Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 146
Weg gegangen ist und welche Änderungen Sie dadurch erwarten.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen für die privaten Träger, die für uns die Summer City Camps machen, massiv geändert. Ich habe erwähnt, dass die Nachfrage massiv gestiegen ist, sich fast verzehnfacht hat und dementsprechend diejenigen Trägerorganisationen, die das bisher gemacht haben, sehr, sehr gefordert waren und es mit einer Kooperation der Stadt geschafft haben, diese Plätze massiv auszuweiten.
Uns war es auch aus Transparenzgründen wichtig, bei dieser neuen Aufstellung einen Call zu machen, nämlich einen allgemeinen Aufruf an alle Träger und alle Vereine in dieser Stadt, sich zu bewerben und ein Konzept einzureichen, um die Summer City Camps für diese Stadt zu bewerkstelligen. Ich kann sagen: Ich bin mit dem bisherigen Trägernetzwerk, das es ausgerichtet hat, mehr als zufrieden. Die haben eine hervorragende Arbeit geleistet, vor allem auch in schwierigen Zeiten mit der Pandemie, wo kurzfristig immer wieder Änderungen notwendig waren.
Es war uns wichtig, das inhaltlich auf neue Beine zu stellen und damit einen Call auszurufen, damit alle Träger die faire Chance haben, sich dafür zu bewerben, da in dieser Stadt zählen soll, was man kann und wer das beste Angebot bringt. Dementsprechend war die Entscheidung, hier einen öffentlichen Call zu machen.
Was sind die Änderungen für die Konzepteinreichung? Wir werden in Zukunft einen Hauptfördernehmer haben, der sich aber natürlich weiterer Trägerorganisationen und Vereine bedienen kann. Wir wollen aber eine Vertragsvereinbarung mit einem hauptverantwortlichen Träger oder einer Trägerorganisation haben, die bestimmt viele weitere Trägerorganisationen dazuholen wird.
Wir haben darauf geschaut, dass der Fördernehmer verpflichtet ist, einen hohen Standard im Bereich des Kinderschutzes zu gewährleisten. Er muss nämlich ein Kinderschutzkonzept mit Risikoanalyse und Überlegungen natürlich auch zur Prävention einreichen sowie Handlungsanleitungen, wenn etwas wie Übergriffe passieren sollte. Wir haben auch darauf geschaut, dass es einen weiteren Ausbau aller Plätze und insbesondere auch der Plätze für Kinder mit Behinderung gibt. Das waren die Rahmenbedingungen für diesen Call. Die Einreichphase ist zu Ende, und ich bin schon gespannt, wer den Zuschlag bekommen wird.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt aber jetzt von den GRÜNEN. Frau GRin Dr. Kickert, bitte.
GRin Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Vizebürgermeister! Danke für die bisherigen Antworten, aus denen auch hervorgegangen ist, dass es noch Plätze gibt. Ich glaube, das ist durchaus erfreulich, dass es - anders als bisher - nicht so war, dass dann sehr viele über bleiben.
Wie Sie aber auch erwähnt haben, ist dieser Anmeldemodus in Diskussion. Jetzt wollte ich nachfragen, ob bei diesem Anmeldemodus so wie beim letzten Mal darüber nachgedacht wird, ihn im nächsten Jahr oder bei den nächsten Calls nicht an die Schulform zu knüpfen, wie es jetzt mit der Phase 1 für Volksschulen und der offenen Phase 2 ist, sondern ihn prinzipiell - wie Sie es auch gesagt haben - an die Berufstätigkeit oder an spezifischen Zielgruppen auszurichten, damit die, die es am meisten brauchen, am ehesten eine Ferienbetreuung bekommen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Ich bin immer offen, darüber nachzudenken, was das beste System ist. Ich kann Ihnen zusichern, dass es sehr viele Stunden gebraucht hat, um die Entscheidung, welche Anmeldeform es gibt, zu treffen und die beste Möglichkeit auszuwählen. Da gibt es immer unterschiedliche Abwägungen.
Ich bin aber davon überzeugt, dass dieser Schritt, den wir gegangen sind, der richtige ist, weil genau diese Schulformen, die sich hier in der ersten Anmeldephase anmelden können, genau diese Kriterien auch erfüllen, die Sie angesprochen haben, und die Berufstätigkeit der Eltern in ganztägigen Schulformen schon für die Anmeldung ein Kriterium ist, um in diese Schulform zu kommen. Genau die Eltern in diesen ganztägigen Schulformen gehen auch davon aus, dass die Stadt hier eine Ferienbetreuung übernimmt, weil es in diesen Schulformen ja auch in den unterjährigen Ferien - wie zum Beispiel den Osterferien - eine Betreuung gibt.
In den anderen Schulformen geht man nicht automatisch davon aus, dass es diese Ferienbetreuung von der öffentlichen Hand gibt, zum Beispiel in einer Privatschule oder auch nur in einer Halbtagsschule, weil die Eltern dort bewusst die Entscheidung treffen, dass das Kind nur halbtags zur Schule geht, und damit am Nachmittag auch Zeit haben.
Ich finde, dass dieser Aspekt der Erstreihung von denjenigen, die es in der Schulform besonders brauchen, mehr Gerechtigkeit bringt, denn wenn man es für alle gleichzeitig aufmacht, gibt es technische Herausforderungen. Schafft es das System, so viele Zugriffe in so kurzer Zeit zu ermöglichen? Dann hat man ein „first come, first served“ bei allen Eltern, und es wird extrem schwierig sein, in diesem Anmeldeprocedere andere Kriterien einzuführen. Diese würden zu einem massiven Verwaltungsmehraufwand führen.
Darum bin ich der Überzeugung, dass dieses System, wie es auch heuer funktioniert hat, das richtige ist. Ich bin aber selbstverständlich immer bereit, darüber nachzudenken, wenn es Überlegungen gibt, ein besseres System zu implementieren. Aus meiner Sicht ist es das beste, das wir bisher hatten und das nach meinen Überlegungen auch funktionieren kann.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Janoch, bitte.
GRin Silvia Janoch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat, guten Morgen! Schon vor einem Jahr habe ich Ihnen
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