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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 115

 

den Platz wieder einzunehmen. Bei seiner Wortmeldung unterbrochen wurde Herr GR Berger. Ich darf ihn ersuchen fortzusetzen und bemerken, dass seine Restredezeit 14 Minuten ist, die ich auch einstelle.

 

17.50.07

GR Stefan Berger (FPÖ)|: Danke schön, Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die 14 Minuten werden wir hoffentlich nicht mehr brauchen. Wir kommen zurück zum Tagesordnungspunkt einer Reihe an Punkten, queere Kleingartenprojekte, Regenbogenzentrum, Regenbogenmonat und alles drumherum. Ich habe es bereits erwähnt, in diesem Bereich ist die Stadt Wien sehr, sehr spendierfreudig. Da wird auch immer ganz gerne relativ unkritisch das Füllhorn ausgeschüttet.

 

Ich habe bereits dieses geplante Jugendzentrum angesprochen, wo man auch sogenannte Experten aus der Bundesrepublik Deutschland hat einfliegen lassen, um sich entsprechend zu beraten. Allgemein müssen wir bemerken, dass wir das durchaus mit Sorge betrachten, wie man versucht, auch gewissermaßen einem gewissen Trend in der Bundesrepublik Deutschland scheinbar nachzufolgen.

 

Vielleicht haben Sie das mitbekommen: Es ist noch nicht allzu lange her, da hat es einen relativ großen Aufreger in Deutschland gegeben, nämlich mit dem Regenbogenportal des Familienministeriums in Deutschland, wo für Kinder, die sich im Laufe ihrer Pubertät noch nicht für ein Geschlecht entscheiden wollen, explizit empfohlen wurde, dass diese Kinder durch sogenannte Pubertätsblocker einer Hormontherapie die entsprechende geschlechtliche Entwicklung oder die geschlechtliche Reife hintanstellen sollen. Auf diesem Regenbogenportal wurde dann tatsächlich diese Empfehlungen korrigiert, der entsprechende Aufschrei ist durchaus durch die gesamte Republik gegangen. Unsere Mitarbeiter im Freiheitlichen Klub recherchieren ja auch immer sehr, sehr genau, und tatsächlich, wir haben so einen Wahnsinn auch hier in Wien, meine sehr geehrten Damen und Herren, nämlich tatsächlich auch bei einer Einrichtung, für die wir heute eine entsprechende Förderung beschließen sollen, aber auch einem Verein, der namentlich solche Beratungen vornimmt, der aus einem anderen Fördertopf, aus einem anderen sogenannten Förder-Call seitens der Stadt Wien entsprechend begünstigt wird.

 

Da, meine sehr geehrten Damen und Herren, sage ich schon auch ganz offen, manches nimmt man ein bisschen mit Schmunzeln zur Kenntnis: Dass man eine Veranstaltung fördert, wo irgendwelche nackten oder halbnackten Personen am Ring ihre sexuelle Orientierung in den Junihimmel schreien oder was auch immer (Heiterkeit bei den GRÜNEN.), das ist das eine. Wir sind nicht der Meinung, dass man das fördern muss, aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, bei Kindern und Jugendlichen im Pubertätsalter Hormontherapien zu propagieren, weil die angeblich nicht wissen, ob sie jetzt für ihr restliches Leben Männlein und Weiblein sein wollen, halten wir wirklich für eine sehr gefährliche Entwicklung, und da erwarten wir uns, sage ich auch ganz offen, auch in Zukunft von Seiten des Stadtrates, der auch hier jetzt hereinkommt, entsprechende Schritte. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich habe es bereits erwähnt, man orientiert sich da offensichtlich auch sehr gerne an Deutschland. Mir ist vor ein paar Wochen ein Video untergekommen, als wir entsprechende Förderanträge recherchiert haben. Sie lassen ja auch Menschen aus Deutschland einfliegen, die Sie entsprechend beraten. Es gibt da im Internet ein sehr interessantes Video. Da gibt es eine Diversitätsmesse, eine Veranstaltung, im September war das, glaube ich, wo auch alle Ihre Schwesterparteien in der Bundesrepublik Deutschland mit den einschlägigen Vorfeldorganisationen auftreten. Das Ganze nimmt mittlerweile schon relativ absurde und zum Teil auch besorgniserregende Ausmaße an. Da gibt es Personen, die dort auftreten, die sagen, ja, ich bin jetzt irgendwie so 13 Jahre alt, bin aber nicht nur ein Mensch, sondern auch ein 4 Monate alter Transfuchs -, Fuchs, tatsächlich das Tier! Da gibt es Personen, die dort stehen und sagen, ja, ich bin geschlechtlich tatsächlich so unentschlossen, ich habe sogar fünf Identitäten, ich bin der Gabriel, der Matteo, die Iris und wer auch sonst immer. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

 

Und da sage ich Ihnen schon, meine sehr geehrten Damen und Herren, bin ich der Meinung, dass wir nicht in solche Vereine investieren sollten, die irgendwelche Hormontherapien verschreiben beziehungsweise zu Hormontherapien beraten, sondern da bin ich der Meinung, dass wir im Bereich der Psychiatrie und der Psychologie in Wien weiter unsere Anstrengungen intensivieren sollen. Das ist so. (Beifall bei der FPÖ. - GR Jörg Neumayer, MA: Bitte!)

 

Herr Kollege, seien Sie mir jetzt nicht böse. Man hat für alles ein gewisses Verständnis oder nicht, aber öffentliche Subventionen für Herrschaften auszugeben, die der Meinung sind, sie haben fünf Identitäten: Dafür gibt es tatsächlich medizinisch-psychologische Fachbegriffe, und ich glaube nicht, dass sich das entsprechend mit Hormontherapien von irgendwelchen Vereinen, die hier beraten, abstellen lässt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, und ich möchte damit zum Abschluss kommen: Wir verlangen tatsächlich für diese beiden Vereine auch einen entsprechenden Förderstopp. Das haben wir auch in einem Antrag hier so festgehalten. Ich fordere auch an dieser Stelle den entsprechenden Stadtrat dazu auf, sich auch über die Kinder- und Jugendanwaltschaft diese beiden Vereine oder die entsprechende Institution anschauen zu lassen, weil ich schon der Meinung bin, dass hier der Bogen mittlerweile wirklich ziemlich überspannt wird.

 

Es gibt auch eine zahlreiche Expertenanzahl, die diese Hormontherapien, diese Pubertätsblocker als gesundheitlich, aber auch psychisch wirklich gefährlich einstuft, und hier erwarte ich mir von der Stadt Wien, von der offiziellen Seite, nicht nur einen Förderstopp, sondern auch, dass diese Beratungen auch entsprechend untersucht werden. Danke. (Beifall bei der FPÖ. - GR Dr. Kurt Stürzenbecher: Zu Recht wenig Applaus!)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

17.56.55

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

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