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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 146

 

Es wird Sie nicht wundern, dass wir diesem nicht zustimmen. Das von Ihnen aufgegriffene Projekt finden wir nämlich tatsächlich sehr förderwürdig. Es wurde eingereicht, es entspricht den Kriterien, es wurde von einer Jury bewertet und gefördert.

 

Der Hintergrund ist, dass in dieser Stadt mehr als 450.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben, und ob Ihnen das gefällt oder nicht, lesen diese auch türkischsprachige Medien. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: ... und die in der Türkei wählen!) „ZackZack“ hat eine eigene türkischsprachige Plattform entwickelt, wo sie in verständlicher und grammatikalisch korrekter Form Qualitätsjournalismus über österreichische und türkische Innenpolitik leisten. Aus unserer Sicht ist das ein Angebot, das sowohl der Vielfalt in dieser Stadt entspricht als auch der Medienvielfalt, wie wir sie uns vorstellen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.) Dass die ÖVP das ablehnt, verwundert uns nicht. Das Verhältnis der ÖVP zu kritischem Journalismus kennen wir ja zur Genüge und sehen fast täglich eine neue Facette davon. Wir sind froh, dass Wien da einen anderen Weg geht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Jetzt freut es mich aber, dass ich zum eigentlichen Thema des Geschäftsstückes, nämlich zum Wiener Bildungsserver, sprechen kann, der es nämlich wahrlich wert ist, sich genauer mit ihm zu beschäftigen. Wir beschließen heute eine Förderung für dieses wirklich bedeutende Projekt, wo ich Sie alle auch um Ihre Unterstützung bitten möchte. Wir haben gerade gehört, warum die ÖVP nicht vorhat, das zu unterstützen. Ich möchte aber an dieser Stelle kurz darstellen, was der Wiener Bildungsserver überhaupt ist und was dieses Projekt so besonders macht.

 

Ursprünglich wurde er vor allem in Hinblick auf die Anbindung der Wiener Schulen ans Internet gegründet, mittlerweile hat sich der Auftrag vor allem in die Entwicklung von medienpädagogischen Projekten gewandelt. Drei Portale will ich herausgreifen, die Sie sich auch selber anschauen können und von denen Sie sich selbst ein Bild machen können: Das ist „meinkindergarten.at“, „lehrerweb.wien“ oder „kiwithek.wien“, eine Wikipedia-Plattform für Kinder. Das sind wirklich tolle Geschichten, und man kann sich eben selbst anschauen, was da alles geleistet wird. Es geht um Medienpädagogik und um Kompetenzvermittlung für Pädagogen und Pädagoginnen, für Schüler und Schülerinnen, um sie bestmöglich auf die digitale Welt vorzubereiten. Es geht um innovative und fachlich fundierte Beiträge, um die Kompetenz im Klassenzimmer, aber nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch im Kindergarten und sogar im außerschulischen Bereich zu verstärken. Alles das passiert kostenlos, niederschwellig und offen für alle zugänglich.

 

Besonders wichtig beim Bildungsserver finde ich aber auch, dass es einen großen Fokus auf aktuelle Themen gibt, zum Beispiel das Thema künstliche Intelligenz. Da wird viel geleistet, um Pädagoginnen und Pädagogen zu sensibilisieren, wie man mit künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll umgehen kann, ohne die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen aus dem Blick zu verlieren.

 

Oder auch Fake News, ein Thema, das vielleicht auch die ÖVP recht interessieren könnte: Auch da ist der Bildungsserver am Puls der Zeit. Wir alle kennen die Informationsflut, mit der wir es im Internet zu tun haben. Es ist nicht nur für die politische Debatte essenziell, zuverlässige Informationen von Fake News unterscheiden zu können. In diesem Sinne unterstützt der Bildungsserver Pädagoginnen und Pädagogen in Wien, Falschinformationen zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Zu all diesen Themen und zu noch viel mehr gibt es außerdem kostenlose Fortbildungen für Pädagogen und Pädagoginnen, vom Kindergarten bis zu höheren Schulen, von der Freizeitpädagogik bis zur Erwachsenenbildung und zur Berufsschule. Alles das steht kostenlos und offen auch über Wien hinaus zur Verfügung, auch das ist besonders. In diesem Sinn bitte ich Sie, das Poststück zu unterstützen, weil ich glaube, es braucht tatsächlich unser aller Anstrengung, um unsere Kinder und Jugendlichen bestmöglich in die digitale Welt zu begleiten und sie zu stärken, mit dieser umzugehen. Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

14.24.24Wir kommen daher zur Abstimmung über die Postnummer 25. Wer dieser Postnummer zustimmen kann, ersuche um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der SPÖ, NEOS und der GRÜNEN, womit diese Postnummer mehrstimmig angenommen ist.

 

Es ist ein Antrag der ÖVP betreffend Überarbeitung der Förderrichtlinie der Wiener Medieninitiative eingegangen. Die sofortige Abstimmung ist beantragt. Wer da zustimmen kann, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der ÖVP, der FPÖ und des klubungebundenen Abgeordneten, womit dieser Antrag in der Minderheit ist und abgelehnt wird.

 

14.25.09Es gelangt nunmehr die Postnummer 26 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an die Hub for Innovation in Education gGmbH. Ich ersuche die Berichterstatterin, die Verhandlung einzuleiten.

 

14.25.26

Berichterstatterin GRin Marina Hanke, BA: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort gemeldet ist GRin Emmerling, ich erteile es ihr.

 

14.25.30

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Vielen Dank, Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher!

 

Es freut mich sehr, dass ich heute so oft zur Bildung sprechen kann, weil wir einfach viele große Beschlüsse hier heute auf den Weg bringen, die ganz relevant sind für die Entwicklung unserer Schulen, unserer Kinder, unserer Bildung in den nächsten Jahren, also das, was wir hier in Wien mitbestimmen können. Bildung ist der Eckpfeiler einer fortschrittlichen Gesellschaft und auch der Schlüssel für jeden individuellen Erfolg und deswegen so massiv wichtig.

 

Bildung ist nicht nur Bildung per se, sondern in weiterer Folge ja auch der Fortschritt, den wir bestimmen, die Forschung, die Wissenschaft, der Erfindergeist, der in der Bildung seinen Ursprung findet und deswegen auch nicht

 

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