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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 98

 

nen und Wiener eine tolle Erholungsfunktion und somit eine Verbesserung der Lebensqualität in dieser Stadt.

 

Kolleginnen und Kollegen, wenn man von der MA 49 spricht, dann kann man natürlich die zusätzliche Herausforderung, die durch den verheerenden Waldbrand bei Hirschwang an der Rax stattgefunden hat, nicht unerwähnt lassen. Auch da wird sehr, sehr viel Budget für Maßnahmen der Wiederaufforstung nötig sein. Es geht aber nicht nur um die Sanierung, sondern es geht auch um die Schaffung neuer Erholungsgebiete.

 

Da darf ich den Bereich der Neuen Lobau oder den Bereich Breitenlee, den Norbert-Scheed-Wald oder das Frühe Grün Donaufeld, die Gestaltung einer neuen Erholungsfläche von rund 5.000 m², als Vorbild für weitere klimafitte Erholungsflächen erwähnen. Was man sonst noch erwähnen könnte: Zum Beispiel die Stadtwildnisprojekte, vor allem aber im Bereich der Bildung die Klimabildung für Kinder und Jugendliche als wesentlichen Schwerpunkt der MA 49.

 

Ich darf zum für mich heute letzten Bereich kommen und das ist der Bereich des Wien Kanals. Welche Projekte stehen an? Wien Kanal investiert ja zum einen in den Vollausbau des Wiener Kanalnetzes, zum anderen aber natürlich auch in den Kanalumbau, in die Erneuerung und auch in die Neuerrichtung von Gebäuden. Wir sprechen da von einem Investitionsvolumen von rund 64 Millionen EUR.

 

Wenn man sich spezielle Projekte ansieht, dann kann man vielleicht den integrativen Hochwasserschutz Liesingbach hervorheben: ein tolles Projekt, ein leistungsfähiger Transportkanal mit einer Länge von über 5 km. Bei einem Regenereignis, und die haben wir in letzter Zeit ja häufiger, kann dieser Entlastungskanal mit einer Kapazität von rund 17 Millionen Liter Wasser aktiviert werden. Ein zweites tolles Projekt ist der Wiental-Kanalvollausbau. Damit wird einerseits die Wasserqualität der Wien erheblich verbessert, aber als Entlastungskanal mit einer Länge von fast 9 km ist es auch ein gutes Beispiel für den von mir vorhin erwähnten unterirdischen Tunnelvortrieb.

 

Ein unglaublich tolles Projekt im Bereich der Klimawandelanpassung firmiert unter dem Begriff „Erweiterung des Regenwasserpumpwerkes Linker Donausammler“. Lieber Herr Stadtrat, vielleicht können wir gemeinsam die Wien Kanal dazu bewegen, für so unglaublich tolle Projekte auch coolere Namen zu finden, denn „Linker Donausammler“ ist für das, was dieses Ding kann, relativ unspektakulär. Es ist das größte und strategisch wichtigste Pumpwerk, das wir in Wien haben, gleichzeitig aber auch das größte Abwasserpumpwerk im gesamten deutschsprachigen Raum, und darauf können wir zu Recht stolz sein.

 

Was kann dieses Ding nun konkret? An einem trockenen Tag fördert dieses Pumpwerk rund 600 l Abwasser pro Sekunde. Soweit so unspektakulär, das sagt uns auch nicht viel. Bei Regenwetter aber werden diese 600 l Abwasser pro Sekunde auf sage und schreibe 40.000 l pro Sekunde aufgeblasen und künftig, nach der Erweiterung, sogar auf 55.000 l pro Sekunde. Wem das auch nichts sagt, vielleicht ein Vergleich: Mit dieser Leistung wären die acht riesigen Schwimmbecken im Stadionbad in zwei bis drei Minuten komplett ausgepumpt. Das ist, glaube ich, eine unglaubliche Leistung, die man damit veranschaulichen kann.

 

Eine weitere Kennzahl, weil wir auch über den Bereich der Instandhaltung gesprochen haben: 99,8 Prozent aller Haushalte in Wien sind bereits an das städtische Kanalnetz angeschlossen. Zusätzlich wächst dieses Netz um weitere 10 km pro Jahr. Das erfordert natürlich auch einiges an Reparaturleistung, in etwa rund 700 Kanalbaustellen. Das ärgert zum einen wahrscheinlich, wenn man irgendwo im öffentlichen und im Individualverkehr unterwegs ist, auf der anderen Seite kommt es aber natürlich allen Wienerinnen und Wienern zu Gute. Auch Wien Kanal leistet, so wie übrigens alle anderen Abteilungen in dieser Stadt, hervorragende Arbeit, und ich möchte mich auch bei den vielen, vielen Menschen bedanken, die in diesen Bereichen tätig sind und die täglich dafür sorgen, dass Wien noch lebenswerter und besser wird. Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Das waren jetzt 14 Minuten Redezeit. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Klika, selbstgewählte Redezeit 5 Minuten. Bitte, Sie haben das Wort.

 

16.45.40

GRin Julia Klika, BEd (ÖVP)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich freue mich sehr, heute einen Antrag einbringen zu können, der gerade in der jetzigen Zeit unglaublich wichtig ist und der mir auch einfach wahnsinnig am Herzen liegt. Außerdem bin ich der Meinung, dass wir in letzter Zeit echt ein bisschen zu wenig darüber gesprochen haben, denn es geht um den Umgang mit Tieren und vor allem um den Umgang mit Haustieren.

 

Die Zahl der Haustiere ist während der Pandemie stark gestiegen. Gründe dafür sind vermehrtes Homeoffice, das Gefühl von Einsamkeit oder auch der erhöhte Bedarf an Beschäftigung, teilweise auch für unausgelastete Kinder. Das ist natürlich auch nachvollziehbar, doch so groß das Interesse am Anfang auch war, so schnell nahm das Ganze halt wieder ab. Laut Tierschutz Austria haben sich die Rückgaben von Hunden im Gegensatz zum Frühjahr 2020 verdreifacht - verdreifacht! - und das ist einfach unglaublich. Das kann ich einfach so nicht hinnehmen, und das möchte ich auch so nicht hinnehmen.

 

Es muss uns wirklich bewusst sein, dass auch die Tiere die Leidtragenden sind. Für viele Tiere, wie zum Beispiel Hunde oder Katzen, ist es einfach ein enormer Stress und eine enorme Belastung, wenn sie aus der gewohnten Umgebung herausgerissen werden und viele leiden auch einfach extrem lange darunter. Ein Lockdown ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt für die Anschaffung eines neuen Haustieres. Viele Menschen sind wieder im normalen Alltag mit den Tieren überfordert, haben nicht genügend Zeit oder kennen sich auch mit der Pflege gar nicht aus.

 

Wenn ich dann am Samstag in der Zeitung auch noch lesen muss, dass in Floridsdorf Hundewelpen auf eine echt herzlose Art einfach am Straßenrand abgelegt

 

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