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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 97 von 106

 

glaube, es wurde noch nie so viel investiert. So komisch das klingt: Corona hat diesbezüglich ein bisschen nachgeholfen.

 

Nun aber der Reihe nach. - Die Stadt Wien hat fast 10 Millionen Quadratmeter Sportflächen, und zwar ohne Donauinsel und ohne Prater. Diese Fläche ist größer als die Fläche von fünf Innenstadtbezirken zusammen, und ein Drittel davon verwaltet die Stadt über die MA 51, also das Sportamt Wien, selbst. Natürlich müssen diese vielen Anlagen verwaltet, in Schuss gehalten und für neue Sportarten adaptiert werden beziehungsweise müssen einige Anlage auch generell neu errichtet werden, weil sich die Stadt auch weiterentwickelt und Sportanlagen neue Bedürfnisse erfüllen müssen. Auf einmal hypen neue Sportarten, andere sind vielleicht nicht mehr so gefragt.

 

Im Hinblick darauf hat StR Peter Hacker bereits im Jahr 2018 einen Sportstätten-Entwicklungsplan in Auftrag gegeben. Es wurde wirklich jede Wiener Sportanlage - und wir reden von fast 200 - von Profis wie etwa Zivilingenieuren auf den baulichen Zustand komplett durchgecheckt. Es wurde überprüft, was saniert, was generalsaniert und was sogar erneuert werden muss. Es wurde erhoben, wo Bedarf für eine Sportstättenerweiterung oder vielleicht sogar für einen Sportstättenneubau besteht.

 

Nach einem zweijährigen sehr intensiven Prozess mit de facto allen Wiener Sportvereinen und Sportverbänden, mit ExpertInnen und auch mit VertreterInnen aller Fraktionen im Landessportrat wurde im Oktober 2020 dieser Sportstätten-Entwicklungsplan einstimmig abgesegnet. Was ist herausgekommen? - Jetzt sind wir bei Corona. Ihr werdet euch noch erinnern können: Wir haben die Kommunalmilliarde bekommen. Ich glaube, das waren damals knapp 250 Millionen für Wien, und Peter Hacker ist es gelungen, 150 Millionen davon für die Sportstätten abzuzwacken. Somit ist das die größte Investition in diesem Bereich seit Jahrzehnten beziehungsweise überhaupt seit dem Zweiten Weltkrieg. Dadurch konnte natürlich nicht nur der Wiener Sport nach vorne gebracht werden, sondern es wird natürlich auch die lokale Konjunktur angekurbelt, weil viele der Sanierungen natürlich von kleinen Gewerbebetrieben und kleinen Handwerksbetrieben in Wien durchgeführt werden.

 

Ganz besonders freut mich natürlich, dass bei der Sanierung und bei der Neuausrichtung dieser Sportanlagen zukünftig immer Sport und Klimaschutz Hand in Hand gehen werden. Diesfalls möchte ich mich auch besonders bei Kollegen Gara bedanken, der das ebenfalls sehr stark vorantreibt.

 

Ein Best-Practice-Beispiel dafür ist die neue Sportarena Wien, die Ende 2023 am Handelskai eröffnet wird. Sie ist sehr flexibel und multifunktional für viele Sportarten und Bedürfnisse gestaltet und sowohl für den Trainingsbetrieb als auch Wettkampfbetrieb verwendbar. Sie ist energiesparend und umweltschonend sowohl im Bau als natürlich im laufenden Betrieb. Deswegen möchte ich mich jetzt auch besonders bei Anatol Richter und seinem wunderbaren Team von der MA 51 bedanken. Ich glaube, dass Kollege Harald Lang jede Schraube in den 200 Sportstätten in Wien kennt. Und ich bedanke mich natürlich auch noch einmal bei dir, Peter Hacker, und bei deinem wundervollen Sportteam. All die Genannten haben im vergangenen Jahr wirklich viel vorangebracht.

 

Ich danke aber nicht nur Peter Hacker, sondern wirklich auch allen Fraktionen. Das möchte ich hier besonders hervorheben: Ich danke allen Fraktionen für die gute und sportliche Zusammenarbeit, unabhängig von Wahlterminen beziehungsweise auch aktuellen Regierungskonstellationen. Ich meine, auch das können wir als Best-Practice-Beispiel für sehr viele Felder in der österreichischen Innenpolitik verwenden. - Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Das waren genau 5 Minuten. Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Gasselich. Selbstgewählte Redezeit 7 Minuten. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Gesamtredezeit der Fraktion 13 Minuten beträgt. Bitte.

 

20.26.18

GR Mag. Patrick Gasselich (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Bisher war es schon immer so, dass diese Geschäftsgruppe allein durch ihre Größe absolute Wichtigkeit innerhalb der Stadt Wien hatte. Dieses beziehungsweise letztes Jahr war es so, dass durch die Steuerungsfunktion während der Coronavirus-Pandemie natürlich noch eine größere Rolle hinzugekommen ist.

 

Es gab aber auch viele Probleme, und diese Probleme sind durch Corona nicht verschwunden, sondern eher nur für einen Moment in den Hintergrund gerückt worden. Die Pandemie ist jedenfalls noch nicht vorbei, und zumindest im Herbst werden wir nochmals vor großen Herausforderung stehen. Bevor wir die langfristigen Probleme lösen, bedarf es einer Lösung der kurzfristigeren Probleme, die sozusagen auf uns warten.

 

Was meine ich damit? - Einerseits geht es um das Thema Impfungen. In diesem Zusammenhang sind wir natürlich von der gesamteuropäischen Situation abhängig. Mittlerweile funktioniert der Impffortschritt sehr gut. Wir haben aber mit der Delta-Mutation auch einen Gegenspieler, weshalb wir natürlich noch schneller vorgehen müssen. Die Organisation der Impfung funktioniert jedenfalls wirklich ausgezeichnet, weshalb ich auch von unserer Fraktion hier ein großes Danke an alle Beteiligten der Stadt Wien, die das ermöglichen, richte.

 

Ein Fehler im Zusammenhang mit der Impfung aus unserer Sicht wurde jetzt behoben, und zwar die Altersdiskriminierung. Dass es keine Freigabe für alle Altersgruppen gab, ist jetzt auch auf unseren Druck hin endlich geändert worden.

 

Ein sehr wichtiges Thema ist das Thema Contact Tracing, die Kontaktnachverfolgung, und man muss sagen: Auch in diesem Bereich schneidet Wien im Österreich-Vergleich gut ab. Da Wien die einzige Großstadt ist, erwarten uns hier aber natürlich sehr große Herausforderungen. Wenn man sich die Empfehlungen der WHO anschaut, dann stellt man fest, dass die 750 Contact Tracer, die wir haben, immer noch um eine Spur zu wenige sind. Auch das sollte jedenfalls mit Blick auf

 

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