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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 117 von 146

 

Wer mit offenen Augen durch die Stadt spaziert, stößt ja ganz automatisch, und zwar quer durch Wien, auf wunderbare Kunstwerke, die uns entgegenstrahlen, und Installationen, die einerseits natürlich das Stadtbild verschönern. Darum geht es ja zuerst nicht, sondern, um unseren Horizontbereich zu bereichern beziehungsweise zu erweitern. Darum geht es uns, uns zum Denken anzuregen und uns einfach auf Punkte und Themen zu lenken und zu stoßen, um auch weiterzudenken und untereinander zu diskutieren.

 

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie durch Wien gehen oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Ich warte zum Beispiel immer sehr gespannt, wenn ich bei der Stadteinfahrt von Wien im Westen hereinfahre, auf die Installation, die Gestaltung „Undergroundsystems will never“ die von L'Atlas auf der Stützmauer entlang der U-Bahn-Linie U4. Oder am Wochenende am Praterstern, wenn ich dort bei der FußgängerInnenunterführung durchgegangen bin und die künstlerische Gestaltung von Irena Eden und Stijn Lernout bewundert habe, bewundern konnte.

 

Oder wie sehne ich mich danach, dass endlich das Denkmal für die Opfer der Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit eröffnet wird? Das ist total wichtig und richtig. (GR Maximilian Krauss, MA: Ja, das fehlt wirklich!) Ich habe damals bei der Präsentation des SiegerInnenprojektes das kleine Modell in Händen halten dürfen. Das war damals für mich schon in dem Kleinen so beeindruckend und ergreifend, dass ich mich frage, wie es mir wirklich auch Anfang Juni gehen wird. Ich hoffe, dass sich viele von Ihnen auch die Zeit nehmen und die Zeit haben, Anfang Juni in den Resselpark zu gehen, um diesen großen, meterlangen, meterhohen schwarzen Regenbogen zu sehen und die Eröffnung und Installation eben auch gemeinsam zu feiern. Ich glaube, es wird sehr würdig und ergreifend werden. (GR Wolfgang Irschik: Das glaube ich!)

 

Oder wir alle sind sicher auch schon am Ring entlang beim temporären Lueger-Denkmal von Nicole Six und Paul Petritsch vorbeigefahren. Da sind wir ja auch schon gleich im Thema, was heute auch im Akt vorliegend ist, nämlich dass wir hier die erste Rate für KÖR für die Vorbereitung des künstlerischen Wettbewerbs zur Kontextualisierung eines Karl-Lueger-Denkmals und dann eben auch die Umsetzung des SiegerInnenprojektes zur Beschlussfassung vorliegen haben. Wir sind, glaube ich, schon alle sehr gespannt, was die nächsten Schritte sein werden, um das auch weiter zu verfolgen, was dann vor Ort sein wird. Ich möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei der Geschäftsführerin Martina Taig, aber auch allen Mitarbeitern von KÖR recht herzlich für Ihre Mitarbeit bedanken. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Noch kurz zu den Anträgen meiner beiden VorrednerInnen: Kollege Berger, ja, so ein Denkmal für die GastarbeiterInnen, denke ich, wäre ja prinzipiell einmal nicht so eine schlechte Idee. Das gibt es auch in anderen Städten Europas. GastarbeiterInnen haben in Österreich in Zeiten von Arbeitskräftemangel wirklich Österreich mitaufgebaut und hier auch einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität geleistet. Ich glaube, das sind Leistungen, die man hervorkehren muss, und ich glaube, da wären wir gar nicht so abgeneigt. Ich glaube, die Leistungen sollten wir auf jeden Fall hervorkehren. Ich denke, wenn Sie hier so despektierlich von Faktum sprechen, dass die GastarbeiterInnen Faktum waren - also Halleluja! (GR Mag. Dietbert Kowarik: Was denn sonst?) Von einer Absage oder Ablehnung, denke ich, ist einmal „in the first place“ keine Rede, aber es ist ja noch gar nicht über eine Kostenbeteiligung der Stadt Wien gesprochen worden. Ich weiß nicht, was Sie da in Ihrem Antrag schreiben, und ich weiß auch nicht, woher Sie das haben, dass Herr Ristić zur Nichtintegration animiere. (GR Stefan Berger: Lesen Sie einmal die Zeitung!) Da werden wir auf jeden Fall noch weiter sprechen, was das Gastarbeiter-Denkmal betrifft. Zu dem Trümmerfrauen-Denkmal: Das ist eine Privatinitiative, die auch auf einem privaten Grundstück steht, da haben wir also auch als Stadt nichts zu schaffen.

 

Zu Kollegin Sachslehner und dem Roma-und-Sinti-Denkmal kann ich Ihnen mitteilen, dass die Gespräche zwischen der Stadt Wien und dem Bund, dem Bundeskanzleramt laufen. Es war eine Mitarbeiterin des Bundeskanzlerinnen..., ah, Bundeskanzleramtes bei uns (StR Dominik Nepp, MA: Ihr habt ja eure größte Hoffnung eliminiert!) - hoffentlich wird es bald einmal eine Bundeskanzlerin (GR Maximilian Krauss, MA: Alte weiße Männer haben sie ersetzt!) - und hat die Expertise dieser Stadt und auch die Expertise der MA 7 abgefragt. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Vielleicht kandidieren Sie am Parteitag! Sie sind ja eine Frau!) Es ist aber nie zu einem Treffer und einer Besprechung gekommen. Vielleicht können Sie das wieder auch für die Bundesebene mitnehmen und vermitteln, dass das Bundeskanzleramt mit der Expertise, die sie abgesaugt hat, auch wieder mit den Beratungen im Bundeskanzleramt auf die Stadt zukommt, was ein Roma-und-Sinti-Denkmal betrifft.

 

Zu den anderen Punkten möchte ich auch zu dem vorigen Poststück und zu der Debatte kommen, nämlich die Akteneinsicht beziehungsweise auch den Antrag zu den Jurys und Beiräten. Ich glaube, das haben wir schon so oft und so ausführlich an dieser Stelle oder auch im Ausschuss debattiert, da möchte ich mich gar nicht so verbreitern (GR Stefan Berger: Aber es ändert sich nichts!), außer hier auch meinen großen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 7 auszurichten, die Jahr für Jahr wirklich laut Stadtverfassung ordnungsmäßig tausende Akten für uns, für unsere Arbeit vorbereiten und diese auch vorlegen. Herzlichen Dank dafür! (Beifall bei SPÖ und NEOS. - GR Mag. Dietbert Kowarik: So kann man das auch interpretieren!)

 

Zum Beiräte-Jurys-Antrag möchte ich auch hier ein großes Dankeschön den vielen Expertinnen und Experten, die Ihre Expertise und Zeit für Projekte, für die Stadt zur Verfügung stellen, sagen. Natürlich ist das nicht gratis, es ist ja auch eine Arbeit, die sie für die Stadt leisten, also kommt auch diese Wertschätzung natürlich monetär daher, aber wir sind sehr dankbar für diese wertvolle Arbeit und diese Zeit, die sie für Projekte für unsere WienerInnen opfern. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Nehmen Sie mich! Ich

 

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