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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 109

 

gut an den Antrag erinnern und ja, ich stehe auch dazu, es ist eine gute Idee.

 

Es ist auch nichts Schlechtes daran, wenn mehrere Parteien gemeinsam eine gute Idee haben. Es ist übrigens auch nichts Schlechtes daran, wenn die Regierungskoalition einen Antrag oder eine Idee der Oppositionspartei aufgreift. Es ist aber wohl noch zulässig, dass man mit der zu fördernden Stelle Gespräche führt und sich gemeinsam überlegt: Okay, was ist euer Bedarf und was kann auch eine Beteiligung seitens der Stadt? Das haben wir gemacht.

 

Ich möchte die Gelegenheit auch noch nutzen, um ein paar Worte, die Sie gesagt haben, zu unterstreichen. Ich gebe Ihnen zu 100 Prozent recht, wenn es um die Auswirkungen der Pandemie, der emotionalen Anspannungen der Kinder und Jugendlichen in unserem Land, besonders in unserer Stadt, geht. Ich gebe Ihnen 100-prozentig recht, dass wir darauf das größte Augenmerk legen sollten. Ich möchte dem aber schon noch hinzufügen, dass wir das auch tun, und zwar auf zweierlei Art und Weise.

 

Wenn es darum geht, akut psychische Krankheiten von Kindern und Jugendlichen zu behandeln, in den Mittelpunkt zu stellen: Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat mit Tag 1 der Pandemie einen psychosozialen Krisenstab eingerichtet, der ganz großartige Arbeit leistet, verschiedenste Projekte auf den Weg gebracht hat. Ich will nur ganz kurz noch einmal das Home-Treatment in Erinnerung rufen, bei dem es genau darum geht, Kinder und Jugendliche in ihrer gewohnten Umgebung zu behandeln und sozusagen in psychischen Krisen akute Hilfe zu leisten.

 

In unserem Ressort machen wir das in der Prävention. Sie haben vorhin am Beispiel der außerschulischen Jugendarbeit schon ausgeführt, wie wichtig die ist. Ich ergänze noch: Zusätzliche Angebote der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, sowohl online als auch offline, aber auch die gerade besprochenen Summer City Camps oder die Sommerurlaube der Wiener Jugenderholung - und weil ich die Frau Kulturstadträtin da sehe -, auch der Kultursommer und das Donauinselfest, das Frau Kollegin Novak heute präsentiert hat. All das sind wichtige Sachen für die psychische Gesundheit der Jugendlichen in unserer Stadt, nämlich präventiver Natur.

 

So sehr ich Ihre Ausführungen auch teile, würde ich mir wünschen - ich hoffe, Sie haben das vor eineinhalb Wochen am grünen Bundeskongress getan -, dass Sie einen Fokus darauf legen und auch Ihre Kolleginnen und Kollegen, die in Regierungsverantwortung auf Bundesebene dafür mit zuständig sind, auffordern, da noch mehr Druck zu machen.

 

Wenn Sie beim vorherigen Poststück sagen, dass Sie in Wien bei der Erarbeitung von Ideen aktiv ausgeschlossen wurden, dann muss ich Ihnen halt schon sagen, dass wir als SPÖ auf Bundesebene schon seit fast einem halben Jahr einen wiederkehrenden Jugendgipfel zu genau diesem Thema fordern. Und Sie schließen uns nicht aktiv aus, nein, Sie machen ihn erst gleich gar nicht.

 

Das und dann vielleicht noch den Einsatz auf Bundesebene für mehr Resilienz im Innenministerium, für tatsächlichen Dialog statt Eskalation und Kriminalisierung, das würde ich mir wünschen. Da haben Sie genauso unsere Unterstützung wie bei der Idee, eine Zusatzförderung für „Rat auf Draht“ zu beschließen. Danke sehr.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

18.39.38Es gelangt nunmehr Postnummer 61 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Erhöhung eines bereits genehmigten Rahmenbetrages für die Förderung im Bereich Stadtteilkultur und Interkulturalität. Ich ersuche die Berichterstatterin, Frau GRin Anderle, die Verhandlung einzuleiten.

 

18.40.00

Berichterstatterin GRin Patricia Anderle: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Berner. Ich erteile es ihr.

 

18.40.10

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: Schönen guten Abend, liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Damen und Herren im Livestream!

 

Wir reden in diesem Antrag über die Interkulturalität, über einen Rahmenbetrag, damit in den Bezirken etwas stattfinden kann, damit die MA 7 in der Lage ist, schnell und unkompliziert kleine Projekte zu fördern. Dem werden wir natürlich zustimmen, denn es macht Sinn, dass dieser Rahmenbetrag besteht und dass der Beirat in der MA 7 die Projekte genau anschaut und dann befindet, ob sie stattfinden sollen oder nicht. Dem werden wir zustimmen.

 

Ein Teil solcher Projekte könnte vielleicht auch sein, dass es mehr Jugendmusikprojekte im öffentlichen Raum gibt. Dazu möchte ich jetzt etwas sagen, und dazu möchten wir auch einen Antrag einbringen. Wir alle wissen es: Der Lockdown hat vor allem auch den Kindern und Jugendlichen viel Solidarität abverlangt.

 

Der öffentliche Raum konnte nur begrenzt benutzt werden, man konnte sich nicht treffen, man konnte seine Freunde nicht treffen. Das haben wir schon öfter hier gehört, auch heute. Feiern war im Grunde überhaupt nicht möglich, und auch Musikhören war natürlich auch nur sehr schwer möglich. Dass der Druck im öffentlichen Raum wächst, sehen wir selber, haben wir selber schon in der Früh besprochen, das Thema Karlsplatz hat schon einen Rahmen.

 

Ich finde es eine sehr gute Entwicklung, dass im Kultursommer zumindest ein kleiner Klubbereich aufgemacht wird, damit ein bisschen Klubszene im öffentlichen Raum stattfinden kann. Allerdings können dort nur 200 Gäste auf einmal zuhören. Wenn wir sehen, dass sich alleine am Karlsplatz 1.000 und mehr Leute getroffen haben, sehen wir, dass das den Druck nicht abfangen kann.

 

Die Jugendlichen werden sich weiter in Kellern treffen, was ich aus gesundheitspolitischen Gründen für total falsch halte. Es ist dort eng, es wird sehr schwitzig und

 

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