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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 27.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 100

 

Kraus hat es vorher schon angesprochen, zum Schwerpunkt Teilhabe, den wir im nächsten Jahr auch in der Jugendarbeit setzen werden, an dem alle Vereine beteiligt sein werden, wo wir einerseits die kommenden EU-Wahlen mit einbeziehen, ebenso andere Projekte, die an Teilhabe, an Mitbestimmung orientiert sind, mit einbeziehen. Das quasi Hauptprojekt von diesem Schwerpunkt wird die „Werkstadt Junges Wien“ sein. Warum starten wir in Wien den größten Beteiligungsprozess für Kinder und Jugendliche? - Wir machen das, weil wir nicht nur über Kinder und Jugendliche reden wollen, sondern weil wir der Überzeugung sind, dass Kinder und Jugendliche, und zwar alle, die in unserer Stadt wohnen, ein Recht darauf haben, die Mittel zur Verfügung gestellt bekommen müssen, den Raum, die Gelegenheit, dass sie mitbestimmen und mitreden können bei den Fragen, wie soll die Stadt eigentlich ausschauen, dass sie mitgestalten können bei dieser Stadt, die eine soziale, lebenswerte und auch eine weltoffene ist. Da dürfen unsere Kinder und Jugendlichen, müssen sie unserer Meinung nach eine Rolle spielen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Kinder und Jugendliche sollen sich in unserer Stadt wohl fühlen. Wir wollen sie stärken, wir wollen sie unterstützen, deswegen machen wir nicht nur Politik für junge Menschen, sondern mit ihnen, und zwar mit allen. Dazu müssen wir sie fragen, und das werden wir im nächsten Jahr sehr intensiv machen.

 

Ein zweiter Schwerpunkt, auf den meine Kollegin Berger-Krotsch schon kurz eingegangen ist, ist die Burschenarbeit und insgesamt die geschlechtersensible pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Kollegin Hungerländer hat gesagt, dass die Stadt Wien immer dort stark auftritt, wo es einfach geht, und dort, wo es nicht einfach geht, wegschaut. Ich würde mir von den Oppositionsparteien wünschen, dass man nicht einfach immer wegschaut bei all den Sachen, die die Stadt Wien macht, vor allem bei all den guten Projekten, die wir machen. Wenn da jetzt immer viel über Frauenrechte, über Geschlechtergerechtigkeit gesprochen wird, dann schauen wir hin, was die Stadt Wien da macht, dann schauen wir hin, dass wir uns der Probleme annehmen, dass wir mit den jungen Burschen arbeiten, dass wir im Projekt „Burschen.Leben.Vielfalt“ in Kooperation mit der Wiener Gesundheitsförderung, mit dem Fonds Gesundes Österreich daran arbeiten, insgesamt für mehr Gesundheitsbewusstsein bei den jungen Burschen zu sorgen, aber vor allem auch darauf, dass Sie abwertende Einstellungen abbauen können, dass Sie sich mit ihrem Männlichkeitsbild auseinandersetzen können, dass Sie lernen, wie Sie da gut aufwachsen in einer Gesellschaft, ihre Probleme nicht mit Gewalt lösen, sondern diese toxischen, schlechten Männlichkeitsbilder, die gesellschaftlich vorgegeben werden, auch ablegen können. Dieses Projekt hat schon gestartet, ist auch schon sehr erfolgreich, und wir werden es im nächsten Jahr auch mit einem Mädchenschwerpunkt ausweiten.

 

Warum machen wir das alles? - Wir machen das, weil wir einen Zugang haben, der nicht ausschließt, sondern weil wir einen Zugang haben, der fördert, der unterstützt und der vor allem ganz viel auf Bildung aufbaut.

 

Was machen wir sonst noch im Bereich der Bildung? Ich möchte ein paar Beispielprojekte noch herausgreifen, die im nächsten Jahr kommen werden: Die Büchereien bauen ihre Online-Angebote aus, sodass Sie auch besser nutzbar sind für alle Wiener und Wienerinnen, mit dem Open-Library-Service, mit neuen E-Learning-Angeboten und damit auch mit einem Standort, wo es erweiterte Öffnungszeiten gibt, wo man auch per Selbstbedienung die Büchereien nutzen kann. Damit sorgen wir auch dafür, dass der Zugang zu Bildung erweitert wird und besser nutzbar ist für alle Wiener und Wienerinnen.

 

Wir bauen weiter aus im Bereich der Erwachsenenbildung, mit der Initiative Erwachsenenbildung, die in eine neue Periode geht, wo wir schauen, dass über 3.000 Jugendliche und junge Erwachsene ihren Schulabschluss nachmachen können und 3.000 weitere Menschen Basisbildungsangebote nachholen können. Wir bauen weiter aus und schauen, dass wir erfolgreiche Projekte weiterführen mit der Förderung 2.0, wo wir die erfolgreichen Effekte für die Wiener Schüler und Schülerinnen schon in den letzten Jahren gesehen haben. Wir haben in den neuen Campus-Plus-Modellen jetzt auch die Musikschulen dabei - in der Attemsgasse ist das schon in Betrieb - und können damit noch mehr Bildungsangebote zusammenbringen und einfach bessere Angebote für unsere Schüler und Schülerinnen schaffen. Und nicht zuletzt haben wir in der Modeschule, die mit der Modeschule Hetzendorf, die mit der Siebeneichengasse zusammengeführt wird, ein tolles neues Projekt, wo es tolle Effekte für beide Seiten gibt.

 

Ich möchte noch ganz kurz meine letzten Minuten nutzen, um auf ein anderes Thema einzugehen, das noch gar nicht angesprochen worden ist. Die WASt, die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen hat vor Kurzem ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Es war ein sehr schöner Abend, und wir können sehr stolz darauf sein, dass wir österreichweit immer noch die einzige derartige Stelle in einer kommunalen Verantwortung haben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Die Stadt Wien hat im rechtlichen Bereich alle Möglichkeiten zur Gleichbehandlung ausgeschöpft, wir bleiben aber trotzdem dran, die WASt führt jedes Jahr hunderte Beratungen in Diskriminierungsfällen durch, ist in ganz vielen Bereichen der Stadt aktiv, wenn es um Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen geht. Es ist auch notwendig, da wir von Gleichheit und von Akzeptanz immer noch recht weit entfernt sind und wir uns auch bei der Bundesregierung, die wir jetzt haben, auf Bundesebene keine großen Fortschritte erwarten können, wenn es nicht wie beim Thema der gleichgeschlechtlichen Ehe vom Verfassungsgerichtshof angeordnet wird. Das ist auch nicht verwunderlich, LGBT-Personen kommen im Regierungsübereinkommen mit keinem Wort vor, und das Familienbild, das in diesem Regierungsübereinkommen festgeschrieben ist, ist auch eines, das viele Menschen einfach ausschließt. Als Stadt werden wir uns deswegen auch in den nächsten Jahren

 

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