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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 111 von 114

 

Ich habe ganz viele Anrufe erhalten. Ich habe mir gedacht, so wie es halt meine Art ist, ich schreibe mir gleich auf, was die Wünsche sind, was die Sorgen sind, was die Beschwerden sind. Nach Anruf 312 habe ich meine Stifte des Protokolls zur Seite gelegt und ich habe zugehört, wo wirklich der Schuh drückt, zugehört, was die Sorgen sind. Ich bin stolz darauf, dass viele von uns dazu beitragen konnten, dass der Härtefallfonds dann so adaptiert wurde, dass er lebbar war.

 

Ich habe mir auch ein paar Zahlen dazu herausgesucht: Es wurden alleine in Wien 593.000 Anträge von Ein-Personen-Unternehmen eingereicht. Es wurden bereits 617 Millionen EUR an Härtefallfondszahlungen alleine in Wien ausgezahlt. Das ist unser aller gemeinsame Leistung, indem wir zugehört haben und hingeschaut haben. Aber ja, der Härtefallfonds alleine hilft nicht, es gehört auch Mut dazu, Mut, Geschäftsmodelle zu adaptieren, Mut, neue Sachen auszuprobieren.

 

35 Prozent, auch dies wiederum in einer Studie erkannt, haben die Chance der Pandemie genutzt, um sich fortzubilden, sich weiterzubilden. Was sind die drei wesentlichen Punkte: Geschäft, eine Analyse, passt mein Geschäftsmodell überhaupt noch, dieses dann zu adaptieren, sich weiterzubilden. Genau da setzt jetzt auch die Förderung der Stadt mit an. Ich freue mich sehr, am 1. April letzten Jahres wurde sie das erste Mal ins Leben gerufen, jetzt erneuert und weiter ausgebaut. Danke dafür.

 

Ich möchte da ein paar Punkte herausgreifen. Wie funktioniert das Ganze? - Die Wirtschaftskammer Wien zahlt zuerst einmal zu Expertengesprächen hinzu. Was braucht das Unternehmen in der Vielfalt der Branchen, in denen die Ein-Personen-Unternehmen tätig sind? Dann wird dieser sogenannte Status-Check gemacht und geschaut, wie man da adaptieren kann, was man weiter dazu braucht. Das ist der Bereich, den die Wirtschaftskammer abdeckt.

 

Dann kommt die Wirtschaftsagentur ins Spiel. Warum? - Weil das Ganze natürlich Geld kostet und besonders in Zeiten, in denen viele Umsatzeinbußen da sind, und wir schon gehört haben, dass der Härtefallfonds hilft, aber nicht ausgleicht, das ein essenzielles Mittel ist, um da weiterarbeiten zu können. Auch hier mag das für manche, für große Unternehmen wiederum wie Taschengeld klingen. Für Ein-Personen-Unternehmen ist es ganz im Gegenteil wahnsinnig viel Geld, und zwar zahlt die Wirtschaftsagentur bei einer Förderquote von 60 Prozent bis zu 10.000 EUR, und das bei einer Mindestinvestition von 1.000 EUR.

 

Das ist viel Geld, mit dem kann man in Geschäftsmodelle, Internet, die digitale Welt, die jetzt wirklich einen Aufschwung erreicht und auch ermöglicht hat, in den Export zu gehen, denn auch da gibt es Zahlen, die phantastisch sind. Nicht nur, dass 82 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen es in Vollzeit und aus Leidenschaft machen, 37 Prozent von ihnen exportieren, und das ist für diese kleine Unternehmensform eine wirklich beachtliche Zahl, der wir alle einen Applaus schulden.

 

Last but not least kommt natürlich der WAFF - alles selber zu machen, alles zu können, ich glaube, das kann niemand von uns behaupten -, und da gibt es wiederum einen phantastischen Bildungszuschuss, nämlich zu den Themen Unternehmensführung, Digitalisierung oder Sprachen von bis zu 2.000 EUR, und das sogar bei einer Förderquote von 80 Prozent. Das heißt, wenn sich jetzt ein Ein-Personen-Unternehmen beispielsweise um 1.000 EUR eine Fortbildung leistet, bekommt es 800 EUR zurück.

 

Gestern wurde von Präsident Ruck und Bürgermeister Ludwig hier die Zukunftsvereinbarung unterzeichnet und ja, wir Ein-Personen-Unternehmen dieser Stadt sind stolz darauf, auch dort ein ganz wichtiger und essenzieller Teil zu sein. Es gab Ende 2021 die erste Wiener EPU-Messe in Margareten. Kollege Ornig war dort, StR Hanke war dort, ich durfte dort auch eine kleine Wortspende leisten, es war ein erster kleiner Erfolg im Bezirk. Ich wünsche mir, das auch in anderen Bezirken zu sehen, denn die Ein-Personen-Unternehmen beleben auch unsere Grätzln. Das wünsche ich mir sehr.

 

Ich habe auch noch eine zweite Forderung: die Digitalisierung. Wir sprechen in vielen Bereichen von der Digitalisierung, auch die Ein- Personen-Unternehmen benötigen sie weiter. Wir benötigen mehr Geld beispielsweise für Förderungen wie das KMU Digital, das heißt, eine Digitalisierungsoffensive, denn kaum wird dieser Topf aufgemacht, ist er auch schon wieder leer.

 

Sie sehen, vieles wird gemacht, danke dafür. Ich glaube, allein diese Offensive für die Zukunft von Ein-Personen-Unternehmen ist ein sehr gutes Beispiel für die gute und intensive Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftskammer Wien und der Stadt Wien. Ich wünsche mir mehr davon in vielen Bereichen. Ich sage Danke, wir schulden es den 62.000 Wiener Ein-Personen-Unternehmen und unserer Stadt. Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Niedermühlbichler, ich erteile es ihm.

 

21.28.17

GR Georg Niedermühlbichler (SPÖ)|: Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Das vorletzte Poststück - zum letzten Poststück wird es keine Redner geben -, und es ist jetzt eigentlich schon alles gesagt worden. Alle meine Vorredner haben eine Lobeshymne auf dieses Poststück gesungen, und das zu Recht. Deswegen habe ich jetzt auch meine Redeunterlage gar nicht mitgenommen, weil ich nur mehr alles hätte wiederholen können. Ich hätte die Zahlen wiederholen können, ich hätte wiederholen können, wie wichtig die EPUs für die Wiener Wirtschaft sind, aber das wurde alles schon gesagt.

 

Daher möchte ich mich dafür bedanken, dass wir gerade mit dem vorletzten Akt einen Akt haben, dem wir gemeinschaftlich, dem wir alle gemeinsam zustimmen und damit auch zeigen können, dass Parlamentarismus nicht automatisch immer ein Gegeneinander ist, sondern sehr oft, und das hört man eigentlich seltener, ein Miteinander.

 

Viele Poststücke, die wir hier einbringen, werden ja einstimmig oder deutlich mehrstimmig, nicht nur von der Regierung beschlossen. Ich sehe das heute als einen guten, versöhnlichen Abschluss dieses langen, intensi

 

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