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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 102

 

wir in den nächsten Jahren nicht mehr so oft bekommen, dass wir innerhalb des Gürtels so viel geförderten Wohnbau errichten - für die soziale Durchmischung gerade im Westgürtelbereich unglaublich wichtig. Das betrifft auch die Erhöhung des Anteils an Smart-Wohnungen, weil eben die Nachfrage nach diesen Wohnungen viel höher ist.

 

Zum Thema soziale Treffsicherheit - ich sage das auch immer ganz bewusst -: Natürlich gibt es einen Zielkonflikt, wenn über 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener im geförderten oder sozialen Wohnbau wohnen. Den gibt es, diesen Zielkonflikt soziale Treffsicherheit versus soziale Durchmischung in dieser Stadt. Ich bin der Meinung - und das ist eine zutiefst politische Frage -, dass Wohnen, Wohnpolitik und Wohnraum etwas ist, das auch im Mittelstand sozial abgesichert werden soll, weil die Wohnkosten eine Grundvoraussetzung dafür sind, ob Menschen in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft Chancen auf sozialen Aufstieg haben. Und ja, darum stehe ich dazu, dass über 75 Prozent in Wien eigentlich Zugang zum sozialen oder geförderten Wohnbau haben. Dazu gehört auch als Konsequenz dieser Politik, dass wieder Gemeindebauwohnungen errichtet werden - mit dem Barbara-Prammer-Hof wurde ja der erste erst kürzlich eröffnet.

 

Für mich als grüner Politiker ist auch von Bedeutung, dass wir bei dieser sozialen Dimension nie die ökologische Dimension aus den Augen verlieren. Ich glaube, dass das auch eine Stärke von Wien ist, dass man im geförderten und sozialen Wohnbau immer auch die Qualität sehr stark betont hat. Die ökologische Frage stellt sich, denn was ich nicht will, ist, dass am Ende das Leben in einer Stadt vom Geldbörsl abhängt oder damit die Frage zusammenhängt, dass mein Geldbörsl entscheidet, ob ich mir eine Wohnung leisten kann, die im Sommer noch erträglich ist oder nicht, dass mein Geldbörsl entscheidet, ob ich mir eine Klimaanlage leisten kann oder nicht. Wenn das Geldbörsl eben nicht gefüllt ist, dann bin ich derjenige, der die Klimakrise als Erster merkt. Das ist eine soziale Frage, und gerade bei der Wohnungspolitik merkt man diese Verbindung.

 

Darum möchte ich jetzt noch einmal auf etwas hinweisen - im nächsten Ausschuss wird es ja, glaube ich, auch Thema sein -, nämlich auf die Förderung für außenliegenden Sonnenschutz. Das klingt beim ersten Hinhören vielleicht wie eine Kleinigkeit, es wird aber dazu führen, dass eine sehr einfache und effektive und eigentlich kostengünstige Variante unterstützt wird, nämlich dass Wohnungen mit außenliegendem Sonnenschutz für die nächsten Sommer - und ja, die werden heißer werden - geschützt werden, dass auch Wohnraum abgekühlt werden kann. Wir haben mit den „Coolen Straßen“ im öffentlichen Raum schon einiges gemacht. Der Wohnraum ist genauso wichtig und darum ist diese Förderung in der Höhe von 6 Millionen EUR, die im nächsten Gemeinderat auch Thema sein wird, ganz, ganz wichtig, auch wenn es nur ein kleiner Puzzlestein zu sein scheint. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Ein zweiter Punkt ist, glaube ich, auch in dieser Frage die Schnittstelle Planung und Wohnen - Stichwort Energieraumpläne. Das heißt, dass wir an dieser Schnittstelle Wohnungspolitik und Planungspolitik sehr genau darauf schauen und auch strategisch vorgehen, wie denn in Zukunft die neuen Stadtentwicklungsquartiere, die wir bauen, auch hinsichtlich Raumwärme und Wärmebedarf nachhaltig funktionieren.

 

Ich möchte mich abschließend auch noch bedanken. Ich bin jetzt seit Februar diesen Jahres - jetzt kann ich nicht schnell rechnen, das sind so ungefähr neun Monate - für diesen Bereich zuständig und konnte mich wirklich gut einarbeiten. Dies auch deshalb, weil die MitarbeiterInnen im Büro der Frau Stadträtin und im gesamten Ressort, egal, ob Wohnfonds oder Magistratsabteilungen oder Magistratsdirektion, mit unglaublicher Leidenschaft für die Wienerinnen und Wiener arbeiten. Dafür möchte ich mich abschließend recht herzlich bedanken. - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Mag. Kasal, ich erteile es ihm.

 

12.11.07

GR Mag. Günter Kasal (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ein Grüß Gott auf die Galerie! Meine sehr geehrten Damen und Herren im Internet!

 

Die Freiheitlichen freuen sich, dass nach vielen Jahren endlich wieder Gemeindebauten errichtet werden. Eine langjährige Forderung von uns, trotzdem ist das, was jetzt passiert, in weiten Bereichen zu wenig. Heute habe ich mir das Thema die Nachverdichtung insbesondere im Gemeindebau ausgesucht, weil es aktuell ein Projekt gibt, gegen das es ganz heftigen Widerstand gibt.

 

Nachverdichtung im Gemeindebau hat grundsätzlich Vorteile, das ist klar und liegt auf der Hand. Es gibt selbstverständlich eine effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und natürlich entfallen, wenn ich bereits Eigentümer des Grundes bin, die Grundkosten. Warum sind wir jetzt trotzdem dagegen? - Nun, es gibt einige Nachteile, die wirklich gravierend sind. Auf der einen Seite ist die Nachverdichtung im Zuge der Errichtung, geht man jetzt vom Ausbau von Dachgeschoßen oder Aufstockungen aus, eine sehr langwierige Geschichte mit sehr viel Schmutz und Lärm für die Anrainer. Eine Nachverdichtung ist auch verhältnismäßig kostenintensiv, weil man oft nicht mit schweren Geräten zufahren kann, weil sehr viele Mannstunden erforderlich sind, weil man wenige Fertigteile benutzen kann, et cetera. Die Nachverdichtung ist auch risikoreich, das heißt, die gesamte Statik des Gebäudes wird verändert, es kann zu Rissbildungen und zu Senkungen kommen. Letztlich kann es auch eine komplette soziale Veränderung in der Bewohnerstruktur geben. Es kann Konfliktpotenzial entstehen - ich sage es jetzt einmal vorsichtig: Sie haben ein zweistöckiges Gebäude, ein bis zwei Stockwerke werden aufgebaut und auf einmal braucht man einen Aufzug, der vorher nicht notwendig war. Man hat höhere Wohnkosten, weil dann diejenigen, die unten wohnen, eigentlich den Aufzug für die neu Zuziehenden auch bezahlen müssen.

 

Aktuell haben wir ein Projekt in Hietzing am Montecuccoliplatz im Bereich Wattmanngasse/Hochheimgasse, und ich sage Ihnen ehrlich, wenn ich

 

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