Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 73
duziert, gleichzeitig wurden aber die Zahl der mittleren leicht gesteigert und die Zahl der mit 20.000 EUR dotierten Projekte auf 14 erhöht.
Nichtsdestoweniger gibt es einen ganz anderen Punkt, der diesmal dazugekommen ist und der einer der zentralen Forderungen vieler Kultureinrichtungen entspricht, und ich bin stolz, dass wir ihn diesmal hineingenommen haben, nämlich dass auch Wiederaufnahmen gefördert werden können. Sie alle, die sich mit dem Kulturbetrieb der Stadt auseinandersetzen, wissen, dass es manchmal bei kulturell wirklich hochwertigen Projekten schmerzt, wenn man sieht, dass etwas fünf Mal oder zehn Mal aufgeführt wird und dann nicht mehr. - Ich glaube, dass genau die Projekte, die viele Wiener und Wienerinnen begeistern, die Chance haben sollen, mit einer Förderung, die auch Wiederaufnahmen unterstützt, noch einmal sozusagen auf die Bühne zu kommen, sei es im musikalischen Bereich, sei es im darstellenden Bereich. Wie auch in den letzten Jahren steht SHIFT nämlich nach wie vor dazu, nicht nur ein Ein-Sparten-Programm, sondern ein Cross-over-Programm zu sein, welches der kulturellen Nahversorgung in vielen Teilen Wiens dient und diese auch verbessern soll, und zwar - wenn möglich - dann auch nachhaltig. Indem wir erkennen, dass es Bereiche Wiens gibt, wo es sinnvoll ist, die Strukturen im Zusammenspiel mit den anderen Programmen der Stadt Wien weiterhin zu verbessern. Sei es im Zusammenhang mit der Kulturvermittlung KulturKatapult, seien es die Stadtlabore, seien es aber selbstverständlich auch die Förderungen großer Feste wie die Wiener Festwochen.
Ich glaube, dass es uns gelingt, dieses vielfältige Programm im Kulturbereich nach wie vor für Wien in einer Art und Weise zu organisieren, die nicht nur uns alle stolz macht, sondern die auch dazu beiträgt, dass Wien nach wie vor von vielen, vielen Menschen als kulturelle Hauptstadt Europas gesehen. Gerade das trägt dazu bei, dass sehr viele Menschen genau aus diesem Grund nach Wien kommen. - In diesem Sinne würde es mich tatsächlich freuen, wenn Sie der Basis.Kultur, aber insbesondere dem Projekt SHIFT zustimmen könnten. Weil ich glaube, SHIFT I, II, III haben tatsächlich gezeigt, wie erfolgreiche Kulturpolitik stattfinden kann. - Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Reindl. - Bitte.
GR Mag. Thomas Reindl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Ich möchte mich den Worten meines Vorredners anschließen. Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, die Subventionen betreffend Basis.Kultur.Wien, Wiener Volksbildungswerk beziehungsweise auch SHIFT richtungsweisend zu erstellen und auch hier einen wesentlichen Beitrag für die Kultur, und zwar für eine sehr, sehr niederschwellige Kultur, und für Kulturschaffende in Wien eine gute Basis zu schaffen.
Was ich zurückweisen möchte, ist die Kritik meines geschätzten Kollegen Weber, der quasi gemeint hat, warum denn nicht die MA 7 all das mit den Vereinen abwickelt und stattdessen quasi ein politischer Verein - um in seinem Jargon zu bleiben - hier zwischengeschaltet ist. - Meine Damen und Herren! Basis.Kultur.Wien ist ein Zusammenschluss von fast 400 Vereinen in Wien. Diese Kulturvereine haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam auch Synergien zu schaffen und zu nützen. Um welche Synergien geht es da? - Da geht es um Organisationshilfe und um Fragen wie: Wie rechne ich eine Veranstaltung richtig ab? Wie führe ich eine Veranstaltung überhaupt durch? Wie mache ich Werbung dafür? Gibt es Graphiken, Druck, Öffentlichkeitsarbeit? Welche Pflichten habe ich überhaupt als Veranstalter? Welche Versicherungspflichten habe ich? Wie schaut es mit AKM aus? Wie muss das abgerechnet werden?
All das sind Dienstleistungen, die Basis.Kultur.Wien für die vielen Kulturschaffenden in Wien erbringt, und zwar für diese fast 400 Mitgliedsvereine, die hier organisiert sind. Und ich halte es sehr wohl für wesentlich und wichtig, dass die MA 7 in diesem Zusammenhang sozusagen einen Profi an der Hand hat und sich verlassen kann, dass die Subvention, die gegeben und dann auch weiterverteilt wird, nach den Regeln der MA 7 abgewickelt wird. Das ist im weitesten Sinne eine gewisse Verwaltungsentlastung, weil das eben über den Verein geht. Stellen Sie sich vor, die fast 400 Vereine würden alle einzeln bei der MA 7 ansuchen! Dann bräuchten wir wahrscheinlich einen oder zwei Mitarbeiter mehr, die das abwickeln!
Ich halte also diese Plattform, die auch sehr gut arbeitet, wirklich für sehr wichtig und gut. Dass jetzt mit SHIFT auch ein Kulturwettbewerb und die Förderung junger, kreativer Kunst in Wettbewerbsform stattfinden, hat mein Vorredner eh schon gesagt. Mir ist es aber sehr wichtig, hier auch darauf hinzuweisen, dass die Basis.Kultur eine sehr wichtige verwaltungstechnische Aufgabe auch für die kleinen Kulturschaffenden und kleinen Kulturvereine leistet. Wir wissen ja aus Stadtrechnungshofberichten, dass das Einhalten von Regeln und Kultur mitunter einander zwar nicht geradezu widersprechen, dass aber jemand, der ein Musikinstrument sehr gut spielen kann oder ein in der Darstellung sehr kreativer Schauspieler ist, halt nicht unbedingt auch ein Finanztechniker ist, der weiß, wie die Formulare richtig ausgefüllt werden müssen. Es geht um Fragen: Was muss ich bei der Steuer wie melden? Muss ich da Umsatzsteuer zahlen, ja oder nein? - Daher ist die Einrichtung Basis.Kultur sehr, sehr wichtig.
Besonders stolz bin ich auf die Veranstaltungen, die Basis.Kultur Monat für Monat in all unseren 23 Bezirken abwickelt. Wir bekommen alle das Programm von Basis.Kultur zugeschickt, und wenn man sich das anschaut, dann sieht man, dass sich Weltstars hier zur Verfügung stellen und Kultur machen, dass hier aber auch Autodidakten ihre ersten Versuche machen. Das Programm ist breit aufgefächert, und das ist eine sehr, sehr wichtige kulturelle Förderung für die Kultur in unserer Stadt.
Was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Kritik, dass sozusagen nicht darauf hingewiesen wird, dass die Stadt Wien, die MA 7 sozusagen der Kultur
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