Gemeinderat, 71. Sitzung vom 29.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 93
Wienbibliothek besonders auszeichnet, sind über 10.000 präsente Kundinnen und Kunden bei 359.000 virtuellen Benutzerinnen und Benutzern, die 5.400 Anfragen und mehr gestellt haben. Dazu kommen Führungen, Gutachten, et cetera.
Was eine Bibliothek auch immer wieder auszeichnet, ist, dass es natürlich auch Erwerbungen gibt, die halt im Rahmen der budgetären Möglichkeiten liegen. Immerhin hat man Manuskripte und Dokumente von Dorothea Zeemann, von Heimito von Doderer, von der Familie Molden - also Paula von Preradović, den Nachlass des Künstlerehepaars Leherb/Profohs, und so weiter bis hin zu einer Notenhandschrift von Johann Strauss erworben. Das sind natürlich schon sehr, sehr beachtliche Sachen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Wissenschaft ist, wie gesagt, interdisziplinär zu sehen, Wissenschaft ist vernetzt zu sehen, Wissenschaft ist ganz eng mit Kultur zu sehen, weil es in der Gesamtheit auch das ausmacht, was wir gestalterisch als Politik sehen. Redet man mit Forschern, und ich habe unlängst einmal mit Prof. Penninger gesprochen, auch über Forscherinnen und Forscher, über internationale Top-Forscher, dann erfährt man, dass diese auch deshalb hier her nach Wien kommen, weil sie sagen, dass hier die Infrastruktur für Forschung gut ist, aber auch, weil die Kultur und das kulturelle Angebot und das Lebensgefühl ganz besonders positiv sind. Gerade das macht Wien aus, Kultur und Lebensgefühl. Das steht auch ganz, ganz eng mit vielen anderen Dingen in Zusammenhang. Also auch in der Kultur- und Forschungs- und Wissenschaftspolitik vorwärts schauen und das Fundament, das wir da aufgebaut haben, pflegen und kultivieren! - Ich danke Ihnen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Straubinger. Selbstgewählte Redezeit sind acht Minuten, Restredezeit der Fraktion sind elf Minuten. Sie haben das Wort.
GRin Mag. Sybille Straubinger, MBA (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte KollegInnen!
Ich werde die elf Minuten jetzt nicht ausnutzen, die zusätzlichen Minuten, die ich habe, aber ein paar Worte möchte ich schon ganz gern zu diesem Rechnungsabschluss 2019 sagen. Wir befinden uns sozusagen geistig im Jahr 2020 mit all den Schwierigkeiten und den Implikationen, die die Corona-Krise mit sich gebracht hat, aber das Jahr 2019 war jedenfalls ein wirklich gutes Jahr für die Kultur in Wien, mit dem höchsten Budget und dem höchsten Rechnungsabschluss ever, den wir gehabt haben. Ein Rechnungsabschluss von 259 Millionen EUR, das sind 20,8 Millionen EUR mehr, als der Rechnungsabschluss 2018 ausgemacht hat, und der Anteil am Gesamtbudget ist von 1,7 Prozent 2018 auf 1,82 Prozent gestiegen. In Relation quasi zu den Gesamtausgaben der Stadt ist das eine deutliche Steigerung, und ich denke, das ist wirklich eine großartige Entwicklung.
Ich möchte auf ein paar Vorredner und auf ein paar Themen, die aufgeworfen wurden, eingehen. Ich habe jetzt nicht vor, da die Zeit auch schon sehr fortgeschritten ist, auf alle Anträge, die jetzt im Rahmen der Kulturdebatte gestellt wurden, einzugehen, nur generell möchte ich sagen - das ist ja auch durch die heutigen Wortmeldungen zu einem guten Teil bestätigt worden -, dass im Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft ein sehr offenes, sehr transparentes, sehr konstruktives Klima herrscht. Wir haben immer wieder mal Fragen, natürlich auch die Opposition, es werden aber entweder sogar proaktiv von der Stadträtin sozusagen Themen berichtet beziehungsweise ist die MA 7 immer bereit, Fragen zu beantworten.
Ein Beispiel für dieses offene und auch partizipative Klima ist etwa die Kulturstrategie, ein Prozess, der mit den Kulturschaffenden dieser Stadt aufgesetzt wird, der sich jetzt auf Grund der Covid-19-Pandemie verzögert, aber der zum Ziel hat, unter Einbindung von Künstlern, von Kulturschaffenden eine Kulturstrategie für die Zukunft dieser Stadt zu erarbeiten.
Vielleicht eine Anmerkung noch, weil Kollege Weber - er ist, glaube ich, nicht da, doch da ist er - gemeint hat, dass der Kulturbericht schon wieder so spät gekommen ist, und ich zwischengerufen habe, dass dieser letzte Woche ausgesandt wurde. Wir haben das jetzt im Büro nochmals verifiziert, er ist an die Klubs gegangen, vielleicht nicht an Sie als Person, aber an die Klubs an sich. Ich habe sogar die Mails gesehen, ich habe sie mir zeigen lassen. Da hat offensichtlich leider die Kommunikation nicht ganz funktioniert.
Zum Thema Volkstheater noch ein paar Sätze: Sie wissen auch, Herr Kollege Ulm, dass es eine Neuaufstellung des Beirats und der Stiftung geben soll. Sie haben gesagt, wenn ich es richtig verstanden habe, dass im April eine auch vom ÖGB nominierte Person ausgeschieden ist. Dazu muss man sagen, dass das in der Corona-Hochzeit war, und dass bis Juni möglicherwiese noch kein Ersatz gefunden worden ist, lässt sich, glaube ich, auf Grund der aktuellen Situation leicht nachvollziehen.
Was man aber auch sagen muss, ist, dass wir als Stadt vor allem auf den Bund warten, und zwar gab es schon damals, als Herr Blümel noch Kulturminister war, die Einladung der Stadt an den Bund, drei Vertreter, also mehrere Vertreter in den Stiftungsbeirat zu entsenden. Da ist nichts gekommen, da ist bei Blümel nichts gekommen, dann ist bei der Übergangsregierung natürlich auch nichts gekommen. Frau Lunacek war dann zu kurz im Amt, als dass da etwas weitergegangen wäre. Ich hoffe, dass das jetzt passiert. Ich möchte bei dieser Gelegenheit vielleicht auch sagen, dass das, was wir jetzt als Stadt machen, nämlich die Erhöhung des Volkstheaters und der Josefstadt, etwas gewesen ist, was wir früher mit dem Bund im Gleichklang gemacht haben. Wir hoffen sehr, dass nicht nur die Stadt hier in Vorlage geht und die notwendigen Mittel bereitstellt, sondern dass der Bund da auch nachzieht und ebenfalls, es ist auch seine Institution, seine Institution ausstattet.
Ein paar Sätze auch zum Thema Wissenschaft, zu Herrn Kollegen Gara: Ja, mehr Mittel sind natürlich immer besser, und natürlich ist der Bereich Wissenschaft und Forschung ein wesentlicher für die Zukunft der Stadt. Ich glaube, das ist der Stadt sehr klar und das war der Stadt auch immer klar. Wien hat die erste FTI-
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