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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 73

 

seitens des Stadtrates Lösungen gibt. Ich hoffe, dass es da Überlegungen gibt, bin aber guter Dinge.

 

Was könnte man sonst insgesamt noch machen? Wir sind hier im Gemeinderat, wir sind ja nicht nur Gemeinde, sondern auch Land, das heißt, was ich mir vielleicht wünschen würde, ist eine außerordentliche Landesregierungssitzung, in der das Ganze, das der Herr Stadtrat heute besprochen hat, wieder aktualisiert dort besprochen wird. Ich weiß, dass Landesregierungssitzungen an sich nicht öffentlich sind, trotzdem wäre es wahrscheinlich nicht schlecht, wenn man die Öffentlichkeit da auch viel mehr einbindet, dass man Medien erlaubt, auch bei dieser Sitzung teilzunehmen, warum nicht, sodass auch die Bevölkerung wirklich eins zu eins und top-aktuell informiert ist. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Der Herr Stadtrat hat auch darauf hingewiesen, dass es derzeit informationstechnisch mehr oder weniger alles im Internet nachzulesen gibt, das ist richtig, ich habe mich heute Früh auch noch einmal überzeugt. Es ist da an sich ein tolles Informationspaket geschnürt worden, aber Frau Korosec hat da auch vollkommen richtig gesagt, jene Personen, die wahrscheinlich am meisten darunter leiden und am meisten Angst vor dem Coronavirus haben, vor allem ältere Personen, sind halt nicht immer so internetaffin wie wir alle. Vielleicht sollte man sich da überlegen, doch andere Wege zu gehen, ob es jetzt eine Postwurfsendung ist, ob es jetzt vielleicht auch ein persönlicher Brief an alle Wienerinnen und Wiener ist, ich weiß, das ist sehr viel, aber das wird ja heute in der Stadt Wien möglich sein.

 

Man könnte sich vielleicht ja auch überlegen, dass man in irgendeinem großen Medium - das wirklich von den Österreicherinnen und Österreichern und vor allem von den Wienerinnen und Wienern angenommen wird - stündliche Informationssendungen schaltet, wie man damit richtig umgeht, wie man sich am besten davor schützt. Wir alle wissen - wir haben ja die Informationen, wir tun uns da relativ leicht und wahrscheinlich leichter als die Bevölkerung, an diese Informationen zu kommen -, wir wissen ganz genau, was wichtig ist: Regelmäßiges Händewaschen, es soll nach Möglichkeit verhindert werden, Hände zu schütteln, etwas, was bei uns, in unseren Breiten allerdings zum guten Ton dazu gehört, dass man Hände schüttelt, wenn man sich sieht, es ist nun aber mal die Nummer 1 der Überträger des Virus. Wie gesagt: Regelmäßiges Händewaschen, Händeschütteln vermeiden und auch bei Möglichkeit im Alltag, wo es denn in der Arbeitswelt möglich ist, selbst mobil zu arbeiten.

 

Ich arbeite in einem großen Konzern, bei uns trat vorgestern der Notfallplan de facto in Kraft. Und all jene Personen, die die Möglichkeit haben, mobil zu arbeiten, werden gebeten, das in den nächsten Wochen zu tun. Das ist gescheit, das ist klug und ich würde mir wünschen, dass es das in allen großen Firmen gibt. Ich weiß aber, dass das nicht so ist, ich weiß, dass es vor allem in den kleineren Firmen nicht der Fall ist. Ich weiß auch, dass nicht jeder mobil arbeiten kann, vor allem natürlich Personen, die, ich weiß nicht, im Handel tätig sind, die in der Gastronomie tätig sind, die können nicht von zu Hause aus arbeiten, das wird ein bissl schwierig, aber all jene Personen und Arbeitnehmer, die die Möglichkeit haben, die sollten die Möglichkeit auch bekommen.

 

Ja, meine Damen und Herren! Es gab dann gab ja nicht nur die ein, zwei Vorschläge, die ich bereits jetzt gebracht habe, sondern es gab auch vor einigen Tagen von unserem Vizebürgermeister bereits einen Vorschlag, der zum Beispiel in Singapur Alltag ist, dass man auf neuralgischen Punkten - auch in den U-Bahn-Stationen, auch auf vielfrequentierten Plätzen - Desinfektionsspender aufstellt. Das gibt es in Singapur seit Jahren, das gibt es in den U-Bahn-Stationen in New York. In Wien sollte man zumindest beginnen, darüber nachzudenken, nach Möglichkeit gestern schon. Und wenn Sie es gestern noch nicht getan haben, dann vielleicht als Anregung, vielleicht probieren Sie heute am Nachmittag, darüber nachzudenken, ich glaube, das wäre eine gescheite Geschichte.

 

Ja, meine Damen und Herren, wenn wir das alles beherzigen ... wir haben ja heute noch die Möglichkeit, im Zuge der Dringlichen Anfrage noch einmal kurz über dieses Thema zu sprechen. Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass wir da alle zusammenhalten. Für politische Scharmützel ist in dieser Situation überhaupt kein Platz, wir werden uns oder würden und werden uns daran auch nicht beteiligen. Wir werden überall dort helfen, wo Hilfe gewünscht ist, wir bieten unsere aktive Hilfe an. Ich möchte es damit beenden. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Rychly. Ich erteile ihr das Wort.

 

11.56.07

GRin Yvonne Rychly (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrtes Publikum, sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen!

 

Viele Österreicherinnen und Österreicher sind natürlich auf Grund des Coronavirus besorgt. Ich denke aber, wir haben es schon von unserem Stadtrat gehört, dass alle möglichen Maßnahmen sofort erledigt worden sind. Wir haben sofort einen Krisenplan gehabt. Es ist jeder Fall, der in Österreich oder in Wien ist, einer zu viel, das wissen wir alle. Trotzdem ist unsere Vereinbarung - all diese Maßnahmen, die wir treffen - in Wien sehr gut. Ich bin stolz auf unser Gesundheitssystem, es sind ganz viele Mitarbeiter involviert, das hat unser Herr Stadtrat heute schon ausführlich ausgeführt, und haben eine gute Arbeit geleistet und leisten auch in Zukunft gute Arbeit. Darauf können wir stolz sein.

 

Ich denke, was wir dabei nicht vergessen dürfen, ist auch die derzeit herrschende Grippewelle, die wir in Österreich haben, die ähnliche Symptome wie das Coronavirus mit sich bringt, aber die genauso gefährlich sein kann wie das Coronavirus. Zusätzlich möchte ich dazu sagen, wie Frau Korosec schon angeführt hat: Ja, es sind die älteren Menschen davon betroffen, und wir haben ja nicht nur das Medium Internet, sondern ich denke auch, dass speziell in Wien oder in Österreich schon ganz viele ältere Menschen auch einen Fernseher zu Hause haben, wo in den Medien ganz oft darüber

 

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