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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 106

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Dr. Samel. Ich erteile es ihr. Selbstgewählte Redezeit acht Minuten.

 

10.27.03

GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte KollegInnen! Liebe ZuseherInnen via Livestream!

 

Zuallererst möchte ich mit einem Danke an alle MitarbeiterInnen der Magistratsabteilung, der Geschäftsgruppe beginnen, die wirklich tolle Arbeit leisten. Das möchte ich hier noch einmal ganz laut betonen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.) Danke für Ihr enormes Engagement für den Bereich Kultur und Wissenschaft, das nicht selbstverständlich ist!

 

Ein großes Danke möchte ich aber auch vor allem den vielen Tausenden KünstlerInnen ausrichten, die unsere tolle Stadt tagtäglich mit ihrem Wirken und ihren großartigen Ideen bereichern. Danke, dass Sie sich zur Aufgabe gemacht haben, die Stadt Wien tagtäglich mit Kunst und Kultur zu durchfluten und ein großes Stück dazu beizutragen, dass Wien zur lebenswertesten Stadt der Welt zählt, wie wir letzte Woche bereits gehört haben.

 

Die Corona-Pandemie ist, wie wir alle wissen, nicht vorbei, das sieht man auch wieder an den aktuell sehr stark ansteigenden Zahlen. Auch der Ukraine-Krieg macht die budgetäre Situation leider nicht leichter. Die Corona-Krise hat natürlich auch den Kunst- und Kulturbereich sehr stark betroffen. Gerade deshalb, glaube ich, ist es wichtig, den Fokus auf Kontinuität zu legen und gerade jetzt bewährte Projekte fortzusetzen, zu festigen und auch auf ein breites Fundament zu stellen. Mit Erhöhungen und neuen Förderschienen, wie zum Beispiel den Arbeitsstipendien, wurde diese Kontinuität aufrechterhalten, um eben den Künstlerinnen und Künstlern auch eine langfristige Perspektive zu geben, was natürlich auch gerade jetzt besonders wichtig ist. Auch das Thema Fair Pay, das kurz auch von meinem Kollegen angesprochen wurde, zieht sich durch alle Bereiche des Kunst- und Kulturbereiches. Sowohl bei den Einzelförderungen als auch bei den Erhöhungen in vielen verschiedenen Bereichen wurde dieser Ansatz sehr streng verfolgt. Die zuvor genannten Arbeitsstipendien wurden in allen Sparten eingeführt. 1,5 Millionen EUR wurden nun jährlich für die Arbeit von 84 KünstlerInnen investiert. Das heißt, dass diesen jetzt monatlich 1.500 EUR zur Verfügung stehen, das alles aber auch ohne unmittelbaren Verwertungsdruck, denn was man eben oft übersieht, ist, dass auch die Recherche, das Konzept, aber auch die Forschung Arbeit ist, die entlohnt gehört.

 

Meine Damen und Herren, wir können, denke ich, auch sehr stolz auf Wien sein, weil wir wirklich ein buntes, qualitativ hochwertiges Angebot haben und es eben auch einem sehr breiten Publikum zur Verfügung stellen. Ich möchte jetzt noch etwas zur Wissenschaft in dieser Geschäftsgruppe sagen und bei Kollegen Gara andocken. Der Forschungsstandort Wien bildet mit rund 50.000 Forschenden und 200.000 Studierenden einen wichtigen Eckpfeiler der europäischen Forschungslandschaft. Wenn man sich die drei größten Forschungsschwerpunkte im Wissenschaftsbereich derzeit ansieht, also den Life-Science-Bereich aber auch die Informations- und Kommunikationstechnologien beziehungsweise den Bereich des digitalen Humanismus, dann sieht man, dass Wien am Puls der Zeit ist. Gerade den letzten Bereich finde ich sehr wichtig.

 

Digitale Technologien verändern die Gesellschaft maßgeblich und stellen auch unser Verständnis in Frage, was unsere Existenz als Menschen ausmacht. Es geht aber auch um das Setzen von menschlichen Werten und Grenzen für die Digitalisierung. Wir zeigen auch, dass mit dem digitalen Humanismus der Mensch im Mittelpunk stehen muss, was sehr, sehr wichtig ist. Der Jubiläumsfonds der Stadt Wien schrieb 2021 zum Beispiel für die Österreichische Akademie der Wissenschaften zum Thema digitaler Humanismus aus. Insgesamt wurden Projektgelder in der Höhe von rund 250.000 EUR vergeben. Also auch da sieht man, dass Wien am richtigen Weg ist. Der Rechnungsabschluss 2021 zeigt im Vergleich zu 2020 einen Unterschied von 1 Million EUR. Das liegt daran, dass einige Projekte auch ausgelaufen sind, allerdings gab es insgesamt Zusatzmittel in der Höhe von 1,5 Millionen EUR für den WWTF.

 

Auf den WWTF möchte ich auch gleich näher eingehen, da mit dieser Förderagentur ein Meilenstein in Wien gelegt wurde. Ziel des WWTF ist es, die Spitzenforschung in Wien zu stärken und damit vor allem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern. Man kann es, glaube ich, nicht genug betonen: Der WWTF ist ein immens erfolgreicher Brückenbauer am Wissenschaftsstandort Wien, der erstens die Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenbringt, zweitens neue Verbindungen schafft und drittens auch moderne Zugänge zu den verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen ermöglicht. Im letzten Jahr wurde der WWTF durch ein Finanzierungsübereinkommen nochmals substanziell gestärkt. Beschlossen haben wir ja, dass für den WWTF in den Jahren 2022 bis 2024 jährlich je 10 Millionen EUR zur Entfaltung der Spitzenforschung aufgewendet werden. Das sind sage und schreibe wirklich insgesamt 30 Millionen EUR, um dem Ziel näherzukommen, eines der stärksten Zentren für Wissenschaft und Innovation in Europa zu werden, ein sehr, sehr ambitioniertes Ziel, dem wir aber Schritt für Schritt näherkommen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Es ist wichtig, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Das haben wir auch im Regierungsübereinkommen der Fortschrittskoalition festgeschrieben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung Wiens als Wissenschafts- und Forschungsstandort ist essenziell. Ich glaube, dieses einzigartige Commitment setzt einen entscheidenden Impuls für den Wissenschaftsstandort, auf den wir wirklich stolz sein können.

 

Im letzten Jahr wurde auch erstmals ein Call im Feld der künstlerischen Forschung von der Kulturabteilung mit einem Call-Gesamtvolumen von 600.000 EUR ausgeschrieben. Gefragt waren Projekte von künstlerisch Forschenden an einer der vier Wiener Kunstuniversitäten. Ziel war es hier, neue Potenziale für das wissenschaftliche, aber auch für das künstlerische Feld zu eröffnen und, was auch ganz, ganz wichtig ist, die Gesellschaft

 

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