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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 98

 

uns auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die Fiskalregeln für alle nach unten nivelliert werden. Nein, sondern man sollte darauf schauen, dass in Wien bei strukturellen Problemen nicht weggeschaut wird, sondern im Sinne der Allgemeinheit gearbeitet wird. Dafür werden wir uns einsetzen, und wir bitten um Zustimmung zu unserem Antrag.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Das waren sechs Minuten. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich GRin Rychly, selbstgewählte Redezeit ist neun Minuten. Sie sind am Wort.

 

13.52.24

GRin Yvonne Rychly (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Zuseher vor dem Livestream!

 

Mein Bericht wird sich im Besonderen auf das Thema Frauen und Gender Budgeting beziehen. Ich freue mich besonders, dass eine deutliche finanzielle Aufwertung die Bereiche Bildung und Kinderbetreuung erhalten. Warum? 95,9 Prozent der in den Kindergärten und Horten Beschäftigte sind Frauen. Für die wichtige Einrichtung der Elementarbildung, sprich, unsere Kindergärten, werden 998 Millionen im Jahr 2022 und erstmalig über 1 Milliarde im Jahr 2023 aufgewendet. Zudem wird das dringende fehlende Personal aufgestockt. Wien plant 400 neue Stellen in diesem Bereich und davon 200 für die ElementarpädagogInnen. Ich werde nun in einigen Sätzen über den Bereich des Gender Budgeting und was in diesem Bereich alles passiert sprechen. Eine Steigerung des Männeranteiles wird aus pädagogischen Gründen auch weiterhin angestrebt und soll durch die gezielte Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden. Gendersensible Pädagogik ist ein als Grundsatz aus pädagogischen Gründen auch weiterhin angestrebt und soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit erzielt werden. Für Kindergärten in Wien wird auch im Bildungsplan für die Kindergärten als durchgängiges Prinzip dargestellt die gendersensible Pädagogik. Durch die bereits erfolgte Implementierung und laufende Überprüfungen von Standards für gendersensible Pädagogik wird eine Gleichbehandlung in den städtischen Kindergärten und Horten erreicht. Gleichzeitig wird durch die Veröffentlichung der Standards die Transparenz gegenüber den BildungspartnerInnen unterstützt. Diese Standards werden auch bei Neubau- und Instandhaltungsprojekten von Bildungseinrichtungen sowie bei der Nachbeschaffung und Neuanschaffung von Spiel- und Beschäftigungsmaterialen eingehalten. Die Stadt Wien setzt in 350 Standorten der Kindergärten täglich Bildungsimpulse, welche freie Entwicklungsräume für alle Kinder eröffnen. Die persönliche und soziale Entwicklung, einengende, sich an traditionelle Rollenbilder orientierende Bildungsimpulse haben in Wien keinen Platz. Raumkonzepte, Spielinseln und Themen werden von PädagogInnen stets so konzipiert, dass Identitätsidentifizierungen und Entwicklungsprozesse geschlechtsunabhängig erfolgen können. Pädagogische Planungen berücksichtigen daher eine gendersensible Pädagogik und werden in mehreren Schritten evaluiert. Danke, lieber Herr StR Hanke, dass du in die Zukunft unserer Kinder investierst, denn Bildung beginnt im Kindergarten.

 

Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, kurz WAFF genannt, praktiziert Gender Mainstreaming im Sinne der systematischen Berücksichtigung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Das kommt im Arbeitsprogramm dadurch zum Ausdruck, dass auf den Ebenen der Einzelleistungen dargestellt ist, in welcher Weise die unterschiedlichen Leistungen von Frauen und Männern in Anspruch genommen werden und welche Mittel entweder für Frauen oder Männer aufgewendet werden. Als die wesentlichen Ursachen für die unterschiedlichen Erwerbs- und Karriereverläufe von Frauen und Männern gelten neben unmittelbarer Diskriminierung die geschlechtsspezifische Berufswahl und die ungleiche Verteilung zwischen bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Betreuungsarbeit. Die Digitalisierung der Arbeitswelt zeigt Tendenzen, dass sich die geschlechtsspezifischen Disparitäten, sprich, Ungleichheiten, verstärken. Die Corona-Krise hat Frauen und Männer besonders belastet. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Lockdowns mit Homeoffice, Homeschooling, Ausfällen externer Kinderbetreuung, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit die geschlechtsspezifischen Muster der überwiegenden Zuständigkeit von Frauen für Hausarbeit und Kinderbetreuung wieder verstärkt haben.

 

Die Unterstützungsprogramme des WAFF für Frauen, die eine grundlegende berufliche Veränderung anstreben oder in der Phase der betreuungsbedingten Unterbrechung ihrer Berufstätigkeit eine Beratung und die Förderung beruflicher Weiterbildung brauchen, werden fortgeführt. Kernstück der frauenspezifischen Unterstützungsmaßnahmen des WAFF ist das Programm „FRECH Frauen Ergreifen Chancen“. Dieses Programm besteht aus einem individuellen Beratungsangebot und einer finanziellen Unterstützung bei der Qualifizierung. Es richtet sich an berufstätige Frauen unabhängig von ihrer Ausgangsqualifikation, wenn sie sich grundsätzlich beruflich verändern wollen. Ein besonderer Schwerpunkt bei FRECH liegt auf der Verbesserung von Information und Kommunikationstechnologien. Frauen, die sich digitale Kompetenzen aneignen oder diese erweitern wollen, können auch im Rahmen des Qualifizierungsprogrammes „Digitale Kompetenzen“ finanziell unterstützt werden. Das Programm „Karenz und Wiedereinstieg“ ist bewusst prinzipiell auch für Männer zugänglich, wird aber überwiegend von Frauen genutzt, die nach wie vor den weitaus größeren Anteil an Karenzen im Zusammenhang mit Kinderbetreuung wahrnehmen. Das Programm hilft mit Beratung bei der Planung des beruflichen Aus- und Wiedereinstieges und finanzieller Unterstützung bei Qualifizierungsschritten. Ab 2022 wird das Programm wesentlich stärker als bisher auf den raschen beruflichen Wiedereinstieg und die Unterstützung von Personen mit geringem Einkommen aus Berufstätigkeit ausgerichtet. Beibehalten wird die Höhe der finanziellen Unterstützung für die Qualifizierung von maximal 4.000 EUR.

 

Ein weiterer Beitrag des WAFF zur Gleichstellung von Frauen und Männern erfolgt im Rahmen der Mitfinanzierung der überbetrieblichen Lehrausbildung. Rein zahlenmäßig ist die überbetriebliche Lehrausbildung auf

 

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