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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 103

 

nämlich an der Breite der Jugendlichen ansetzen, wo wir auch mit jenen arbeiten, die vielleicht davon betroffen sind, wo wir mit jenen arbeiten, die rundherum sind, und sie dazu ermutigen, auch Nein zu sagen, nicht mitzumachen, sie in ihrem Alltag und in ihrer Entwicklungsphase zu stärken.

 

Was in der ganzen Debatte nicht hilfreich ist, ist, die ganze Zeit irgendwelche Mystifizierungen von den supergefährlichen Jugendbanden zu bringen. (StR Maximilian Krauss: Ja, die sind ja harmlos!) - Jugendliche die ganze Zeit schlechtzureden, zu sagen, ihr seid alle kriminell, ihr seid alle schlecht, das steht dem entgegen, was junge Menschen brauchen, nämlich sie zu unterstützen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen - (Zwischenruf bei der FPÖ: Augenhöhe!) -, Räume zu schaffen, wo man ihnen nicht unkritisch, sondern ganz im Gegenteil auch kritisch entgegentritt, aber mit ihnen daran arbeitet, was sie eigentlich brauchen und sie stärkt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte noch ein paar andere Punkte nennen, wo wir hinschauen, wenn es Herausforderungen und Probleme für junge Menschen in Wien gibt. Das ist nämlich zum Beispiel auch, wenn sie im Bildungssystem noch mehr Unterstützung brauchen, weil die Eltern sich vielleicht nicht jeden Tag um sie kümmern können. Das ist, wenn sie diskriminiert werden, vielleicht auch im Bildungskontext, weswegen wir ja, auch um sie da mehr zu unterstützen, im letzten Jahr auch die Summer Schools als Pilotprojekt erweitert haben. Wir haben sie um eine neue Altersgruppe, aber auch um Kinder mit einem speziellen Förderbedarf erweitert, und wir werden jetzt in diesem Jahr in wenigen Tagen mit einem ganz großartigen Ferienprogramm starten, wo wir dem entgegenwirken, was wir leider immer noch sehen, nämlich dass Bildung ganz oft noch vererbbar ist.

 

Wir wollen dem entgegenwirken, dass es Kinder gibt, die vielleicht nach den Sommerferien nicht erzählen können, was sie mit ihren Eltern erlebt haben, da gibt es dann ganz großartige Angebote der Stadt Wien.

 

Wo wir auch hinschauen, ist natürlich, wenn Kinderrechte angegriffen werden. Wir werden übermorgen noch eine längere Debatte über die großartige Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft führen, die im letzten Jahr, gerade wenn es darum geht, Kinderrechte zu stärken - wir haben da als ein Beispiel Schutz für Kinderrechte in Sportvereinen -, aber auch in vielen anderen Bereichen großartige Arbeit macht.

 

Wir haben auch, das möchte ich schon noch einmal in Bezug auf die Debatte zur Jugendgewalt sagen, mit dem „Netzwerk für Deradikalisierung und Demokratiekultur“ - mittlerweile „Netzwerk Demokratiekultur und Prävention“ -, ein Netzwerk, das seit vielen, vielen Jahren sich genau diesen Themen widmet, nämlich Extremismus, Gewalt, und da alle PlayerInnen zusammenbringt und wirklich herausragende Arbeit macht, und damit auch im letzten Jahr sehr intensiv in die Erstellung einer nationalen Strategie zur Extremismusprävention eingebunden war. Das heißt, da sind wir ExpertInnen und da haben sogar die Mitglieder der ehemaligen Bundesregierung auf Wien geschaut und auch auf Wiener Expertise zurückgegriffen. Das kann man auch einmal festhalten. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte mich bei allen Menschen, die jeden Tag in Wien genau diese Grundhaltung an den Tag legen, die jeden Tag mit allen unseren Wiener Kindern und Jugendlichen arbeiten, ganz herzlich bedanken! Ob das in der Jugendarbeit ist, ob das in den Kindergärten ist, ob das in der Kinder- und Jugendanwaltschaft ist, in den vielen tollen Schulen, die wir haben, Modeschule, ob das in den Büchereien ist, wo die Zahl an Entlehnungen, aber auch die Zahl an BesucherInnen immer weiter steigt, oder in den Musikschulen, die für alle Kinder in Wien ganz großartige Angebote setzen, ein großes Dankeschön für diese Arbeit! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte aber einen Teil meiner Redezeit auch noch einem anderen Bereich widmen. Vor wenigen Tagen, kann man immer noch sagen, hat in Wien die Europride stattgefunden, ein Zeichen der Vielfalt, ein Zeichen der Liebe, ein Zeichen des Regenbogens, das wir nach ganz Europa, in die ganze Welt geschickt haben.

 

Es war nicht nur eine großartige Parade, wo ganz viele Menschen zu Besuch waren, es war auch eine Zeit, in der wir uns auch ganz viel mit internationalen Gästen über unsere Politik, die wir in Wien machen, ausgetauscht haben. Wir haben da auch ganz viel Lob bekommen, und das Lob gehört vor allem auch der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen, die seit jetzt schon über 20 Jahren großartige Arbeit in Wien macht, um LGBTIQ-Personen in unserer Stadt zu unterstützen. Seien es Einzelberatungen, seien es Vernetzungstreffen mit der Community, seien es die großen Fachkonferenzen, die jedes Jahr stattfinden - letztes Jahr zum Thema Gesundheit von lesbischen Frauen -, was da geleistet wird, ist großartig, macht viele Menschen in unserer Stadt stark, und wir sind da wirklich auch europaweit eine Vorzeigestadt. Ich sage es in dem Bereich so, weil es auch stimmt, und ich finde, das kann man auch sagen, auch wenn das die KollegInnen von der Opposition manchmal stört. Ein großartiges Dankeschön an die MitarbeiterInnen der WASt! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit war 9 Minuten, fraktionelle Restredezeit ist 10 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Haslinger. Ich erteile es ihm, selbstgewählte Redezeit 6 Minuten, fraktionelle Restredezeit noch 11 Minuten.

 

13.47.54

GR Gerhard Haslinger (FPÖ)|: Danke. Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Frau Kollegin Hanke, Ihre Rede über die Jugendlichen erzählen Sie dem Sohn einer Mitarbeiterin aus dem freiheitlichen Stadtratbüro, der Ende Mai von einer Jugendbande überfallen und beraubt wurde. Der kann mit dem Karterl, das sie da hergehängt haben, wahrscheinlich nichts anfangen, denn der will momentan auf gar keinem Platz mehr in Wien unterwegs sein, weil er ganz einfach Angst hat, dieses Erlebnis wieder zu haben.

 

Man kann also über Jugendgewalt natürlich sehr oberflächlich drübergehen, aber im Endeffekt ist es tatsächlich ein Thema geworden. Und weil auch sehr oft die

 

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