Gemeinderat, 33. Sitzung vom 25.01.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 106
GRin Silvia Janoch (fortsetzend): Bei über 70 Prozent der Badeunfälle von Kindern sind diese unter 8 Jahre alt. Aus all diesen Gründen müssen Kinder so früh wie möglich an das Wasser gewöhnt werden.
Der Vorsitzende der Samariterbund-Wasserrettung empfiehlt den Besuch eines Schwimmkurses bereits ab zirka vier Jahren. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit sieht die Notwendigkeit, dass Schwimmkurse bereits im Kindergarten durchgeführt werden.
In Kindergärten lernen Kinder das Eislaufen, Schwimmen jedoch leider nur selten, obwohl Schwimmen eine Überlebenstechnik ist, wie wir wissen. Viele private Kindergärten oder Kindergartenträger gehen aber durchaus seit Jahren mit den Kindern schwimmen. Somit ist es Fakt, dass auch Schwimmkurse in der Elementarpädagogik durchgeführt werden können. Deshalb meine konkreten Forderungen: Schwimmkurse sollen bereits in der Elementarpädagogik durchgeführt werden. Warum? Um einfach die Anzahl der Badeunfälle zu minimieren. Es sollen dabei keine Profischwimmer herauskommen (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Vielleicht auch!), sondern sie sollen einfach nur wissen, wie man sich im und um das Wasser verhält, worauf man achten soll, dass man Selbstrettungskompetenzen erlernt. Ein Crash-Kurs als Überlebenstraining reicht da laut Experten völlig aus.
Den gesundheitlichen Aspekt brauche ich, glaube ich, nicht ansprechen. Ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass das gegenüber dem Eislaufen natürlich einen viel größeren Stellenwert hat.
Eines muss ich schon sagen: Sie planen jetzt so große Schulcampus. Ich frage mich: Warum bauen Sie hier nicht gleich ein Schwimmbecken mit ein? (Heiterkeit bei VBgm MA Christoph Wiederkehr, MA.) Es hätte so viele Vorteile. Sie brauchen nicht zu lachen. Das gab es, und das gibt es auch. Also, manche Schulen haben das. Ich denke mir jetzt einmal so: Man baut große Campus vom Kindergarten über die Volksschule bis zu den Mittelschulen und den AHS. Ein Schwimmbecken würde administrativ und organisatorisch natürlich auch einiges erleichtern, weil das dann natürlich alle Einrichtungen nutzen könnten.
Wie gesagt, das gibt es und gab es. AbsolventInnen der BAfEP müssen - Herr Bildungsstadtrat, nur ganz kurz, jetzt kommt nämlich etwas Wesentliches - in ihrer Ausbildung einen Schwimmschein absolvieren. Das wird im Rahmen des Turnunterrichts gemacht. Auch meine Ausbildung hat mit einem Schwimmschein, einem Eislaufschein und einem Schischein abgeschlossen. Ich frage mich jetzt: Wenn wir diesen Schwimmschein haben, warum nutzen wir ihn dann nicht als Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen? (Beifall bei der ÖVP. - GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc: Können Sie ja!)
Mir wurde damals von der Stadt Wien gesagt - ich habe gefragt, warum ich einen Schischein brauche -: „Ja, vielleicht werden Sie einmal eine Anstellung in Tirol bekommen, und dann sind Sie fähig, mit den Kindern schifahren zu gehen.“ (GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc: Ja, gut so!)
Wir Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen haben einen Schwimmschein, also würde ich vorschlagen, wir nehmen im Wiener Bildungsplan für Kindergärten auf, dass auch Schwimmkompetenzen angedacht werden, damit die Kinder in Kindergärten auch schwimmen gehen und nicht nur eislaufen. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Nein, das braucht man nicht mehr abgeben. Das dient höchstens zur Verwirrung des Präsidiums, weil dann zwei Anträge gleichen Wortlauts vorliegen. Kein Problem.
Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Hanke. Ich erteile es ihr.
GRin Marina Hanke, BA (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werter Herr Berichterstatter! Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte kurz auf die Wortmeldung meiner Vorrednerin eingehen, aber dann schon auch noch einmal kurz auf das Geschäftsstück, das wir hier ja eigentlich diskutieren.
Frau Kollegin Janoch, Sie haben gesagt, das Image der Elementarpädagogik muss aufgewertet werden. Ich glaube, ich kann Ihnen versichern - wahrscheinlich auch im Namen des Herrn Vizebürgermeisters, aber auch allen anderen Vertretern und Vertreterinnen der Koalition -, dass wir die stärksten BefürworterInnen davon sind, das Image der Elementarpädagogik immer weiter aufzuwerten, weil auch wir seit Jahren immer davon sprechen, dass es eine so wichtige und die erste Bildungseinrichtung ist und wir auch sehr stolz auf die wichtige Arbeit sind, die die Kolleginnen und Kollegen der Elementarpädagogik jeden Tag leisten. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Das vorliegende Geschäftsstück - nur zwei kurze Sätze dazu - bringt gerade in dem Bereich doch auch wieder sehr gute Verbesserungen, gerade wenn es um die heilpädagogischen Gruppen geht. Es wird dann möglich sein, dass diese auf Grund ihrer Besonderheit und auch auf Grund des Bedarfes im gesamten Stadtgebiet - also auch außerhalb des definierten Zielgebietes - liegen können. Das finde ich einen sehr wichtigen Schritt, den wir da vorangehen.
Ich gehe jetzt nicht näher auf Minibambini ein, weil ich glaube, wir haben heute und in den nächsten Tagen noch genug Zeit, darüber zu sprechen. Ich möchte aber auf der anderen Seite trotzdem darauf hinweisen, dass genau hier auch schon erste Empfehlungen des Stadtrechnungshofes hinsichtlich der Förderungen eingearbeitet werden und wir da auch schon vorangehen.
Zum Thema Schwimmen nur ein paar Punkte: Ich verstehe die Emotionalität, und ich verstehe natürlich auch, dass die Frage, ob Kinder schwimmen können, ein ganz wichtiges Thema ist. Es gibt ja auch die Möglichkeit, schon im Kindergarten mit Kindern schwimmen zu gehen. Ich glaube aber schon, dass wir angesichts vieler Diskussionen, die wir auch in dem Haus immer führen, wenn wir davon sprechen, wie die Situation in den elementarpädagogischen Einrichtungen in den Kindergärten vor Ort ist, wenn wir von den durchaus sehr großen Belastungen auch für die Pädagogen und Pädagoginnen sprechen - dazu werden auch noch ein bisschen die Umsetzungsfragen gestellt, die Haftung, et cetera betreffen -, sehr wohl stolz darauf sein können, dass wir in der Volksschule die
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