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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 127

 

nen jetzt massiv sind. Zum Beispiel auch in der Parkbetreuung dürfen die Jugendarbeiter noch nicht pädagogisch mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten, weil es so große Einschränkungen wegen Corona gibt.

 

Ich bin froh, dass es zumindest die Möglichkeit der Beratung in den Jugendzentren selbst gibt. Das ist essenziell, weil die Online-Beratung zwar in Anspruch genommen wird, man aber einfach nicht alle Jugendlichen erreicht. So ehrlich muss man sein, da gibt es viele, zu denen man einfach jetzt keinen Kontakt mehr hat. Daher ist diese Begegnung vor Ort sehr wichtig. Ich halte es für sinnvoll, in einem sanften Öffnungsprozess die Jugendzentren mitzudenken, setze mich auch dafür ein, und natürlich muss das auch mit einer entsprechenden Teststrategie einhergehen. Ich mache mich auf jeden Fall dafür stark und freue mich, wenn wir das in Zukunft gemeinsam machen.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP und wird von GR Zierfuß gestellt.

 

10.18.52

GR Harald Zierfuß (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich finde es gut, dass jetzt etwas gemacht wird. Klar ist aber auch, dass im stationären Bereich in Wien Mängel herrschen. Der Österreichische Strukturplan verlangt immerhin zirka doppelt so viele Betten, wie wir tatsächlich in Wien haben. Das ist eine Kritik, die sich aber eher an Ihren Kollegen StR Hacker richtet.

 

Ich habe heute vor allem eine Informationsfrage: Können Sie uns sagen, wie die Nachfrage bei den Hotlines in den Spitälern gewachsen ist, und zum anderen, wie es bei den Suizidgefährdungen von Kindern und Jugendlichen aussieht?

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Wir haben eigentlich über alle Bereiche hinweg einen erhöhten Bedarf an Beratungsangeboten. Ich weiß jetzt, dass es bei Rat auf Draht zum Beispiel ein Drittel mehr Anrufe sind. Ich weiß aber auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, dass die Anfragen signifikant gestiegen sind, nicht ganz in diesem Ausmaß, aber doch auch relevant. Auch die Hotlines, die es gibt, werden gut nachgefragt.

 

Ich würde, auch wenn ich nicht zuständig bin, Sie aber die Frage impliziert haben, auch das Thema der stationären Behandlung kurz ansprechen, weil es unzufriedenstellend ist, wie wenige Personen in diesen Beruf gehen und dort auch bleiben. Das heißt, wir haben in diesem Bereich einen Mangel an Ärzten. Das ist leider seit Längerem so, und da braucht es auch eine gemeinsame Anstrengung, um nämlich mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Wir brauchen in Wien dringend mehr Ausbildungsplätze. Dazu gibt es auch Gespräche mit dem Gesundheitsminister. Ohne mehr Ausbildungsplätze gibt es in Zukunft auch weiterhin einen Mangel an Personal. Wir versuchen, den Personalmangel dahin gehend abzufedern, dass wir zum Beispiel die mobile Arbeit verstärken, um die Jugendpsychiatrie an die Standorte, das heißt, ins Wohnzimmer der Menschen zu bringen.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 4. Zusatzfrage wird von der SPÖ, von GR Hursky gestellt.

 

10.20.55

GR Christian Hursky (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!

 

Neben der Kinder- und Jugendhilfe sind natürlich auch die Wiener Jugendzentren mit den Konsequenzen der Corona-Krise beschäftigt. Was können Sie uns zu den Herausforderungen sagen, die dort sind, und wie Sie diesen Herausforderungen begegnen?

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr Stadtrat!

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Schönen guten Morgen!

 

Die Herausforderungen für die Jugendarbeit sind tatsächlich sehr, sehr groß, weil die Jugendarbeit einfach von der Begegnung und davon lebt, einen Ort zu schaffen, wo die Jugendlichen gerne hinkommen und auch Spaß haben. Da die Jugendzentren bis auf kleine Gruppen geschlossen sind, kann das nicht stattfinden.

 

Was die Jugendzentren machen, ist einerseits einen Journaldienst vor Ort, um direkt in den Austausch mit den Jugendlichen zu kommen. Die Jugendzentren stellen auch Ansprechpersonen für die Jugendlichen im öffentlichen Raum. Das wird sicher jetzt im Frühling noch wichtiger werden, weil die Jugendlichen natürlich Platz brauchen, wo sie sich treffen. Bars und Clubs haben zu, man trifft sich im öffentlichen Raum. Wenn es wärmer wird, werden sich sicherlich mehr Menschen dort treffen, und da wird die Jugendarbeit sehr, sehr wichtig sein, weil natürlich bei solchen Treffen im Freien oft dann auch Beschwerden kommen. Bevor die Polizei einschreitet, ist es, glaube ich, sinnvoll, hier im Austausch mit der Jugendarbeit zu sein.

 

Was ich großartig finde, ist, dass die Jugendzentren auf Online-Beratung, Online-Angebote, Online-Unterstützung umgestiegen sind. Sie sind über Instagram, TikTok - Facebook nicht mehr so, sondern andere Kanäle - mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt und in Austausch und machen ganz viel individuelle Beratung. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar, denn diese Funktion der Jugendarbeit ist auch sehr wichtig für die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in der Stadt Wien.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die 5. Zusatzfrage wird von der FPÖ gestellt und kommt von GR Maximilian Krauss.

 

10.22.52

GR Maximilian Krauss (FPÖ): Guten Morgen, Herr Vizebürgermeister!

 

Am Sonntag hat „Im Zentrum“ der bekannte Neurowissenschaftler Manuel Schabus folgendes Zitat gesagt: „Es kostet eine große Menge an Menschenleben, wenn man chronisch eine Gesellschaft unter Angst versetzt.“ Sie haben ja auch selbst gesagt, dass es Ihr Bemühen ist, dass man auf Kinder zugehen sollte, dass man sie gerade in dieser Krise stärken sollte und dass man vielleicht irgendwie versuchen sollte, ein normales Umfeld zu schaffen, so das möglich ist.

 

Jetzt wissen wir allerdings, dass auch irrsinnig viele Kinder und Familien in Wien unter dem Testzwang an

 

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