«  1  »

 

Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 146

 

nur für jeden Einzelnen von Bedeutung, sondern für unsere Gesamtgesellschaft so wichtig ist, weil es auch zu Innovation führt, weil es zu wirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung führt und auch zu sozialem Fortschritt.

 

Wir leben in einer sehr schnelllebigen, globalisierten Welt. Wir haben heute schon über die Digitalisierung gesprochen, das Paket, das hier auf den Weg gebracht wird, aber auch darüber, wie unsere Schulen vielleicht noch nicht dort angekommen sind, wo wir in unserer Welt eigentlich schon sind. Da hinkt man ein bisschen hinterher. Das Schulsystem hat damit nicht ganz schrittgehalten in den letzten Jahren. Das sieht man ja auch daran, dass der Föderalismus da natürlich auch eine Bremse ist. Die Kompetenzenzerteilung im Bildungssystem ist ein großes Thema, und dass wir in Jahrzehnten nur mühsam, so wie sich das Eichhörnchen nährt, und sehr langsam die großen Schritte machen.

 

In Wien aber nicht, wir machen hier wirklich große Schritte, bei dem, was wir tun können. Deswegen ist es auch besonders wichtig, dass wir unseren Fokus da erweitern und jetzt in ganz vielen Maßnahmen im Bereich der Bildungsinnovation neue Akzente setzen. Sie wissen, eine gute Bildung für jedes Kind ist uns NEOS immer ein besonderes Anliegen, der Grund unserer Gründung und irgendwie in unserer DNA.

 

Wir haben jetzt hier das Poststück eines Bildungs-Festivals, das im Herbst stattfinden soll und eine außergewöhnliche Gelegenheit bietet, neue Chancen zu ergreifen, wichtige Stakeholder, Personen an einem Ort zusammenzubringen, einen Ort des Austausches, der Innovation, der Zusammenarbeit zu schaffen, wo wir uns an ExpertInnen richten, an PädagogInnen, an SchülerInnen und Eltern und alle relevanten Bildungs-Player in dieser Stadt und gemeinsam die Zukunft der Bildung gestalten können. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Wir wollen über neue Lösungen diskutieren, neue Lösungen finden, und das soll eben nicht nur die Vernetzung fördern, sondern die TeilnehmerInnen sollen inspiriert werden, sollen da ihren Weg finden, wo sie ihr Wissen erweitern, aber auch ihren Platz in der schulischen Entwicklung oder in der Schule, in der Bildung in unserer Stadt finden können. Es soll eine Plattform werden, wo die Grenzen zwischen den Bereichen Bildung, Schule, Technologie, aber auch Kunst und Kultur, Start-ups aufgehoben und überbrückt werden können.

 

Wir haben uns ja einiges angeschaut, auch auf unserer Bildungsreise in Finnland, wo dieses System so durchlässig ist. Das ist etwas, was wir uns noch absolut abschauen und da erste Akzente setzen können. Das heißt, mit dem klaren Ziel vor Augen, Wien soll auch Synonym sein für Innovation und beste Bildung in einem. Um daran zu arbeiten und das zu erreichen, arbeiten wir an verschiedensten Maßnahmen. Wir haben letztes Jahr mit einer großen Bildungsoffensive gestartet, mit dem Wiener Bildungsversprechen, wir hatten das heute auch schon zum Thema. Brennpunktschulen, wobei wir sie so nicht benennen möchten, Schulen mit besonderen Herausforderungen: Wir müssen da konkret hinschauen. Da gibt es das Programm des Bundes, aber wir machen auch ein Programm in Wien, wo wir ab Herbst die ersten Schritte gegangen sind: Zehn teilnehmende Schulen bisher, die wirklich positive Erlebnisse berichten.

 

Im Herbst geht es weiter mit den nächsten Schulen und im darauffolgenden Herbst wieder, wo wir wirklich auf die Schulen selbst zugehen: Wo braucht ihr Unterstützung, wo können wir die Motivation wiederherstellen? Wie können wir euch wieder dazu bringen, dass ein gutes Klima an der Schule herrscht, damit Schülerinnen und Schüler einfach mit einem Lächeln dort hineingehen und mit einem Lächeln nach Hause gehen, wenn sie sagen: Schule ist einfach großartig. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Auch die Wiener Bildungschancen: Damit starten wir im Herbst, wir haben den Beschluss hier im Gemeinderat schon gefasst. Das ist auch etwas ganz Neues, ein digitaler Warenkorb für innovative Projekte an den Schulen. Bisher waren die Schulen, die Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern davon abhängig: Können sie es sich leisten? Gibt es eine Schule, die ausreichend engagiert ist? Ist der Lehrer/die Lehrerin ausreichend engagiert? Gibt es einen Elternverein, der vielleicht dahintersteht? Wenn das alles nicht ist, da sind wir wieder bei diesen Schulen, dann bekommen auch die Kinder nicht den Workshop, den sie sich vielleicht gewünscht hätten, oder den Ausflug, der ein bisschen etwas kostet, weil dann einfach das Geld nicht da ist, niemand da ist, der wirklich dahintersteht und auch das Lehrpersonal sagt: Wir stoßen an unsere Grenzen, was sollen wir machen?

 

Damit das geändert wird - ich finde das wirklich großartig -, bekommt ab Herbst nächsten Jahres jede Schule, jede Klasse, jede Lehrperson für seine/ihre Klasse einen digitalen Warenkorb, um sich auszusuchen: Was mache ich mit der Klasse, was mache ich mit meinen Schülerinnen und Schülern? Mache ich mit ihnen eine Exkursion, die einmal etwas kostet? Gibt es einen besonderen Workshop im Bereich Antimobbing? Es kann auch im Bereich Digitalisierung sein, im Bereich Bewegung und Sport, Kunst und Kultur, dem sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Es gibt hunderte Möglichkeiten, wie wir uns Inspiration an die Schulen holen können, und davon profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern vor allem auch die Lehrerinnen und Lehrer, die sich da auch inspirieren lassen können und auch zum Teil natürlich entlastet werden, wenn sie sagen: Ich kann mit meiner Klasse einmal rausgehen, das belebt uns als Gemeinschaft und das tut uns einfach gut. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Auch dieses Bildungs-Festival, das geplant ist, dieses über den Tellerrandschauen ist noch ein weiterer Mosaikstein, weitere Player zusammenzuholen, sich anzuschauen, was funktioniert da und dort gut. Diese Austauschplattform haben wir in letzter Zeit wahrscheinlich nicht so stark gehabt, und deswegen ist es wichtig, dass wir da alle zusammenholen, denn in Wahrheit haben wir, glaube ich, alle ein Anliegen: Dass wir die beste Bildung für alle ermöglichen, dass wir Chancengerechtigkeit in der Bildung haben, dass wir Schule erlebbar, greifbar und für die Kinder fröhlich, aufregend, sinnstiftend, inspirierend

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular