Gemeinderat, 55. Sitzung vom 26.09.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 95
auch die GRÜNEN jetzt in ihrer Rede beschrieben haben, wirklich gezielt begegnet. Es wird da sicher auch vieles von dem, was Sie, Kollege Aigner, skizziert haben, vorkommen, aber sicher nicht in dieser Richtung, die Sie mit Ihren Aussagen immer intendieren.
Das Schöne daran, wie gesagt, ist, die Erfahrung aus der Jugendarbeit einfließen zu lassen, die Integrationsexpertise der Stadt, die Mädchen- und Frauenarbeit, die so großartig vorangeht, sowie auch die Elternarbeit. Also dieser Kritik, die immer vorgebracht wird, dass wir alles nur nebeneinander machen würden, kann man hier entgegenhalten, dass es hier endlich ein Zusammenwirken, in dem Fokus Schule verankert, gibt (GR Armin Blind: … die Stadt aber auch!) und dass hier nachhaltig an den Schulen gearbeitet wird. Das Thema Nachhaltigkeit kann man dabei gar nicht genug hervorheben, weil es ein prozesshaftes Programm ist. Das heißt, es werden damit auch Prozesse in der Schule angestoßen. Wenn das Programm in der Pilotphase abgeschlossen ist, soll es also in diesen Schulen auch weitergehen damit, mit den Kindern im Mittelpunkt die Kinder in diesem Sinne zu stärken, zu empowern, weiterzuentwickeln und an ihrem Fortkommen zu arbeiten.
Es geht darum - und darum geht es uns in unserer politischen Arbeit sowieso immer -, dass Mädchen und Buben vorankommen, dass sie ihre Rolle selbst bestimmen können, dass wir sie dabei unterstützen, dass sie sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können. Dieses Ziel und diese Notwendigkeit sehen wir eben vor allem auch für die Mädchen in dieser Stadt, deshalb auch der große Genderaspekt in diesem Programm, was mich natürlich auch als Frauensprecherin besonders freut.
Es geht uns, wie gesagt, und das nicht nur in diesem Programm, darum, Kindern und Jugendlichen die besten Chancen zu geben, sie frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung - wie es Faika El-Nagashi auch so treffend gesagt hat - groß werden zu lassen, sich entfalten zu lassen, die Schule als Bildungs- und Entfaltungsraum auch darzustellen und bekannt zu machen.
Was auch wichtig ist: Dass es eben ganzheitlich ist, dass systematisch die Schule im Fokus der Anstrengungen ist. Es war ja auch immer so, dass wir die außerschulische Jugendarbeit, die Jugendarbeit und die Maßnahmen in der Schule gehabt haben, aber hier geht es wirklich um ein Zusammenführen von außerschulischer Jugendarbeit mit dem Bereich Schule, gemeinsam mit allen PlayerInnen, die rund um die Schule und in der Schule werken und tun. Das mag jetzt vielleicht vielen ein bisschen zu technisch klingen, aber ich kann Ihnen mit Begeisterung von dieser Stelle aus berichten, dass dieses Programm „Respekt: Gemeinsam Stärker“ diese tolle Idee in sich birgt - und das muss Ihnen, Kollege Aigner, doch gefallen oder auch Ihnen von den Oppositionsfraktionen ÖVP und FPÖ, die Sie nicht mitstimmen wollen, generell -, diesen Schulterschluss zwischen LehrerInnen, SchülerInnen, DirektorInnen und Eltern zu erreichen, dieses breite Bündnis für Respekt zu haben - das ist die großartige Idee hinter diesem Programm -, dass wir Geschlechterstereotype aufbrechen, dass die schulische Mitbestimmung für alle SchulpartnerInnen gestärkt wird und eben diese respektvolle Konfliktkultur etabliert wird.
Um diesen nachhaltigen Veränderungsprozess, den wir hier forcieren, zu implementieren, werden - es ist schon erwähnt worden - alle AkteurInnen der Schule mit einbezogen. Wir brauchen aber für dieses Programm auch die wertvollen PartnerInnen dieser Stadt, die vielen Vereine.
Es werden hier schulerfahrene Vereine per Call eingeladen. Und, Kollege Aigner, weil Sie kritisiert haben, da gibt es keine Kriterien, da gibt es keinen Call, keine Jury: Es gibt sehr wohl festgelegte Kriterien für die Einreichungen, für den Call. Es geht dabei um Erfahrung und Kompetenz in den jeweiligen pädagogischen Bereichen sowie in der Umsetzung von Projekten an Wiener Pflichtschulen. Es geht um Kooperationsfähigkeit mit anderen Partnern, es geht um Flexibilität und Vernetzungsbereitschaft. Es geht um inhaltliche Qualität und Konsistenz der Angebote, es geht um Engagement in und Verlässlichkeit bei Leistungserbringung und auch um Ressourcen für die Entwicklung und die Umsetzung.
Das heißt, es sind wirklich festgelegte Kriterien. Es ist ein mehrstufiges Verfahren. Es wird ein Call ausgelobt, wo Konzepte eingereicht werden können. Wir laden alle schulerfahrenen Vereine und Organisationen als PartnerInnen der Stadt ein, an der Umsetzung mitzuwirken. Es ist transparent, es wird, wie gesagt, genau nach Kriterien ablaufen. Eine Jury wird entscheiden und das Beste in diesem Programm dann auch für die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt zusammenstellen.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Einreichungen und die Konzepte, die alle mit dem Ziel kommen, gewalt- und angstfreie Schulen für die Kinder in unserer Stadt mit uns gemeinsam zu etablieren und die Schule als einen respektvollen Ort des Miteinanders zu stärken. In diesem Zusammenhang, Kollege Aigner, noch am Rande ins Stammbuch geschrieben: Gewalt findet fernab von jeglicher Herkunft und sozialer Schicht statt und wird nicht nach Österreich oder nach Wien importiert. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ich bitte in diesem Sinne um eine breite Zustimmung zu dem vorliegenden Akt, zu diesem Programm „Respekt: Gemeinsam Stärker“, bei dem ich wirklich persönlich felsenfest überzeugt bin, dass es ein konstruktiver, ganzheitlicher, innovativer Ansatz ist, und ich lade alle ein, hier gemeinsam einzutauchen, uns weiter auszutauschen und uns auch den Fortlauf des Projektes gemeinsam anzusehen. Ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Ornig. Ich erteile es ihm. - Bitte.
GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren!
Nachdem wir jetzt das Projekt „Respekt“ sehr intensiv diskutiert haben und Sie ja wissen, dass wir dem auch zustimmen werden, möchte ich mich nur ganz kurz auch
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