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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 30.03.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 94

 

EUR die Subvention in zumindest 2 Raten ausbezahlt werden muss. Und wenn man sich hier den Akt vornimmt, sind entsprechend 2 Raten vorgesehen, nur die Summen stimmen halt nicht so ganz überein. Wir sollen heute hier 500.000 EUR beschließen, es ist aber vorgesehen, mit 1.2.2022, also rückwirkend auf den Freitag vor 2 Monaten, 800.000 EUR auszuzahlen. Es ist ja noch eine Nachrednerin der SPÖ gemeldet, also meines Erachtens kommt dieser Beschluss im Sinne des Antrags heute nicht wirksam zustande. Aber vielleicht kann man ja auch noch hier Licht ins Dunkel bringen, denn unter dem Strich, muss man wieder einmal festhalten, wirft der Akt eigentlich mehr Fragen als Antworten auf.

 

Immer wieder sind wir durchaus auch über die Freizügigkeit überrascht, wie man beispielsweise auch hier mit entsprechenden Subventionsmitteln umgeht. Und immer wieder ist man aber auch überrascht, wie man in der Stadt Wien andere Institutionen irgendwie überhaupt nicht am Radar hat oder diese offensichtlich negiert. Wieso spreche ich das an? Wir haben einen Beschlussantrag vorbereitet. Das Ressort, in dem Kultur, der Kulturbereich angesiedelt ist, befasst sich ja nicht nur mit Kultur, sondern auch mit den Museen, Stadtarchiv, Stadtbibliothek, und so weiter, wobei ein Bereich, der oftmals viel zu kurz kommt, der Bereich der Wissenschaft ist.

 

Wir haben in Wien eine Institution, wo ich sagen würde, von Jung bis Alt gehen dort wirklich alle sehr interessiert hin. Das ist das Haus des Meeres. Das Haus des Meeres war wie auch so manch andere Einrichtung in Wien beziehungsweise in Österreich natürlich auch von den entsprechenden Lockdown-Maßnahmen schwer betroffen, hat auf Grund dieser Maßnahmen nicht nur massive Besucherrückgänge zu verzeichnen, sondern auch entsprechende Einkommensverluste.

 

Im Jahr 2020 haben die Betreiber auch entsprechende Corona-Hilfen für ihren Entgang erhalten. Im Jahr 2021 war es dann allerdings so, dass es zu einer Änderung der Förderrichtlinien gekommen ist und der Antragsteller beziehungsweise der Betrieb dort leer ausgegangen ist, weil es halt einfach eine private und gemeinnützige Institution ist.

 

Das Haus des Meeres hatte, ich glaube, im Jahr 2018/2019 über 625.000 Besucher im Jahr, ohne öffentliche Subventionen, wohlgemerkt, Besucherzahlen, von denen so manche Institution, auch subventionierte in dieser Stadt oder in Österreich, durchaus nur träumen kann. Im Sinne des Interesses aller Parteien und über die Parteiengrenzen hinweg bin ich der Meinung, sollten wir als Wiener Gemeinderat auf jeden Fall sicherstellen oder auch ein Interesse daran haben, dass auch der Fortbetrieb dort sichergestellt ist. Ich ersuche alle hier in diesem Hause um Ihre Zustimmung zu unserem Beschlussantrag. Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Anderle. Herr Gemeinderat, den Antrag. Sie sind am Wort, Frau Gemeinderätin.

 

14.52.09

GRin Patricia Anderle (SPÖ)|: Werte Frau Stadträtin! Werte Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Zum Kollegen Berger nur ganz kurz: Das war schon ganz richtig mit der Tradition, man könnte sagen: Hauptsache, dagegen sein.

 

Was sehen wir, wenn wir das Haus verlassen? Wir sehen Denkmäler, Brunnen, Wandgemälde oder künstlerische Graffitis. Wir sehen Kunst im öffentlichen Raum. Wir können uns ja gar nicht durch diese Stadt bewegen, ohne mit ihr in Berührung zu kommen. Und der öffentliche Raum hat eine ganz besondere Aufgabe, er ist nicht nur ein Ort zum Aufenthalt oder zum Verweilen, er hat auch eine bildende Funktion. Und wo könnte man Menschen einfacher an kulturelle und gesellschaftliche Themen näher heranbringen? Und genau da setzt KÖR an, mit temporären und permanenten Projekten, mit der Unterstützung zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum in all ihren Erscheinungsformen.

 

Und die Art und Weise, wie durch KÖR den Wienerinnen und Wienern Kunst im öffentlichen Raum präsentiert wird, ist vielfältig, und Vielfalt ist es auch, die diese Kunstprojekte ermöglicht und gestaltet. Deshalb ist es auch unerlässlich, 2022 die Projekte von KÖR zu fördern und die geplanten Fördermittel zu beschließen, mit Projekten und Wettbewerben, die auch dafür sorgen, dass wir nicht vergessen. Und die Kunst setzt genau da an, als Finger in der Wunde, als mahnender Zeigefinger, als Dokumentation unserer Geschichte.

 

Ein Wettbewerb, der gerade läuft - den hat Kollege Berger eh auch schon erwähnt -, ist jener zur Gestaltung eines permanenten Denkmals im Resselpark für die Opfer der Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit, ein wichtiges Projekt, denn wer vergisst, kann auch nicht lernen.

 

Auch Projekte für 2023 werden bereits eingetaktet, wie jenes mit den Wiener Linien. Dabei geht es um die künstlerische Gestaltung der neuen U-Bahn-Stationen, die durch den Ausbau der U2 und der U5 entstehen, nämlich Pilgramgasse, Neubaugasse und Matzleinsdorfer Platz.

 

Kultur ist wichtig für den Menschen, und Wien und Kunst sind ohnehin untrennbar miteinander verbunden. Sorgen wir mit dieser Förderung für KÖR, dass es auch so bleibt. Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berner. Sie sind am Wort, bitte.

 

14.55.13

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Zusehende via Livestream!

 

Kunst im öffentlichen Raum ist zweifellos die am leichtesten zugängliche Art, um bildende Kunst kennen zu lernen. Egal, ob im Garten von Wohnhäusern oder auf der Straße oder im Park, man geht einfach daran vorbei und manchmal schaut man es sich an und manchmal lädt das Kunstwerk ein, etwas zu tun. Da ist dem KÖR-Team beziehungsweise den Künstlerinnen und Künstlern, die hier viele Projekte verwirklicht haben, in den letzten Jahren viel gelungen. Herzlichen Glückwunsch

 

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