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Gemeinderat, 50. Sitzung vom 25.04.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 36

 

Damen und Herren. 2017 wurden 40 Dienstposten für NotärztInnen von der MA 70 in den KAV transferiert. Die NotärztInnen für das Rettungswesen werden seither vom KAV gestellt. Damit wurde dem in ganz Europa zu verzeichnenden und besonders im Rettungswesen zu spürenden Ärztemangel entgegengewirkt.

 

Ein weiterer Schwerpunkt der MA 70 war, für Ersatzanschaffungen und Modernisierung des Fuhrparks wurden seit 2015 auch 3,6 Millionen EUR aufgewendet.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch die Wiener Herzinfarktversorgung ist weltweit im Spitzenbereich. Bei einem Herzinfarkt ist das Wichtigste, möglichst rasch und professionell behandelt zu werden. Jede Minute zählt. Damit dies zu jeder Tages- und Nachtzeit gelingen kann, haben sich sechs Wiener Spitäler zu einem Herzinfarkt-Netzwerk „Vienna STEMI network“ zusammengeschlossen. Jedes Haus hat fixe Zeiten, zu denen es gezielt von der Wiener Berufsrettung angefahren wird. Damit ist eine Top-Herzinfarktbehandlung rund um die Uhr sichergestellt. 94 von 100 Patienten in Wien überleben Herzinfarkt. Das ist der Beleg für exzellente Organisation, die auch als Vorbild für andere Gesundheitssysteme gilt. Weltweit bieten viele Gesundheitssysteme beziehungsweise öffentliche Spitäler außerhalb der regulären Dienstzeiten nur Notfallversorgungen an. Dabei steht weniger Krankenhauspersonal zur Verfügung. Das wirkt sich sehr oft negativ auf die Behandlungsergebnisse aus. In Wien ist das anders. Die Uhrzeit spielt keine Rolle. Die Patientinnen und Patienten erhalten zu jeder Tages- und Nachtzeit die beste Behandlung. Spitäler, die Teil des Wiener Herzinfarkt-Netzwerkes sind, sind hoffentlich hier im Saal auch bekannt.

 

Auch, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Versorgung von Schlaganfällen, Stroke Netzwerk, ist in unserem Gesundheitssystem bestens organisiert. Im Jahr 2017 wurde das VIMS-Projekt „Vienna Interventional Management of Stroke“ im KAV umgesetzt. Ziel dieses Projektes ist es, bei der Schlaganfallversorgung soll binnen 6 Stunden ab Symptombeginn bei über 80 Prozent der PatientInnen die Durchgängigkeit des Gehirngefäßes erreicht werden. Wenn ein Schlaganfallpatient beziehungsweise eine Schlaganfallpatientin eine endovaskuläre Intervention benötigt, wird das jeweils zuständige Stroke Center informiert und der Patient oder die Patientin dorthin transportiert. Durch diese Aufteilung kann an jedem Wochentag eine optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten sichergestellt werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das sind zwei wesentliche Gebiete gewesen, die das Wiener Gesundheitssystem betreffen. Aber auch die Grippewelle sorgt jedes Mal bei der Opposition als Thema des KAV, wenn es tatsächlich so weit ist. Sofern es eine Grippewelle gibt, bereiten sich die Krankenhäuser jedes Jahr auf den erwartbaren Anstieg in Patientenanzahl vor. Sobald das Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien das Eintreten einer Grippewelle bestätigt, treten die vorbereitenden Grippepläne des KAV und der einzelnen Häuser in Kraft. In den Spitälern werden bis Anfang Oktober Stationen als Grippestationen definiert. Auch an diesen Bettenstationen werden bevorzugt GrippepatientInnen versorgt. Das verringert die Ansteckungsgefahr für Patientinnen und Patienten, die nicht an der Influenza erkrankt sind. In den Spitälern werden die Flu-Boards aktiviert. Die Flu-Boards treten nach Eintreten einer Grippewelle in jedem Spital zumindest ein Mal täglich zusammen, um die aktuelle Lage zu beurteilen, was das Patientenaufkommen, die Bettensituationen und die Personalsituation betrifft. Die Generaldirektion wird laufend über die Entwicklung informiert und unterstützt das Abstimmen in und zwischen den Häusern.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es gibt noch einen sehr positiven Aspekt, der hervorhebenswert ist, nämlich die telefonische Gesundheitsberatung in Wien. Nachdem die Zeit schon sehr knapp wird, möchte ich nur ganz kurz einige Zahlen über diese Gesundheitsberatung darlegen. Seit dem Start der telefonischen Gesundheitsberatung am 7. April 2017 bis 31. März dieses Jahres wurden rund 76.347 Beratungen, davon rund 32.718 Gesundheitsberatungen, unter Inanspruchnahme des Expertensystems durchgeführt. An die Berufsrettung Wien wurden 3.409 Notfälle, an den Ärztefunkdienst 2.694 AnruferInnen weitergeleitet.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe hier, nach diesem endlosen Gejammer am Vormittag, dargelegt, wie positiv unser Wiener Gesundheitssystem ist. Eines möchte ich der Opposition schon noch sagen, vor allem der FPÖ: Auch wenn Sie Unwahrheiten 100 Mal wiederholen, sie werden nie zur Wahrheit werden, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das heißt, das Resümee ist, die Stadt, der KAV, die Mitarbeiter des KAV sind im Notfall da, wenn sie gebraucht werden, und das wissen die Patientinnen, die Patienten von Wien, auch die Wiener Bevölkerung und vor allem aber auch die Mitarbeiter des KAV. - Recht herzlichen Dank! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Fürnkranz. Ich erteile es ihm.

 

14.18.29

GR Georg Fürnkranz (FPÖ)|: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Liebe Zuschauer auf der Tribüne und zu Hause vor dem Bildschirm!

 

So, so, die Opposition geht der Frau Schubert auf die Nerven. Das überrascht mich jetzt aber! (GRin Ingrid Schubert: Nein, das ewige Gejammer!) Wissen Sie, was die Aufgabe der Opposition ist? Berechtigte Kritik an Fehlentwicklungen zu äußern. Und genau das tun wir die ganze Zeit! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn Ihr Kollege da vorhin gemeint hat, Sie vermissen auch nur einen brauchbaren Vorschlag in unserer Kritik, dann sage ich Ihnen ganz einfach, das ist, glaube ich, intellektuell nicht überfordernd für irgendjemanden in diesem Kreise. Wenn etwas kritikwürdig ist, dann ist der Vorschlag, diesen kritikwürdigen Zustand abzustellen. Das ist es schon! Mehr brauchen wir gar nicht! Da wären wir schon wunderbar zufrieden! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Der Herr Stadtrat zeigt mir mit seinem Lächeln, dass er ohnehin vorhat, das abzustellen. Die Frage ist halt nur, ob es ihm gelingt, ob Sie ihn das machen lassen und ob er es wirklich so will, wie es erfolgversprechend ist. Darüber wird man sich dann in der Zukunft noch näher unterhalten müssen.

 

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