Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 102
keine Diskussion dazu gehabt. Deswegen möchte ich noch ein bisschen mehr darauf eingehen, als Kollege Hofbauer das schon getan hat.
Das ist ein Thema, das nicht nur Wien betrifft, sondern dieses Thema betrifft alle Bundesländer. Wir haben das hier auch in dieser Stadt erkannt, und gerade deswegen gibt es eine Studie, die zwar von der MA 22 und anderen Magistratsabteilungen ausgegangen ist, die das betrifft, das Thema wurde aber auch schon 2018 bei der Landes-UmweltreferentInnenkonferenz mit den anderen Bundesländern diskutiert. Das Wichtige ist, dass das man hier begonnen hat, legistische Änderungen vorzubereiten, und ich weiß, dass das im nächsten Jahr auch massiv weiterverfolgt werden wird. Es wurde inzwischen eine Plattform gegründet, an welcher nicht nur Magistratsabteilungen teilnehmen, sondern auch der Umweltdachverband, verschiedene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und NGOs, und es geht dabei vor allem darum, einen Leitfaden für Baumverantwortliche zu schreiben, in welchem man darauf hinweisen kann, wie man unnötige Sicherheitsschnitte vermeiden kann. Es soll jährlich eine Fachtagung und ein Symposium geben, und das ist insofern relevant, als diesfalls Richterinnen und Richter dazu geholt werden, denen man erklären kann, wie die rechtliche Lage ist und worauf zu achten ist. Das ist wichtig, damit Leute nicht - ich sage es ganz offen - im Häfen landen, weil irgendwo ein Baum nicht kurz und klein geschnitten wurde.
Das kann es nämlich nicht sein, denn das widerspricht allem, wofür wir stehen und was wir in dieser Stadt brauchen. Deswegen sage ich ein großes Danke und wünsche viel Erfolg bei den nächsten Schritten! Dazu gehören natürlich auch Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerktätigkeit zur Bewusstseinsbildung, die uns in unserer Stadt immer wichtig ist. Ich freue mich, wenn es diesen guten Weg weiterhin gibt. Von meiner Seite auf jeden Fall ein großes Dankeschön! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Jetzt möchte ich noch zu einem anderen Lieblingsthema von mir kommen, nämlich zum Tierschutz. Das ist wenig überraschend. Das ist aber leider auch ein Thema, über das wir hier immer wieder zu wenig reden. Deswegen möchte ich die Chance hier nutzen: Ich weiß nämlich auch, dass die MA 60 im nächsten Jahr beim Fundservice für Haustiere einen Schwerpunkt setzen wird. Wir sind als Stadt für herrenlose, abgenommene und gefundene Tiere zuständig. Wir müssen uns darum kümmern. Das ist gut so. Das tun wir auch im TierQuarTier. Es geht aber auch darum, den Leuten zu vermitteln, welche die richtigen Schritte sind, wenn sie ein Tier finden oder wenn ihr eigenes entlaufen ist.
Ich habe mir das jetzt für die letzten sieben Tage angeschaut. Sie können das auf der Facebook-Seite des TierQuarTiers beziehungsweise auf der Seite der MA 60 auch tun, wo Sie die Liste der Fundtiere der letzten 7 Tage in Wien finden: 4 Hunde, 13 Katzen und 3 Kaninchen sind gefunden worden. Im Idealfall finden wir natürlich Herrchen und Frauchen wieder und können ein wunderbares Wiedertreffen und Zurückgeben vereinbaren. Aber das geschieht, ehrlicherweise gesagt, nicht immer, weil viele dieser Tiere nicht entlaufen sind, sondern weil sie bewusst ausgesetzt wurden. (StRin Ursula Schweiger-Stenzel: Das ist schrecklich!)
Daher möchte ich gerade jetzt, da Weihnachten näherkommt und viele sich überlegen, wie nett es doch wäre, einen kleinen Welpen oder ein Kätzchen zu schenken, den Leuten mitgeben, sich das gut zu überlegen: Sie müssen sich überlegen, was das für eine Verantwortung ist und ob sie wirklich bereit sind, sich für 15 bis 20 Jahren zu binden und diese Verantwortung zu übernehmen. (StRin Ursula Schweiger-Stenzel: So ist es!)
Von den Fundtieren, die leider nicht wieder zurückfinden, sondern bewusst ausgesetzt wurden und die derzeit im Tierquartier zur Weitergabe zur Verfügung stehen, möchte ich nur ein paar Beispiele nennen und hoffe, dass wir einen guten Platz für sie finden: Fünf Katzen wurden in einer Tasche in einer Tiefgarage zurückgelassen, drei wurden in einem Karton ausgesetzt, andere wurden in einem Transporter einfach hingestellt. Wenn diese Tiere nicht gefunden werden, dann gehen sie elendig zugrunde!
Bei Hunden ist es sehr beliebt, dass man sie irgendwo anbindet, in der Hundezone, irgendwo an einer Straßenlaterne, und so weiter. Ich bin froh, dass es viele Leute in dieser Stadt gibt, die diesbezüglich aufmerksam sind und rechtzeitig um Hilfe bitten!
Kaninchen stellt man im Karton an eine Bushaltestelle, und Hamster wirft man einfach in einer Schachtel in den Müll. Ich bin daher auch sehr froh, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt bei der MA 48 so aufmerksam sind, um rechtzeitig einzugreifen und die Tiere zu retten. Auch dafür, dass es hier in Wien dieses Bewusstsein gibt, möchte ich ein großes Danke sagen! (Beifall bei SPÖ, GRÜNEN, NEOS und FPÖ.)
Kollege Hofbauer hat vorher schon Bewusstseinsbildung gesprochen. Absolute Vorreiterin in diesem Zusammenhang ist die Tierschutzombudsstelle in Wien. Dort gibt es großartiges Info-Material, auch ganz gezielt für Kindergärten und Schulen, womit man bewusst junge Menschen ansprechen will. Ich habe Anschauungsmaterial mitgebracht: Es ist dies eine ganz neue Broschüre darüber, was Wohnungskatzen brauchen. Oft können wir gerade diesbezüglich sozusagen oft nicht reinschauen, wie es den Tieren geht. Die Leute wissen oft nicht, was auch rechtlich vorgeschrieben ist, welche Auslastung auch Wohnungskatzen betreffend Spielen brauchen, wie viel Katzengras vorgeschrieben ist, wie viele Kisterln es braucht, et cetera. In dieser Broschüre ist das wirklich wunderbar zusammengefasst, ich kann deren Lektüre nur empfehlen!
In einem weiteren Bereich hat man heuer einen Riesenschritt gemacht, nämlich betreffend den Sachkundenachweis für Hunde in Wien, der seit 1. Juli für alle vorgeschrieben ist, die sich einen Hund neu nehmen und in den letzten zwei Jahren keinen Hund gehalten haben. Ich habe diesen Sachkundenachweis heuer im August selber gemacht, einfach aus Interesse. Ich wusste, dass wir das beschlossen haben, und ich wollte wissen, wie das läuft: Großartige, qualifizierte und speziell ausge
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