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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 24.11.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 109

 

etwas Positives beizutragen, der Donauwalzer beauftragt. Aber das sind nur so die kleinen Anekdoten und die kleinen Fußnoten am Rande der großen Geschichte.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Strauß-Gesellschaft ist ja jetzt am Beginn, sie ist dabei, sich zu konstituieren, sich aufzubauen, daher gibt es auch diese langfristige Planung, und ich bin guter Hoffnung und auch sicher, dass wir in sehr, sehr naher Zeit die Vorstellungen des Intendanten sehr genau diskutieren können. Ich habe ihn auch in den Kulturausschuss eingeladen, damit er dort auch seine Vorstellungen referieren kann, und er hat diese Einladung auch sehr gerne angenommen und wird uns schon in relativ kurzer Zeit seine Vorstellungen präsentieren. Wichtig ist, dass man auf der einen Seite versucht, auch die großen Häuser der Stadt zusammenzubringen, genauso wichtig ist es aber auch, in die Bezirke oder in die Stadtteile rauszugehen oder viele Projekte zu fördern.

 

Jetzt ist das Projekt mit 20 Millionen EUR dotiert - im Übrigen wesentlich weniger als seinerzeit das Mozart-Jahr, und das liegt ja schon viele Jahre zurück, es ist bedeutend weniger dotiert als damals das Mozart-Jahr, und wenn man da noch die Valorisierung um die Inflation dazurechnet, müssten da ganz andere Beträge herauskommen -, und es ist ja nicht so, dass diese 20 Millionen EUR für irgendeine bestimmte Darbietung aufgeboten werden, sondern das wird ja in die Wiener Künstlerinnen und Künstler, in die Kunstszene, in die großen Orchester, in die Konzertsäle der Stadt, in die Chöre, und so weiter investiert, aber in viele, viele, viele Künstler, die 2025 auch in unterschiedlichsten Besetzungen Strauß-Musik anbieten werden. Ich glaube also, dass das auch eine ganz wesentliche Investition in unsere Künstlerszene, in unsere Künstlerwelt ist.

 

Und das Zweite, das man natürlich, gerade, was die Wirkung von Johann Strauß betrifft, immer beachten muss, ist die Tatsache, dass das natürlich einen unglaublichen Fremdenverkehrswert hat, den man wahrscheinlich nur über eine tiefergehende Studie errechnen können wird, aber es wird Menschen aus allen Ländern der Welt motivieren, nach Wien zu kommen, um das hier mitzuerleben und mitzugestalten. Und was mich freut - und ich sage das jetzt nicht auf Grund des Vorteils, dass man im politischen In-Kreis mehr hört, sondern alleine auf Grund dessen, was ich so von allen möglichen Menschen, mit denen ich rede, höre -: Es gibt unglaublich viele Ideen, die auf dem Tisch liegen, es gibt unglaublich viele Vorschläge, die man in diesem Zusammenhang machen kann, und ich nehme an, viele dieser Vorschläge, viele dieser Ideen werden jetzt den Weg zu Roland Geyer finden, der übrigens im Volkstheater nicht einen Fulltimejob hat, sondern er bekommt dort schon eine Abgeltung, nehme ich einmal an, für seine Tätigkeit im Stiftungsrat, aber es wird die übliche Abgeltung sein und nicht ein Einkommen im klassischen Sinn.

 

Und dass man Direktor Posch nimmt, der im Haus der Musik die Abläufe sehr gut kennt, das halte ich für sehr naheliegend. Das ist auch, wenn man so will, ein bisschen ressourcenschonend, weil man auf diese Weise vielleicht auch nicht Neues erfinden muss, sondern sich auf bestehende Strukturen verlassen kann.

 

Rundherum bin ich sehr optimistisch, dass wir mit dem Strauß-Jahr 2025 und mit den Strukturen, die Sie heute mit Ihrer Zustimmung hier schaffen würden, Gutes für die Stadt, Gutes für die Kultur, für das Leben in der Kultur, für die Harmonie in der Stadt tun, aber auch über den Fremdenverkehr einen ganz gewaltigen und wichtigen wirtschaftlichen Impuls setzen, dessen Bedeutung oder dessen Weite und Breite noch gar nicht richtig abzuschätzen ist. Bemühen wir uns alle miteinander, da zusammenzuarbeiten! Bemühen wir uns alle, dieses Strauß-Jahr als großen Gewinn der Stadt zu inszenieren! Die Türen dafür sind weit offen, und ich bin auch guter Hoffnung, dass wir das in guter Zusammenarbeit und, wie Peter Eppinger schon gesagt hat, auch in einem wertschätzenden Miteinander schaffen. - Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie von GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Sachslehner. Ich erteile es ihr.

 

19.31.57

GRin Mag. Laura Sachslehner, BA (ÖVP)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich darf mich auch noch einmal kurz zu diesem Poststück zum Wort melden. Mein Kollege Eppinger hat eigentlich schon die wesentlichen Punkte, die uns bei diesem Projekt große Bauchschmerzen bereiten, erwähnt, ich möchte sie aber trotzdem noch einmal ansprechen, weil ich der Meinung bin, dass kaum ein Projekt so sehr wie dieses die Kulturpolitik in dieser Stadt so schön beispielhaft darstellt. Herr Kollege Schmid, ich muss sagen, ich schätze Ihr Engagement in dieser Sache wirklich sehr und ich kann vieles von dem, was Sie gerade gesagt haben, auch wirklich unterschreiben, aber genauso wie bei diesem Projekt erleben wir im Kulturausschuss sehr, sehr oft, dass es bei der Kulturpolitik in dieser Stadt in erster Linie immer nur darum geht, die üblichen Freunde der Stadträtin zu begünstigen - und alle anderen, insbesondere kleinere Projekte, vielleicht Projekte, die weniger Prestige bringen oder die weniger in das Bild der Stadträtin passen, gehen leer aus oder werden zumindest chronisch unterfinanziert.

 

Schauen wir uns vielleicht noch einmal kurz die Fakten an - es wurden eh schon einige Zahlen genannt -: 20 Millionen EUR für das Johann-Strauß-Jahr, 50 Millionen für die Vereinigten Bühnen, 11 Millionen für die Wiener Festwochen, 9 Millionen für das Volkstheater - ich könnte jetzt noch eine Reihe weiterer Beispiele aufzählen -, das sind alles irrsinnig hohe Summen, und das, obwohl wir alle mittlerweile wissen, dass sowohl die Festwochen als auch das Volkstheater ein einziges Minusgeschäft sind und die Stadt damit eigentlich Millionen in ein Fass ohne Boden pumpt. Das stört in diesem Fall bei der SPÖ aber niemanden, denn da geht es ja um die eigenen Kumpanis, da geht es um die eigenen Freunde, und da ist das dann legitim. Wenn man sich dann auch noch die Personalbesetzung beim Johann-Strauß-Jahr, wie es mein Kollege vorhin ausgeführt hat, anschaut, dann ist die Beweisführung

 

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