Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 98
wurden, dann lässt mich das wirklich sprachlos zurück. Da muss wirklich gehandelt werden. Ich glaube, es wird echt an der Zeit, dass die Stadt Wien da ein bisschen handelt und mehr in Abklärungsmaßnahme investiert. Ein Anfang waren ja zum Beispiel schon kurze Werbespots im Radio oder im Fernsehen oder vermehrte Plakate.
Gerade auch die bevorstehende Weihnachtszeit gibt einen Anlass, sich als Stadt Wien mehr dem Tierschutzthema zu widmen. Der Wunsch nach einem Haustier unter dem Christbaum ist leider immer noch stark verbreitet. Man darf nicht vergessen, dass oftmals zu wenige Kenntnisse über den notwendigen Zeit- und Kostenaufwand, den eine artgerechte Tierhaltung beansprucht, vorhanden sind. Haustierhaltung, da kann ich aus Erfahrung sprechen, braucht Zeit, Aufmerksamkeit, Verantwortungsbewusstsein und teilweise auch ziemlich viel Geduld.
Sowohl in der Kinder- und Jugendbildung als auch bei Erwachsenen wird dem Thema leider immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und daran muss wirklich gearbeitet werden. Noch immer werden Tiere als das ideale Geschenk wahrgenommen, aber man muss wirklich festhalten: Ein Tier ist einfach kein Geschenk und darf keines sein. Die Anschaffung eines Haustieres muss wirklich gut überlegt sein. Passt es zur Familiensituation? Passt es überhaupt zu meinem Lebensstil? Kann ich die Kosten für einen Tierarzt überhaupt aufbringen?
Auch ein Tier muss regelmäßig geimpft werden, braucht regelmäßige Kontrollen, und das kann schon auch ziemlich ins Budget gehen. Man braucht auch Geld für Futter, es ist nicht außer Acht zu lassen, was man da monatlich investiert. Ich möchte auch nicht nur kritisieren. Mir ist durchaus bewusst, dass die Stadt Wien auch schon einiges zu dem Thema gemacht hat und dafür möchte ich mich natürlich auch bedanken. Ich bin aber einfach überzeugt davon, dass wir gerade auch jetzt vor Weihnachten und in dieser aktuellen Pandemie noch mehr machen müssen. Daher bitte ich auch um Zustimmung zu meinem Antrag. Vielen Dank.
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Das waren 4 Minuten Redezeit. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Abrahamczik, selbstgewählte Redezeit ist 12 Minuten, fraktionelle wäre 20 Minuten. Bitte, Sie sind am Wort, Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ): Sehr geehrte Vorsitzende! Sehr geehrter Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Es wäre natürlich verlockend, die 20 Minuten jetzt auszunutzen, ich werde es nicht tun. Ich möchte kurz einen Satz zu einem Thema sagen, das das Hauptthema dieser bisherigen Diskussion war, nämlich Klima und Klimaneutralität. Das Ganze wäre um einiges leichter, unsere Arbeit wäre leichter, wenn auch der Bund endlich gewisse Dinge liefern würde, wie zum Beispiel verbindliche Klimaziele, die seit über 300 Tagen fehlen, oder wenn er auch einmal einen Begutachtungsentwurf für das Wärmegesetz vorlegen würde. Das würde unsere Arbeit wesentlich leichter machen.
Ich möchte es zum Thema Klima aber auch dabei belassen, weil unsere Geschäftsgruppe eine sehr große ist - sie heißt Klima, Umwelt, Demokratie und Personal - und ganz viele Abteilungen bisher noch nicht vorgekommen sind. Ich versuche jetzt, auf einige noch einzugehen, weil es mir ein wirkliches Anliegen ist und sie leider in der Diskussion oft untergehen, aber unglaublich wichtige Arbeit machen. Beginnen möchte ich gleich ganz zentral bei der MA 2 und der MA 3. Sie kümmern sich nämlich um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Stadt, ohne die nichts von dem passieren würde, was wir hier in diesem Haus beschließen, und dafür ein großes Danke von meiner Seite.
Die MA 2 wird natürlich die Durchführung des Umstieges in das neue Dienst- und Besoldungssystem weiterführen, ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Zusätzlich treten mit Jänner 2022 dann auch die Bestimmungen zur Altersteilzeit in Kraft. Das führt mich im Übrigen auch zur MA 3, bei der ein ganz großer Schwerpunkt das betriebliche Eingliederungsmanagement ist. Oft ist es so, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen den Job, den sie bisher gemacht haben, nicht mehr in dem Ausmaß oder genau dort weiterführen können. Da versuchen wir zu unterstützen. Die MA 3 führt im nächsten Jahr da auch GesundheitslotsInnen ein, die ganz gezielt unterstützen sollen.
Die betriebliche Sozialarbeit ist ein ganz wesentlicher Bereich, und was ich auch betonen möchte: Wir reden hier immer sehr viel über die Pandemie und natürlich ist diese auch nicht an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Stadt vorübergegangen. Auch da gab es viele Umstellungen, und es ist nicht nur das mobile Arbeiten, das neue Herausforderungen mit sich gebracht hat, sondern es sind teilweise auch Erkrankungen. Wir wissen in vielen Bereichen nicht, wie sich Long Covid auswirken wird, und daher möchte ich jetzt noch einmal die Chance nutzen und wirklich zum Impfen aufrufen. Das ist das Einzige, das uns aus dieser Pandemie bringen wird.
Da wir derzeit ja auch in den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“, oder gegen Gewalt an sich, sind, möchte ich auch noch kurz etwas zur Arbeit der Gleichbehandlungsbeauftragten in der Stadt sagen. Es gibt jetzt die Umsetzung der Ausweitung des Opferschutzes bei sexueller Belästigung. Wir wissen, dass Gewalt nicht beim körperlichen Übergriff an sich stattfindet. Es sind oft schon Aussagen, es sind oft Blicke, es ist ganz wichtig, dass es da eine gute Bewusstseinsbildung gibt. Indem wir den Opferschutz ausbauen, wird Wien eigentlich das erste Bundesland sein, das einen umfassenden Opferschutz für Betroffene sexueller Belästigung im Gleichbehandlungsgesetz, aber auch im Dienstrecht sicherstellen wird.
Dazu gehört auch eine Schulungsoffensive für Personalverantwortliche, wie die richtige Vorgehensweise ist. Es ist oft schwierig, das Thema überhaupt zum Thema zu machen, dass betroffene Frauen sich melden, und da ist es wichtig, dass sensibel darauf eingegangen wird. Ich möchte mich auch wirklich bei unserer Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál bedanken,
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