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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.12.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 90

 

Ich habe mit großem Interesse das Keramiktier betrachtet, das auf Ihrem Pult steht. Erst habe ich mir gedacht, es handelt sich um ein Sparschwein, aber dann habe ich gesehen, dass es sich offensichtlich um ein Einhornsparschwein handelt. Offensichtlich hat also die Geschlechterfluidität auch schon im Tierreich Einzug gehalten! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Ich habe mich im Hinblick darauf gefragt, ob wir vielleicht nächstes Jahr im Integrationsausschuss einen Vereinsförderantrag zur Förderung von Schweinen mit Einhornhintergrund oder etwas Ähnliches haben werden. Ich weiß ja nicht, was Sie noch daraus machen! Das ist jedenfalls ein bisschen skurril.

 

Da Frau Schwarz selber keine tatsächliche Berichtigung machen darf, hat sie mich gebeten, an ihrer Stelle klarzustellen, dass sie natürlich nicht gemeint hat, dass man an einen Gott glauben muss, sondern dass sie das gezielt auf jene Menschen bezogen hat, die das aus freien Stücken sowieso tun.

 

Kommen wir zum Thema zur Aktuellen Stunde. - Hinsichtlich der ideologischen Ausrichtungen, wie Linke und Konservative die Welt sehen, finde ich es äußerst interessant, zu beobachten, dass Linke einen idealistischen Ansatz haben, wie die Menschheit sein sollte und die Gesellschaft funktionieren sollte, und dass Konservative eher das Realistische in Betracht ziehen und sagen: So ist es, und wir versuchen, junge Menschen darauf vorzubereiten, wie es ist. Ich glaube, dass man diese zwei unterschiedlichen Ansätze durchaus auch in der Bildungspolitik sieht.

 

Das ist jetzt eine Argumentation, warum die Notengebung in der Schule so wichtig ist: Es ist nämlich wichtig, jungen Menschen in der Schule bereits mitzugeben, dass es in dieser Arbeitswelt, in die sie einmal eintreten werden, klare Resultate ihrer Handlungen gibt. Man muss ihnen sagen: Wenn ihr keine Leistung erbringt, dann werdet ihr entsprechenden Resultate erhalten! Ich glaube, es ist sehr wichtig, jungen Menschen das von Anfang an beizubringen und sie nicht in einer geschützten Schule das machen zu lassen, was sie wollen und vielleicht nur verbal … (GRin Dr. Jennifer Kickert: Mit demselben Argument werden Kinder versklavt!)

 

Das ist jetzt wirklich ein sehr dramatischer Zwischenruf! Das ist ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen, Frau Kollegin, seien sie mir nicht böse! Die Benotung mit Versklavung zu vergleichen, ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen, seien sie mir nicht böse! (Zwischenruf von GRin Dr. Jennifer Kickert. - Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Schauen Sie: Es ist ja völlig unverantwortlich, wenn wir jungen Menschen während ihrer gesamten Bildungslaufbahn sagen, dass sie nicht benotet werden, sondern nur ein verbales Feedback bekommen, diese dann aber, wenn sie in die Berufswelt gehen, auf einmal mit Hierarchien und damit konfrontiert sind, dass sie scheitern können. Ich finde es richtig und wichtig, dass man jungen Menschen von Anfang an beibringt, dass man, wenn man keine Leistung erbringt, Misserfolg haben wird und für den Fall des Falles mit diesen Misserfolgen umgehen können muss. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. - Zwischenruf von GRin Mag. Barbara Huemer.)

 

Das ist nicht unabhängig von Noten! Wissen Sie, warum nicht? - Natürlich ist es schlimm, eine schlechte Note zu bekommen. (GR Peter Kraus, BSc: Es ist auch schlimm, eine schlechte verbale Bewertung zu bekommen!) Aber die Noten bilden die Leistung ab, die erbracht wurde! (GR Peter Kraus, BSc: Dazu braucht man doch keine Ziffernnoten! - Weitere lebhafte Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Man muss doch von Anfang an lernen, wie man damit umgeht, wenn man eine Leistung erbringt, die nicht gut ist. Das darf einen jungen Menschen nicht erschüttern! Man muss ihnen beibringen, wie man mit Misserfolgen umgeht. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Doch, natürlich, denn das ist das einzig Transparente, das gibt es Schwarz auf Weiß! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich wollte noch etwas über den politischen Islam sagen, aber das wurde ja bereits gesagt. - Danke schön (Beifall bei der ÖVP. - Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner hat sich Herr GR Peter Kraus gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.06.21

GR Peter Kraus, BSc (GRÜNE)|: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Wie einem Teil meiner Vorrednerinnen und Vorredner ist es mir auch ergangen, dass ich nämlich auf der Suche nach den Pädagogikkonzepten der FPÖ war. Das gilt für die erste Rede, und ich schätze, ich werde diese Konzepte auch bei der nächsten Rede des Kollegen Krauss von der FPÖ nicht finden! Was ich allerdings gefunden habe, war eine Fülle an Empörungen. Herr Kohlbauer ist jetzt nicht einmal mehr da. Ich glaube, er hat wirklich eine Wette verloren und musste diese Rede als Erster halten! Aber so etwas ist man ja von der FPÖ schon gewohnt.

 

Was mich wirklich ein bisschen sprachlos zurücklässt, ist die Performance der ÖVP in dieser Aktuellen Stunde: Es gehört jetzt aber eigentlich schon zum Standardprogramm, dass sich etwa Kollegin Schwarz hier herausstellt und einfach nichts, kein Wort, nicht einmal ein Wimpernzucken zu der Rede von der FPÖ davor von sich gibt und dass Frau Hungerländer dann eigentlich noch nachlegt und sagt: Eigentlich wollte ich noch etwas zum politischen Islam sagen, aber das ist ja schon geschehen.

 

Die ÖVP ist oder war eine große Partei in der Geschichte dieser Republik. (Zwischenruf von GR Maximilian Krauss.) Sie haben historische Errungenschaften. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Liebe FPÖ! Ich rede nicht mit Ihnen!

 

Die ÖVP hat historische Errungenschaften. Aber sagen Sie einmal: Haben Sie eigentlich noch irgendeinen Anstand? Fragen Sie sich manchmal, was mit dieser ÖVP eigentlich passiert ist? Ich frage mich das wirklich! Haben Sie noch irgendeinen Anstand in Anbetracht dieser Performance, die Sie heute hier geliefert haben? Ich glaube, Sie haben den Anstand bei der Umfärbung von Schwarz auf Türkis verloren. Bei dieser Umfärbung ist der Anstand irgendwo verloren gegangen! (Beifall bei

 

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