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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 102

 

sen. Ist es nicht möglich, dass man auch hier Blumenwiesen und damit Lebensraum für die Insekten schafft, welche für die Menschen unheimlich wichtig sind?

 

Ein weiteres Thema, das ich gerne kurz ansprechen möchte, ist das Thema Baumhaftung. Sie kennen dieses Thema. Es geht schon seit vielen Jahren so - und das ist meiner Meinung nach nicht einzusehen -, dass aus versicherungstechnischen Gründen Baumbesitzer und Waldbesitzer, um sich versicherungstechnisch abzusichern, links und rechts von Wegen 10 m breite Schneisen in den Wald schneiden müssen. - Ich sehe die Verantwortung bei den einzelnen Menschen, dass sie eben bei Sturm und Schneelast nicht in den Wald gehen. Ich habe gelesen und erfahren, dass die Stadt Wien jetzt schon versucht, hier einiges in Bewegung zu bringen, und ich ersuche die Stadtregierung, mit der Bundesregierung eine schnellstmögliche Reformierung des Forstgesetzes und des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches in die Wege zu leiten.

 

Weiters möchte ich noch kurz ansprechen, wie wichtig es ist, bei der Bevölkerung das Umweltbewusstsein in Bildung und Forschung zu fördern. Auch dazu habe ich einen wunderbaren Satz im Naturschutzbericht gefunden: Die Menschen müssen den Wert der Umwelt erkennen, die Umwelt zu ihren inneren Anliegen machen und ihr Handeln daran ausrichten. - Das gefällt mir unheimlich gut!

 

Ich habe mit vielen Schülern gesprochen, habe aber den Eindruck gewonnen, dass die Fragen: „Was bedeutet Natur? Was bedeutet Umwelt?“ bei den Schülern einfach noch nicht angekommen sind.

 

Deswegen würde ich auch appellieren, dass man diesbezüglich mehr Veranstaltungen macht. Ich weiß, dass es auch solche Veranstaltungen gibt, ich würde mir aber wünschen, dass man vielleicht in der Bildung wieder so eine Art Naturkundeunterricht einführt, damit man vor allem die jungen Menschen in diese Richtung sensibilisiert.

 

Ganz kurz noch etwas im Zusammenhang mit der Forschung: Ich habe vor einiger Zeit einen Antrag eingebracht, dass sich die Gemeinde Wien dafür einsetzt, das Thema Wasserstoff als CO2-neutralen Energieträger mehr aufzunehmen. Ich bin überzeugt, dass die Forschung in Wien in Richtung Umwelt viel auf Schiene bringen könnte. Es gibt ja Gott sei Dank diesen Umweltpreis, den Förderpreis der Wiener Umweltschutzabteilung, der auch angenommen wird. Dieser ist aber meiner Meinung nach viel zu gering dotiert, da wäre viel mehr Potenzial dahinter!

 

Ich habe, wie gesagt, zum Thema Wasserstoff in diesem Zusammenhang einen Antrag eingebracht. Ich war dann aber ein bisschen enttäuscht von Kollegen Valentin, der nach mir an dieses Rednerpult gekommen ist und den Antrag mehr oder weniger mit einer hämischen Bemerkung vom Tisch gewischt hat. - Ich sehe das nicht so! Bitte gehen Sie noch einmal in sich! Das ist unsere Zukunft.

 

Mit E-Mobilität allein können wir die Umweltprobleme nicht lösen. Wasserstofftechnologie ist jedoch durchaus auch im Befugnisbereich der Gemeinde Wien einzusetzen. Ich spreche jetzt nur den Elektromüllwagen der MA 48 an. Dieser könnte alternativ, wie auch die gesamte Flotte der Gemeinde Wien, auf Wasserstofftechnologien umgestellt werden. Das wäre sicherlich eine riesige Aufgabe, das gebe ich zu, aber auch eine innovative Aufgabe im Sinne des Umweltschutzes! - Den Antrag bringe ich hiermit ein. Es ist dies ein Beschlussantrag zur sofortigen Abstimmung.

 

Ich möchte enden mit einem Satz einer großen Baukette, die auch in Österreich installiert ist. Deren Werbespruch lautet: „Es gibt immer was zu tun.“ Ja. Es gibt immer was zu tun, auch im Sinne des Umweltschutzes und des Naturschutzes. Gehen wir es an! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: 7 Minuten Redezeit wurden verbraucht, die Restredezeit für die Freiheitliche Fraktion beträgt 22 Minuten. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Abrahamczik. Selbstgewählte Redezeit 8 Minuten. - Ich erteile Ihnen das Wort.

 

10.23.27

GRin Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ)|: Sehr geehrter Vorsitzender! Sehr geehrte Stadträtin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich möchte mich jetzt bei Kollegen Hofbauer bedanken, weil er nämlich wieder einmal auch ein neues Thema hier gebracht hat. Viele Themen hören wir hier jedes Jahr. Die Baumhaftung war auch mir ein Anliegen, und ich wollte heute darauf eingehen. So spare ich mir ein bisschen Zeit.

 

Warum ist das so wichtig? Baumhaftung klingt nicht sexy, das ist sozusagen ein Thema, das trocken und uninteressant wirkt. Aber wir reden hier nicht nur gestern und heute, sondern eigentlich in jeder Sitzung über die Auswirkungen der Klimaerhitzung und was das für diese Stadt bedeutet. Wir wissen, dass das nicht nur uns, sondern dass das gerade auch die jungen Leute in dieser Stadt beschäftigt.

 

Dabei rede ich jetzt nicht nur von „Fridays for Future“, wozu es natürlich auch von unserer Seite ein Treffen gegeben hat, sondern ich rede auch davon, dass bei unserem großartigen Projekt, nämlich die „Werkstadt Junges Wien“, an dem 22.000 Kinder und Jugendliche in den letzten Monaten teilgenommen haben, das Thema Natur und Umwelt an allererster Stelle gestanden ist. Das ist ein Thema, das die jungen Menschen massiv beschäftigt. Auch dabei geht es ganz stark um die Bäume, von denen sie sich mehr in der Stadt wünschen, und wir brauchen sie auch.

 

Kollegin Olischar hat heute auch schon über das Baumsterben gesprochen. Wir müssen aber auch darüber reden, dass derzeit die Situation auf Grund der Rechtslage einfach wirklich problematisch ist, weil man dazu gezwungen ist, aus Haftungsfragen mehr Baumschnitt durchzuführen, als notwendig wäre und als gut für die Bäume ist, um hier auf der sicheren Seite zu sein.

 

Dementsprechend möchte ich großen Dank an die MA 22 aussprechen, die diesbezüglich nicht erst jetzt aktiv geworden ist, sondern es schon länger ist. Im Naturschutzbericht kommt das auch vor. Wir haben letzte Woche im Landtag einen Beschluss gefasst, aber leider

 

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