Gemeinderat, 45. Sitzung vom 27.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 111
Wir haben ein Zukunftsbudget im Bereich Bildung mit plus 16 Prozent, Gesundheit plus 18 Prozent, Soziales plus 17 Prozent, Kinder plus 18 Prozent, alles schon erwähnt, und wir haben Investitionen im Ausmaß von 7,2 Milliarden für die kommenden beiden Jahre. Ein Teil davon, ein Großteil davon geht natürlich in klimarelevante Bereiche. Das eine ist ÖPNV und Verkehr. Auch das wurde heute schon richtigerweise gesagt: Ausbau der Straßenbahnlinien 12, 27, Erweiterung der Linie 18, U-Bahn-Ausbau, aber auch Geothermie beziehungsweise die Turbine in der Donaustadt mit Wasserstoffeinspeisung von mittlerweile erfolgreichem Versuch mit 17 Prozent sind Dinge, in die wir weiter investieren werden und auch weiter voranschreiten.
Zum Thema Arbeitsmarkt wurde auch schon vieles gesagt. Wir haben mit Oktober 2023 mit 925.199 Beschäftigten einen neuen Beschäftigungsrekord. Wir haben aber auch darüber hinaus den höchsten Zuwachs aller Bundesländer in Österreich mit plus 1,5 Prozent im Jahresvergleich, während Österreich-weit ein Plus von 0,7 Prozent herauskommt. Auch darauf können wir sehr, sehr stolz sein, sehr geehrte Damen und Herren. Wir haben seit 2018 in nicht einmal 5 Jahren ein Plus an Arbeitsplätzen von 65.000 in Wien geschaffen, das heißt, 65.000 neue Arbeitsplätze in dieser Stadt innerhalb der letzten 5 Jahre. Das ist sehr erfreulich. Auch erfreulich ist, dass 446.500 Frauen den Anteil am Arbeitsmarkt von 48,3 Prozent genau gerechnet ausmachen. Das zeigt, dass Wien ein guter Platz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber vor allem für Arbeitnehmerinnen ist. Das heißt, die Kinderbetreuung wird hier sehr, sehr wertgeschätzt, aber genauso natürlich auch die Rahmenbedingungen wie der öffentliche Verkehr.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, natürlich gibt es auch Wermutstropfen. Der Wermutstropfen Arbeitslosigkeit wurde auch schon angesprochen, aber es ist auch da gelungen, innerhalb von 5 Jahren die Arbeitslosigkeit leicht zu reduzieren, von damals 11,6 Prozent auf jetzt 10,3 Prozent. Damit sind wir nicht zufrieden, da werden wir weitertun und weitermachen. Es gibt keinen Grund zum Ausrasten, und bei der Frage der Langzeitarbeitslosigkeit haben wir in den letzten 12 Monaten ein Minus von 2,3 Prozent oder in absoluten Zahlen seit 2018 8.400 ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die weniger arbeitslos sind als noch vor 5 Jahren.
Besonderer Dank gilt hier auch der Wirtschaftsagentur, die Projekte fördert, aber natürlich auch Investitionen mit diesen Projekten auslöste. Im Jahr 22 waren das immerhin 615 Millionen, und sie sorgt natürlich auch dafür, dass wir internationale Ansiedlungen haben. Da haben wir im Jahr 2022 mit 237 den zweitbesten Wert in der Nachkriegsgeschichte gehabt und haben damit mehr Ansiedlungen als ganz Rest-Österreich zusammen.
Tourismus wurde heute schon vielfach als Beschäftigungslokomotive und Wirtschaftslokomotive angesprochen. Dazu eine Anmerkung: Wenn man Tourismuszonen verlangt oder wenn es wieder um die berühmte Sonntagsöffnung geht, setzt euch mit den Sozialpartnern hin und macht euch was aus, dann wird der Herr Bürgermeister sicherlich nicht dagegenstehen. Auf Anweisung der Tourismuswirtschaft wird das aber nicht passieren. Das ist die jährliche Antwort, die wir auf diese Frage geben. (Beifall bei der SPÖ.)
Immerhin 35 Prozent aller Beschäftigten Österreichs im FuE-Bereich arbeiten in Wien, und 32 Prozent der Forschungsstätten sind in Wien angesiedelt.
Die „Aktion 50plus“ wurde hier auch schon oft erwähnt, aber sie ist ein Erfolgsmodell. Wir haben das jetzt auch evaluiert. Immerhin haben über 2.200 ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ein Jahr oder länger arbeitslos waren, diese „Aktion 50plus“ bereits in Anspruch nehmen können. Bei längerer Arbeitslosigkeit als zwölf Monate werden vier Monate voll bezahlt, vier Monate werden zwei Drittel bezahlt und die Lohnkosten übernommen. Das wurde evaluiert, und die Erfolgsgeschichte ist großartig, denn wir haben es mit einer Gruppe verglichen, die nicht über „50plus“ am Arbeitsmarkt tätig ist, und die Beschäftigung nach 1 Jahr ist um über 5 Mal höher, nämlich bei deutlich 85 Prozent. Das zeigt einfach, dass dieses Modell ein tolles Modell ist und immer noch nachgefragt wird. Wir haben eine Jobmesse 50plus abgehalten, an der über 1.000 Personen teilgenommen haben. Das ist auch in Zukunft ein weiterer Schwerpunkt des WAFF.
Die Demographie wurde bereits angesprochen, sie trifft auch die Stadt. Wir haben darauf reagiert. Die Pflegeausbildung wurde dramatisch erhöht, nämlich verdoppelt. Wir haben seit der Pandemie jährlich steigende Zahlen an Lehrlingen in der Stadt. Wir haben die Lehrwerkstätte bei den Wiener Linien ausgebaut, genauso bei der Wien Energie, und wir haben auch das Projekt „Job PLUS Ausbildung“ in dieser Stadt. Bei einer Jobmesse für den Magistrat hat es 12.000 Besucherinnen und Besucher gegeben. Das heißt, die Stadt Wien ist eine attraktive Arbeitgeberin, und das tut sehr, sehr gut.
Fachkräftesicherung ist natürlich das Thema des WAFF. Ich möchte mich hier bereits jetzt bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WAFF auch noch einmal bedanken, was hier zum Thema Fachkräftesicherung passiert, ob das Klimaschutz, ob das die Daseinsversorge ist, die Digitalisierung, wo wir jetzt wieder 20,1 Millionen in die Hand nehmen, ob das das strategische Fachkräftezentrum ist, ob es der Klima-Winner ist, wo sich in den Betrieben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Förderung von bis zu 5.000 EUR aus- und weiterbilden können, ob das die Klimaschutzlehrausbildung ist - Dank dem Stadtrat, der das auch ermöglicht hat -, wo wir im 1. Lehrjahr bis zu 9.900 EUR der Lehrlingskosten übernehmen beziehungsweise im 2. Lehrjahr dann auch noch 15.000 EUR, ob das bei den KMU die Beschäftigungs- oder Innovationsmaßnahmen sind, die bis zu 47.000 EUR gefördert werden. Wenn man eine Neuaufnahme macht, weil davon ja auch die Rede war, dann kommen noch einmal 5.000 EUR dazu. Ich denke, wir können als Stadt unglaublich stolz sein, was wir hier mit dem WAFF beschäftigungsmäßig alles erreicht haben.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht aber mit „Job PLUS Ausbildung“ weiter. Das wurde ausgeweitet. Wir haben es in der Pädagogik, wir haben es in der Gesundheit, wir haben es in den gesamten Pflegeberufen, IKT,
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