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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 18.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 80

 

dieser wirklich schiachen Halle gewichen ist, ist ned unsers. Deshalb werde ich heute auch einen Antrag einbringen, dieses Projekt ohne diese Halle zu verwirklichen.

 

Einen dritten Punkt möchte ich heute auch noch anführen. Wenn man mit den Standlern und mit den BürgerInnen spricht - und ich war auf vielen Veranstaltungen, die im Zuge dieses Projekts stattfanden -, was die Standler wirklich magerlt, ist, dass man nicht weiß, wie die Plätze in der Halle vergeben werden. Man befürchtet natürlich, dass da wieder „best friends“ zum Zug kommen.

 

Damit schließe ich meine Kritikpunkte. Ich möchte betonen, dass das Positive bei Weitem überwiegt, dass dieser wirklich ekelige Platz jetzt begrünt wird. Ich ersuche Sie nur um Zustimmung unseres Antrags, das Ganze ohne diese Halle zu errichten, und bedanke mich schon im Vorhinein. Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist GRin Fitzbauer, und ich erteile es ihr. Bitte, Sie sind am Wort.

 

12.32.27

GRin Ilse Fitzbauer (SPÖ)|: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, werte Vorsitzende, werte Zuseherinnen und Zuseher im Livestream!

 

Naschmarkt wird blühend - mehr sage ich dazu nicht, denn ausführlich wurde das Projekt bereits mehrfach von VorrednerInnen beschrieben. Für jemand, der aus einem Bezirk kommt, wo Grün kein Fremdwort ist und wo wir gewohnt sind, Freiflächen zu haben, die wir auch entsprechend nutzen können, ist die Umgestaltung eines Parkplatzes, der zugegeben sehr heiß ist und sehr viel Fläche versiegelt, immer ein äußerst positives Zeichen.

 

Ich gebe aber zu, ich bin selber Autofahrerin und manchmal sehr froh, einen Parkplatz zu finden, und verstehe auch die Probleme, die man hat, wenn man dort wohnt, beziehungsweise verstehe ich die Probleme sehr gut, die auch die Flohmarktstandler und Gewerbetreibenden haben, haben werden. Da bin ich informiert worden, dass es sehr wohl auch Gespräche geben wird oder derzeit gibt, um diese Probleme anzugehen. Denn bestimmte Geschäfte abzuhandeln, erfordert oft auch wirklich, mit einem Auto zu fahren.

 

Obwohl ich zugegeben Autofahrerin bin - ich bin aber eine Verfechterin des öffentlichen Verkehrs und nutze ihn bei jeder Gelegenheit, gehe auch sehr gerne zu Fuß, auch sehr weite Strecken, weil das eine Mobilitätsform ist, die nicht nur gesund für die Umwelt ist, sondern auch für meine eigene Gesundheit -, verstehe ich sehr gut, dass man Platz auch für Formen der Mobilität braucht, die vielleicht nicht so angesagt sind im Moment. Ich möchte ein kleines Beispiel bringen, weil der Herr Berger, nein, einer meiner Vorredner gesagt hat, mit dem Naschmarkt geht’s bergab.

 

Ich komme aus einem Bezirk, der auch einen Markt hat, den Schlingermarkt, den Floridsdorfer Markt. Über den Floridsdorfer Markt wurde schon mindestens zehn Jahren gesagt, er stirbt. Die jeweiligen Bezirksvorsteher waren schon fast der Meinung, dass es sein könnte, dass er wirklich stirbt. Aber Unternehmen, die zehn Jahre lang sterben, gibt es nicht. Ein Unternehmen - sei es nun ein Marktstand, sei es ein Gewerbe, sei es ein Großunternehmen - stirbt nicht zehn Jahre lang, sondern ist nach spätestens zwei Jahren Misserfolg tot, wie wir jetzt alle sehr leidvoll mitbekommen.

 

Dieser Floridsdorfer Markt, der Schlingermarkt, ist mit sehr viel Energie, Zusammenarbeit und mit sehr viel Input der Gewerbetreibenden, der AnrainerInnen, der Politik von allen Parteien wiederbelebt worden, und wir haben jetzt in der Statistik in der Presseaussendung gesehen, dass er nicht stirbt. Natürlich ist die Frequenz nicht so hoch wie auf anderen Märkten. Aber für den kleinen Markt, der Zug um Zug saniert wird, der durch das Bezirksbudget und über die engagierten MitarbeiterInnen des Marktamtes entsprechend auf Vordermann oder Vorderfrau gebracht wird, zeigt diese Frequenz, die wöchentlich gemessen wurde, mit 100 Prozent Steigerung, die jetzt schon erwirkt wird, dass dieser Markt wiederbelebt werden konnte. (StR Peter Kraus, BSc und GRin Mag. Heidemarie Sequenz: Das ist super.)

 

Wir haben auf diesem Markt ein Konzept zur Anwendung gebracht, das reduziert, nicht ausweitet, Flächen frei macht, um Platz zu machen für andere Aktivitäten beziehungsweise auch, um Platz zu machen für Bauern, die am Freitag und am Samstag nach Floridsdorf kommen, um dort ihre Waren anzubieten, die auch schon ausgeblieben sind über die Jahre, als der Markt nicht so gelaufen ist, wie er laufen sollte. Diese Bauern kommen wieder. Wer am Freitag und am Samstag unterwegs ist, weiß und sieht und kann miterleben, dass sich wieder vieles tut und dass der Markt wieder gut angenommen wird, nicht nur von den Anrainerinnen und Anrainern.

 

Zugegeben, die Anrainer dort wohnen nicht in Häusern, die im Jugendstil erbaut sind, sondern im klassischen Gemeindebau, dem denkmalgeschützten Schlingerhof. Nichtsdestotrotz sind sie sehr erfreut darüber, dass sie dort direkt einkaufen können und, wie der Kollege schon in seiner Rede davor gesagt hat, das in frischer Qualität, in kleinen Mengen und ihrem Budget entsprechend, und zwar tagtäglich, wenn sie wollen, denn durch die fixen Marktzeiten ist gesichert, dass die Stände auch offen haben. Das war eines der Probleme des Floridsdorfer Marktes, dass Stände offen hatten oder auch nicht, und du bist hingekommen und hast festgestellt, du kriegst eigentlich gar nicht, was du möchtest. Das war keine Dauerlösung. Also sind wir sehr dankbar dafür, dass auch die Marktordnung entsprechend angepasst wurde.

 

Wir hatten von Beginn an das Thema Parkplätze. Es hat sich aber gut geregelt. Wir hatten und haben das Thema Beschattung, ein Thema, das immer noch ganz intensiv diskutiert wird, gerade auch von den Bauern, die mit ihren Ständen kommen und auch mit ihren Schirmen unterwegs sind, und immer wieder einfordern, Beschattung ist notwendig, um genau diese Hitzeinseln, diese Freiflächen so abzusichern, dass sie genutzt werden können, um Waren anzubieten, aber auch keine Zumutung für die sind, die dort einkaufen gehen oder ihre Waren anbieten.

 

Beschattung kann man unterschiedlich herbeiführen. Wir waren im Bezirk der Meinung, wir könnten Bäume pflanzen. Das wäre unser Wunsch gewesen. Aber Bäume

 

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