Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 115
ein entsprechendes Zeichen. - Auch hier stelle ich die einstimmige Annahme fest.
Damit kommen wir zur Abstimmung über die Postnummer 148. Wer hier zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Auch hier besteht eine einstimmige Zustimmung.
Bei der Postnummer 48, die nun zur Verhandlung kommt, hat sich niemand zu Wort gemeldet. (Zwischenruf.) - Was habe ich gesagt? (Ruf: 48!) Das liegt wohl an meiner ursprünglichen Sprache. Entschuldigen Sie, 84. Niemand hat sich zu Wort gemeldet. Deswegen kommen wir zur Abstimmung von Postnummer 84. Wer dieser Postnummer zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe eine mehrstimmige Annahme durch die SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN gegen die Stimmen der FPÖ.
Bei der Postnummer 85 ist ebenfalls niemand zu Wort gemeldet. Wer hier zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen. - Mehrstimmige Zustimmung gegen die Stimmen der FPÖ, alle anderen Fraktionen haben zugestimmt.
Postnummer 86 - ohne Wortmeldung. Wer hier zustimmen kann. - Das ist dasselbe Abstimmungsverhalten, also gegen die Stimmen der FPÖ mehrheitlich angenommen.
Postnummer 88 - ohne Wortmeldung. Da sehe ich die Zustimmung der SPÖ, der NEOS und der GRÜNEN, daher mehrstimmig gegen ÖVP und FPÖ angenommen.
Postnummer 90 - wieder ohne Wortmeldung. Da sehe ich jetzt die mehrstimmige Zustimmung der SPÖ, der NEOS und der GRÜNEN, damit mehrstimmig angenommen.
Postnummer 94 - wieder ohne Wortmeldung. Wer dieser Postnummer zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dagegen stimmen ÖVP und FPÖ, daher mit den Stimmen von SPÖ, NEOS und GRÜNEN mehrstimmig angenommen.
Postnummer 95 - wieder ohne Wortmeldung. Wer dieser Postnummer zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ebenfalls mehrstimmig mit den Stimmen der SPÖ, der NEOS und der GRÜNEN angenommen.
Postnummer 96 kommt dann nun zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Verein Künstlergruppe Dynamo im Jahr 2023. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Schmid, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr. Gerhard Schmid: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort gemeldet ist GRin Arnoldner. Ich erteile es ihr.
GRin Mag. Bernadette Arnoldner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Wienerinnen und Wiener!
Kommen wir zu Kunst, Kultur, kommen wir zur Musik. Und da habe ich ein wunderbares Zitat gefunden, nämlich: „Musik liegt in der Luft und in der Wiener Seele.“ Wo, glauben Sie, finden Sie dieses Zitat? Es steht in großen Lettern auf der Web-Seite des Wiener Tourismusverbandes. Und wenn wir hier im Saal jetzt den Satz wirklich ernst nehmen, dann müssen wir dringend handeln und bei den Grundlagen starten.
Beginnen wir aber einmal ganz von vorne. Dass wir das große kulturelle Erbe der Vergangenheit für unsere Nachkommen erhalten, ich glaube, das ist die wichtigste Aufgabe der Politik. Und es ist die Verantwortung unserer Generation, der nächsten Generation unsere Bräuche, unsere Lebensart, aber auch unsere Kultur zu vermitteln. Das steht außer Frage. Und das bringt mich jetzt zu einem Thema, wo die Stadt Wien in der Entwicklung, nämlich im Kulturbereich, in den letzten Jahren einiges verschlafen hat. Ich komme zu den Musikschulen. Wir haben in Sachen Musik natürlich eine großartige Vergangenheit, auf die wir wirklich sehr, sehr stolz sein können. Ja, Wien hat als Kaiserstadt weit über die Grenzen unseres Landes hinaus ganz viele Menschen begeistert. Das wollen wir natürlich erhalten, von diesem Ruf, der zu einem großen Teil von großen Künstlern aus dem Zeitalter des Barocks aber auch der Klassik stammt, profieren wir noch heute. Das sind Mozart, Beethoven, Schubert, Strauß, Mahler, auch noch ganz viele andere berühmte Künstler, Musiker und Musikerinnen, die man da aufzählen kann, die für unsere Metropole, die für unsere Musikgeschichte in Wien stehen.
So soll auch zu Recht jetzt der 200. Geburtstag des Walzerkönigs Johann Strauß gefeiert und das Jahr 2025 zum Festjahr werden. Viele fragen sich aber jetzt: Wie steht es denn eigentlich aktuell mit unserer Weltmusikhauptstadt, mit unserer Welthauptstadt der Musik und Kultur? Wie steht es denn um unser kulturelles Erbe und um unseren Nachwuchs? Wer kümmert sich darum? Und wie viele großartige Musiker und Musikerinnen wird Wien in den nächsten 200 Jahren wohl feiern können? Ich glaube, wenn wir so weitermachen, wenige oder gar keine. Und da haben wir wirklich einen dringenden und klaren Handlungsauftrag als Politiker und Politikerinnen. (Beifall bei der ÖVP.)
Die zentralste Aufgabe muss es sein, dass wir den Jugendlichen, den Kindern den Entfaltungsraum geben können, den sie brauchen, um dann auch wirklich die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir müssen es einfach den musikbegabten Kindern ermöglichen, dass sie dann als Erwachsene auch diese handfesten guten Fähigkeiten entwickeln können, die sie dann auch verdient haben. Da muss man dann auch investieren und da muss man dann auch schauen, dass Wien, wenn es die Musikhauptstadt bleiben und auch zur alten Größe zurückkommen soll, diese Talente fördert. Und da muss man investieren und da muss man schauen, dass sie das kriegen, was sie auch verdient haben.
Wenn man sich aber jetzt die Zahlen anschaut, dann zeigen die ganz ein trauriges Bild. Wir wissen, dass die öffentlichen Musikschulen gerade einmal in 15 Bezirken zur Verfügung stehen, also nicht einmal jeder Bezirk hat eine Musikschule. Außerdem sind sie chronisch unterfinanziert. Das öffentliche Angebot wurde in den letzten Jahren sogar massiv abgebaut. Ich habe mir das angeschaut, 2010, 2011 wurden noch drei Viertel der Angemeldeten genommen, von den Kindern, die sich angemeldet haben und einen Musikplatz kriegen wollten, haben 75 Prozent einen Musikplatz bekommen. Und heute, und da spreche ich sogar aus eigener Erfahrung, sind es weniger
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