«  1  »

 

Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 50 von 115

 

als ein Drittel. Mein eigener Sohn hat mit seinem Instrument gar keinen Platz in der Musikschule und meine Tochter hat zwei Jahre lang warten müssen. Also, da ist ein dringender Handlungsbedarf, denn es muss einfach auch möglich sein, allen Kindern, allen Jugendlichen, die musizieren wollen, einen Musikplatz zur Verfügung zu stellen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Noch dazu ist es ja wissenschaftlich erwiesen, dass das Musizieren die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördert. Und das Angebot bei den öffentlichen Musikschulen auch wirklich auszubauen, ist ja auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Es kann ja nicht sein, dass nur Besserverdiener, nur die Privilegierten, die mehr Geld haben, einen Zugriff und einen Zugang zu privaten Musikschulen haben. Jeder, der mag, also jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Erwachsene, jeder, der musizieren möchte, sollte die Chance haben, ein Instrument lernen zu dürfen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich habe schon erwähnt, die aktuelle Bilanz ist leider sehr traurig. Es gibt nur 15 Musikschulstandorte der Stadt Wien und wir können einfach die hohe Nachfrage nicht decken. Neben dem unzureichenden städtischen Angebot ist es aber auch leider so, dass die Förderungen für die privaten Musikschulen fehlen. Wenn man bedenkt, dass viele Kultureinrichtungen kontinuierlich immer mehr Förderzahlungen bekommen, dann ist das sehr bedenklich, denn wir müssen hier wirklich in die nächste Generation an Musiktalenten investieren.

 

Für eine aufstrebende und visionäre Musikstadt, wie Wien das aktuell darstellt, muss man wirklich in Zukunft noch sehr viel investieren. Wir wollen ja auch wirklich die Künstlerinnen und Künstler in 200 Jahren dann auch im internationalen Rahmen feiern können und 15 Bezirke mit nur 15.000 Musikschulplätzen sind eindeutig zu wenig. Es ist eine einfache Rechnung, wenn ich sage, fast 2 Millionen Einwohner in der Stadt mit nur 15.000 Musikschulplätzen, deswegen sage ich: Erhalten, fördern, ausbauen, ganz egal, ob private oder städtische Musikschulen, das ist der Antrag, den wir formuliert haben, den ich hiermit stelle. - Vielen lieben Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster ist GR Baxant zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.

 

14.11.06

GR Petr Baxant, BA (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Kurz zu meiner Vorrednerin: Kollegin, natürlich ist es uns allen ein großes Anliegen, dass die Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich gefördert werden. Auch mir fehlt es manchmal ein bisschen an Verve und mehr Energie diesbezüglich im gesamten Bundesgebiet. Ich möchte aber schon auch darauf hinweisen, dass wir so einiges tun. Also wenn ich zum Beispiel nur daran denke, dass es auch sehr viel Musikunterricht und Jugendunterricht in Einrichtungen wie zum Beispiel der Caritas gibt, wie das Projekt Superar, das Ihnen sicher bekannt ist. Das ist zwar kein Teil der offiziellen Musikerziehung - die übrigens der MA 13 zugehört und nicht der MA 7, das heißt, eigentlich ein anderes Ressort als das, was wir heute besprechen -, aber da wird auch sehr viel dafür getan, dass vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien Musikerziehung genießen können. Darüber hinaus verweise ich auch auf das Projekt ELEMU, elementarer Musikunterricht. Da wird vor allem versucht, in die Volksschulen hineinzugehen, in die Kindergärten hineinzugehen und die Kinder schon in sehr frühen Jahren mit elementarem Musikunterricht in Kontakt zu bringen.

 

Vielleicht kurz zum Thema der Postnummer, die wir eigentlich heute beschließen wollen. Ich freue mich darüber, dass das Fluc jetzt in eine neue Phase geht und dass das durch die Frau Kulturstadträtin ermöglicht wurde, dafür danke ich ihr sehr. Ich bin seit Anfang an im Grunde ein Bewunderer und auch ein Unterstützer des Fluc gewesen. Ich bewundere es, wie sich der Praterstern, natürlich mit allen anderen städtebaulichen Maßnahmen, aber auch natürlich mit dem Alkoholverbot, das unglaublich wichtig war, zu einem wesentlich schöneren Platz verändert hat. Und das hat, glaube ich, damit zu tun, dass der Platz mit Kunst und Kultur quasi bespielt wird, seit über zehn Jahren. Das Fluc bekommt jetzt ein neues C hinten dran, das steht für Community, und es wird sich zusätzlich zu den Aktivitäten, die es schon die letzten zehn Jahre gesetzt hat, auch am Tag mit noch wesentlich mehr neuen Zielgruppen beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass sich das noch besser und noch wirksamer auf den Praterstern positiv auswirken wird. - In diesem Sinne danke ich für Ihre Aufmerksamkeit und bitte um Zustimmung. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.

 

14.14.00Wir kommen daher zur Abstimmung über die Postnummer 96. Wer da zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN, womit die Postnummer gegen die Stimmen der FPÖ angenommen ist.

 

Es wurde ein Antrag eingebracht, von der ÖVP, bezüglich mehr Förderung für Musikbegeisterte. Wer diesem Antrag zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der ÖVP, der FPÖ und der GRÜNEN, womit die Mehrheit gegen diesen Antrag ist.

 

14.14.30Es gelangt nun Postnummer 97 zur Verhandlung. Sie betrifft die Förderungen im Bereich Stadtteilkultur und Interkulturalität - Ankerzentren im Jahr 2023. Ich bitte den Berichterstatter, die Verhandlung einzuleiten.

 

14.14.48

Berichterstatter GR Dr. Gerhard Schmid: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort gemeldet ist GR Weber, ich erteile es ihm.

 

14.14.57

GR Thomas Weber (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Frau Stadträtin!

 

Ich freue mich, dass wir heute über das Thema Interkulturalität und Stadtteilkultur und Ankerzentren sprechen können. Es geht hier um die Förderung über 920.000 EUR. Ich freue mich deshalb sehr darüber, weil die Ankerzentren in Wien einen ganz einen wesentlichen Beitrag zum Thema kulturelle Teilhabe leisten. Ankerzentren arbeiten, das wissen Sie, niederschwellig, sie arbeiten partizipativ, interkulturell und integrativ. Und das sehen wir

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular