Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 103
Wir haben jetzt auch einen Antrag auf Zuweisung zur Beschattung im Bereich der Wartebereiche der Wiener Bäder gestellt, weil es generell auch für Menschen eine Zumutung ist, unabhängig davon, ob sie jetzt körperlich geschwächt sind oder nicht, und auch auf Gratiseintritt für Jugendliche und vulnerable Gruppen. Wir wollen den Menschen einfach den Zugang so leicht wie möglich machen, insbesondere für die, die es am ehesten brauchen.
Nun komme ich zu den Anträgen, die ich hier einbringen werde. Das ist ein Appell, dass Sie diesen Anträgen zustimmen sollen, deswegen gehe ich jetzt darauf ein.
Ich komme jetzt also zu den Anträgen, die ich hier jetzt noch einbringe. Es geht um Klimaoasen. Es geht darum, dass insbesondere ältere Menschen die Möglichkeit haben sollen, sich im Grünen aufzuhalten. Es gibt ein sehr gutes Beispiel von der Caritas. Die bieten das auch an, und es wäre auch wichtig und gut, dass die Stadt Wien das anbietet: Betreute Möglichkeiten des Zusammenkommens in Parks, damit Menschen eben auch aus ihren Wohnungen rauskommen, damit sie eben nicht in der Hitze leiden und damit sie auch andere Menschen treffen, denn, wie gesagt, die Einsamkeit ist auch ein Riesenproblem.
Klimaoasen bedeuten aber auch, dass wir in den Parks mehr Sitzgelegenheiten brauchen. Für mich ist es wirklich sehr einfach: Ich nehme meine Picknickdecke und gehe in den Park, setze mich auf den Boden und kann dann einen Nachmittag verbringen und versuchen, irgendwie der Hitze zu entfliehen. Es gibt aber Menschen, die einfach in der Mobilität so eingeschränkt sind, dass sie sich nicht einfach auf den Boden setzen können, und für diese braucht es einfach mehr Ausruhmöglichkeiten und mehr Sitzgelegenheiten und mehr Möglichkeiten, damit sie auch andere Menschen, ob betreut oder nicht, frei von Hitze in der Stadt treffen können. Deswegen stelle ich jetzt dann auch den Antrag zu Klimaoasen, den ich Ihnen dann auch gleich gebe.
Dann habe ich noch einen anderen Antrag, nämlich zu „Coolen Straßen“, den ich auch schon eingebracht habe, deswegen gehe ich jetzt auf diesen nicht ein.
Aber es gibt weitere Einrichtungen in dieser Stadt, wo Menschen den ganzen Tag verbringen. Das sind Kindergärten, das sind Schulen, das sind Wohn- und Pflegeheime, die teilweise Innenhöfe haben oder Vorplätze, die sehr, sehr erhitzt sind und wo man die Abkühlung zu den Menschen, also akute Abkühlung, ich rede jetzt nicht von Stadtbegrünung - wir wissen, dass das ein Thema ist, wir wissen, dass das langfristig wichtig ist -, es geht jetzt um akute schnelle Maßnahmen, die man sofort setzen kann ohne großes Drum und Dran.
Daher gibt es von uns auch zwei Anträge, nämlich Bildungseinrichtungen auch mit Sprühnebel auszustatten dort, wo es möglich ist. Und auch das Gleiche bei Wohn- und Pflegeheimen zu machen, weil die Abkühlung muss zu den Menschen kommen und nicht die Menschen erst große Strecken - also es geht nicht, dass die Menschen große Strecken erst überwinden müssen, bevor sie zur Abkühlung kommen.
Ja, und weitere Anträge betreffen eine Informationskampagne zum Verhalten bei Hitze. Viele Menschen wissen um vieles nicht, insbesondere junge Eltern. Wir wissen, dass Überhitzung bei Säuglingen lebensgefährlich ist und gerade als junge Mutter, junger Vater ist man am Anfang sehr verunsichert. Hier möchten wir, dass es eine Zusammenarbeit zwischen der MA 11 und KinderärztInnen und FrauenärztInnen gibt, um genau zu diesem Thema zu sensibilisieren. Die größte Angst einer Mutter oder eines Vaters ist, dass man aufwacht und das Kind nicht mehr aufwacht. Da braucht es wirklich Aufklärung und Sensibilisierungsarbeit.
Ein weiterer Antrag, den ich einbringe, ist natürlich die Einrichtung einer Hitze-Hotline, wo Menschen sich eben auch Infos dazu holen können. Es gibt diese App „Cooles Wien“, die ist gut. Aber viele Menschen sind nicht „digital natives“, also gerade ältere Menschen werden so eine App nicht verwenden. Und für die braucht es einfach ein alternatives Angebot, um sich Informationen zu holen, um zu wissen, wo ist denn die nächste Abkühlungsmöglichkeit für mich, oder um Vorschläge zu machen, was ich in meiner Umgebung machen kann, oder eben, um ein Abkühlservice in Anspruch zu nehmen, dass ich aus meiner überhitzten Wohnung, aus der Einsamkeit rauskommen kann.
Ja, das waren die Anträge, die gefehlt haben. Also wir möchten Politik für die Menschen machen. Sie haben es selber gesagt, Klimaschutz ist eine soziale Frage und diese Maßnahmen sind einfache Maßnahmen, die nicht die Welt kosten. Es gibt teilweise Maßnahmen, die null Cent kosten. Wir haben es in unterschiedlichen, in vielen Anträgen verpackt, damit Sie sich aussuchen können, was Sie davon für gut halten und wo Sie nicht zustimmen werden, um nicht zu sagen, ja, wir lehnen den ganzen Antrag ab, weil uns A oder B nicht passt. Also bitte, ich bitte Sie wirklich im Sinne der Menschen in dieser Stadt, die es am nötigsten brauchen, diesen Anträgen zuzustimmen. Wie gesagt, Klimaschutz ist eine soziale Frage, und ich nehme Sie da beim Wort, insbesondere die Kolleginnen und Kollegen in der SPÖ, und hoffe auf Zustimmung. Danke schön.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke schön. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Mantl. Ich erteile es ihm, selbstgewählte Redezeit zwölf Minuten.
GR Dr. Josef Mantl, MA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich freue mich, dass ich auch wieder einen Beitrag leisten darf zu einer wie immer hitzigen Klimadebatte, und das ist gut so, denn das Thema ist uns wichtig. Wir beschäftigen uns da mit vielen verschiedenen Meinungen und Ansichten und wir alle wissen, das Thema ist wichtiger denn je. Wir freuen uns zwar, dass die Sonne scheint, auch wenn‘s uns sicher ein bissel zu heiß ist und der Sommer vor der Türe steht. Alle Wienerinnen und Wiener freuen sich grundsätzlich über das gute Wetter und auch darüber, dass es bei der Corona-Pandemie einen Lichtschimmer am Ende des Tunnels gibt, dass es vielleicht besser wird. Aber es erinnert uns dieser Sommer, man kann es nicht oft genug sagen, an eine beson
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