüller-Park, den Hubert-Blamauer-Park, den Walter-Kuhn-Park sowie den Tangentenpark und Umgebung betreuen zu können.
Das Netzwerk für Demokratiekultur und Prävention, in dem verschiedene Stellen von der Kinder- und Jugendhilfe über das AMS bis zu den Sicherheitsbehörden zusammenkommen, beschäftigt sich in regelmäßigen Sitzungen mit Herausforderungen im Bereich Jugendgewalt. Weitere Maßnahmen wurden auch im Bereich der Schulen in Favoriten gesetzt. So wurden die Planstellen in der Schulsozialarbeit in den vergangenen 5 Jahren um knapp 50 Prozent aufgestockt (GR Stefan Berger: Das heißt in Zahlen?), wovon insbesondere die Schulen in Favoriten profitiert haben. Wie angekündigt, wurde auch das Präventionsprogramm „Respekt: Gemeinsam stärker“ mit dem Fokus auf den 10. Bezirk ausgebaut. Insgesamt haben bisher fünf Schulen aus Favoriten an dem Programm teilgenommen, das mit diesem Herbst in die nunmehr dritte Runde geht. Ebenfalls unterstützend für die Schulen wirkt das Schulentwicklungsprogramm, das Wiener Bildungsversprechen, an dem ab Herbst dieses Jahres erstmals Schulen aus Favoriten teilnehmen. - Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
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