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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 21.09.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 129 von 133

 

werden sicher noch des Öfteren darüber zu sprechen kommen.

 

Wir bringen den Beschlussantrag ein, dass wir die zuständige Frau Stadträtin ersuchen, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, Kultur-Sponsoring in Wien ins mediale Interesse zu setzen, zu fördern und zu begleiten. Das wäre eine gute Aufgabe und es wäre eine gute Möglichkeit, hier einem Bereich, der sehr sensibel ist, der seit der Pandemie sehr angegriffen ist, finanziell unter die Arme zu greifen und sicherzustellen, dass das Kulturangebot nicht eingeschränkt wird. Das wäre übrigens gerade bei Kunst im öffentlichen Raum eine ganz tolle Möglichkeit, sich auch als Sponsor zu präsentieren, weil hier alle Zielgruppen unterwegs sind und auch hier dann die Werbung für die Sponsoren wahrnehmen können.

 

Der zweite Antrag beschäftigt sich mit dem geplanten Pratermuseum. Wir haben ja schon darüber gehört, dass es nicht nur ein sehr teurer Bau wird, sondern auch ein ganz nachhaltig und ökologisch errichtetes Gebäude, für den Prater vielleicht auch ganz untypisch in der Form. Das soll sein, ist in Ordnung, in einer neuen Art und Weise. Dass zu dem Zeitpunkt jetzt dieser enorme Kostensprung ist, hat uns weniger gut gefallen, aber auch hier muss man sozusagen darauf Augenmerk legen, nicht nur Geld aus dem Fördertopf zu verbrauchen, man muss auch im Kulturbereich schauen, wo Geld hereinkommt. Geplant sind ja konsumfreie Räume innerhalb dieses Gebäudes. Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind im Prater, das ist insgesamt keine konsumfreie Zone. Wer dort hingeht, weiß das, und gerade ein Museum dieser Art würde sich sehr gut dazu eignen, eine Gastronomie zu beherbergen, die sich so wie dann das Gebäude vom Prater oder von den bestehenden Pratergebäuden ja unterscheiden wird, dass sich auch dort eine Gastronomie etablieren kann, die sich halt auch von der herkömmlichen Pratergastronomie vielleicht unterscheidet und etwas anderes bietet.

 

Ich glaube, hier ist auch der wirtschaftliche Faktor mithineinzudenken, dass man nicht sagt, na ja, nur konsumfreie Räume, sondern gerade dieses durchaus große Gebäude würde sich eignen, dass man hier auch wirtschaftlich denkt und einen Gastronomiebetrieb unterbringt. Auch das muss angedacht werden und das muss ja auch in das bauliche Konzept hineingedacht werden, daher bringen wir heute diesen Antrag ein.

 

Ich weiß, es wird keine Zustimmung von Ihrer Seite geben, aber es soll einmal ein Denkanstoß sein, und wir werden noch des Öfteren darauf zu sprechen kommen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berner. Ich erteile es ihr.

 

22.39.06

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: Schönen guten Abend!

 

Die Kultur kommt zum Schluss, aber sie ist trotzdem wichtig, denn sie ist ja nicht zuletzt dazu da, um uns allen Hoffnungen und neue Ideen zu geben, also hoffen wir, dass wir auch gute Ideen bekommen.

 

Ich wollte eigentlich meine Rede anders anfangen und mehr über die KÖR am Anfang reden, das werde ich jetzt an den Schluss geben, weil es sinnvoller ist, gleich auf die Ideen von Frau Matiasek zu antworten. Ich finde es natürlich sehr schade, dass die FPÖ unserem Antrag nicht zustimmen will. Wir werden einen Antrag zur Erhöhung des Kulturbudgets einbringen, weil wir wie die FPÖ und wahrscheinlich wir alle hier in den letzten Monaten umso mehr wahrgenommen haben, wie schwierig die Situation nicht nur für alle ist, auch für die Kulturszene. Ich habe für Sie sogar zwei Zitate vorbereitet, die sich damit beschäftigen. Das eine ist vom Kulturrat, der ist unverdächtig, der uns aber auch erklärt: Die aktuelle Rekordinflation ist auch im Kunst- und Kulturbereich deutlich spürbar. Energie- und Mietkosten explodieren für alle. Die Teuerungen gehen insbesondere bei zu bespielenden Häusern und Räumen, aber auch bei Ateliers, Werkstätten, Proberäumen sowie bei den KünstlerInnen selbst derzeit schnell ins Existenzielle. Die KünstlerInnen und ihre Häuser müssen hier abgefangen, ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden.

 

Auch wenn das die Medien bei der zitierten Pressekonferenz nicht aufgegriffen haben, die letzte Woche stattgefunden hat, um auf die akute Situation von allen Häusern auch in Wien - das war eine Pressekonferenz, für die Häuser Österreich-weit - hingewiesen hat. Ich halte das aber für wichtig, dass wir hier nicht die Wirtschaftsleistung der Kultur vergessen. Eigentlich kommt aus der Kultur- und Kreativwirtschaft ein Umsatz von umgerechnet ungefähr 463 Millionen EUR in ganz Österreich, das heißt, es gibt eine Wertschöpfung von 253 Millionen EUR. Im Jahr 2019 wurde das ausgerechnet, das sind 4,4 Prozent des BIP. Wenn wir aber dort nicht hineininvestieren, wird das vergehen und es wird eben keine Rückführung in die Wirtschaft dieser Stadt geben, weniger Tourismus, weniger Gastronomienutzung, weniger andere Nutzung. Deshalb macht es Sinn, auch hier zu investieren. Das ist der Hintergrund, warum wir unseren Antrag auf eine Erhöhung des Budgets stellen. Das wissen die Kulturschaffenden, die Kulturtreibenden und auch alle, die damit zusammenhängen: Es macht wirtschaftlich Sinn, jetzt in die Kultur zu investieren.

 

Ich werde Sie jetzt nicht lange damit quälen, aber ich möchte schon auch etwas zur KÖR sagen. Ich halte die Kunst im öffentlichen Raum für eine ganz wesentliche Akteurin in dieser Stadt. Es ist die einfachste Form, barrierefrei zu Kulturinterventionen zu kommen. Es ist ganz wichtig, wir können uns im öffentlichen Raum mit Kunst und Kultur auseinandersetzen, man braucht kein Ticket zu lösen, und gerade auch während Corona war es für alle zugänglich. Darüber hinaus wissen Sie, dass die KÖR auch sehr aktiv ist. Ich habe es jetzt gerade vorher noch gezählt, wir haben derzeit 20 Projekte nur im Jahr 2022, die die KÖR vorstellt, und eines möchte ich kurz herausgreifen. Sie wissen das auch, die Statue am Karl-Lueger-Platz ist sehr umstritten. Es gibt seit Jahren unterschiedliche Interventionen, bewusste und nicht bewusste, von der Stadt initiierte und nicht von der Stadt initiierte. Es gibt sehr viel Diskussion an diesem Ort. Es gibt private Initiativen, und jetzt hat sich die Stadt endlich entschieden, auch an diesem Ort eine städtische Intervention zu setzen. Das heißt, eigentlich hat es geheißen,

 

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