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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 27.09.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 92

 

Oktober die Juryentscheidung für „Shift III“ fällt und klar ist, dass das auch verwirklicht wird, das ganze Projekt einer Evaluierung unterziehen, und zwar mit dem Hintergedanken, es zu verbessern, es weiterzuentwickeln und Fehler, die gemacht wurden, nicht wieder zu machen.

 

Ich beginne jetzt ganz kurz bei „Shift II“. Einer der Kritikpunkte ist ja die Frage betreffend Wien Museum, weil das ja eine der Institutionen ist, die Sie wahrscheinlich meinen. Eine weitere Institution ist das Technische Museum, und möglicherweise eine weitere Institution war das Schauspielhaus. - Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob Sie diese von der Kooperation her meinen.

 

Es war das Ziel von „Shift II“, dass es fünf Projekte gibt, die mit etablierten Kunst- und Kulturinstitutionen zusammenarbeiten. Wir wollten einmal sehen, was geschieht, wenn man eine solche Zusammenarbeit strukturiert und fördert, und zwar insbesondere auch für dezentrale Locations. Das Technische Museum liegt ja tatsächlich nicht direkt im 1. Bezirk und auch nicht innerhalb des Gürtels. Die Kooperation mit dem Schauspielhaus brachte de facto einen Film, der in Aspern gedreht wurde. Betreffend Wien Museum, das gebe ich zu, lasse ich gerne mit mir darüber reden, ob das tatsächlich aus „Shift“ zu fördern gewesen wäre oder aus einem anderen Topf. Aber ich meine, dass das Wien Museum insbesondere für den Zeitraum des Umbaus nicht alles, was bislang in der Kooperation mit Volksschulen geleistet wurde, einfach drei Jahre brachliegen lassen soll. Ich denke, das ist notwendig und sinnvoll. Aber wir werden das selbstverständlich noch in diese Richtung adaptieren.

 

Unabhängig davon zeigt sich auch, dass die Jury, die jeweils für „Shift“ bestellt wird, wirklich ohne Einfluss arbeiten kann. Das ist, finde ich, etwas Angenehmes, was schon unter Kollegen Andreas Mailath-Pokorny etabliert wurde und jetzt sicherlich fortgesetzt wird, dass es nämlich dort, wo die Stadt Wien Jurys und Beiräte einrichtet, nicht permanent Interventionen und Einmischungen gibt, sondern das Gegenteil der Fall ist. Genau deshalb macht man das ja auch! Wenn man alles besser weiß, dann braucht man keine Jury. Aber es ist gerade im Bereich der Kunst und Kultur tatsächlich etwas Absurdes, zu glauben, dass man alles besser weiß!

 

Welche Projekte gab es denn bei „Shift II“? - Ich erlaube mir nur einen kurzen Hinweis auf etwas, was ja bei „Shift III“ in der Weiterführung nach wie vor verfolgt wird: Es geht prinzipiell immer um Projekte, die an dezentralen Orten künstlerische und kulturelle Impulse setzen. Sie haben ja selbst - ich zitiere - den Begriff „kulturelle Nahversorgung“ verwendet. - Darunter versteht natürlich jeder etwas anderes, sonst wäre das ja gerade im Kulturbereich absurd! Sogar unter dem Begriff Nahversorgung versteht mittlerweile, glaube ich, jeder etwas anderes. Nichtsdestoweniger bedeutet das letztendlich, gerade in Bereichen, die nicht mit Kulturinstitutionen gesegnet sind, auch etwas anzubieten, damit ein zweiter Zweck erfüllt werden kann, nämlich die Identifikation der BewohnerInnen mit ihren Lebens- und Wohnbereichen.

 

Es ist toll, wenn das gelingt. Unter diesen Ausrichtungen muss man immer wieder versuchen, künstlerisch Tätige zu fördern und eine Verbindung von kreativ Tätigen mit lokalen Initiativen zu schaffen. Auch das ist eines der zentralen Ziele, die „Shift“ verfolgt. Ich hoffe, es gelingt uns.

 

Ich erwähne jetzt ein paar ganz tolle Projekte. - „Shift II“ mit der ganzen Förderung F23 war meines Erachtens tatsächlich in den Bereich Genremix einzuordnen. Wer sich anschaut, was im F23 in den letzten beiden Jahren ein Mal mit und ein Mal ohne „Shift“-Förderung passiert ist, der kann stolz darauf sein! Und ich gebe es ganz ehrlich zu: Ich war ein bisschen unglücklich, als das F23 vom Wohnfonds de facto an Soravia zur weiteren kulturellen Nutzung übergeben wurde. Ich hoffe, dass da etwas Sinnvolles herauskommt! Momentan geht es in diese Richtung, wobei ich mich nicht traue, darüber Wetten abzuschließen. Aber ich hoffe jedenfalls, dass das F23 als Kulturraum erhalten bleibt, in dem unterschiedlichste Szenen tätig sein können und der auch vielfältigst verwendbar ist, und zwar für wirklich interessante musikalische Darstellungen, für Theaterdarstellungen und gleichzeitig auch für Kongresse, bei denen es um inhaltliche Auseinandersetzungen geht, die sich auch jenseits des Kulturbereichs auf die Gesellschaftsentwicklung, et cetera beziehen.

 

Ja. Es wäre toll, wenn das F23 als Zentrum erhalten bleibt!

 

Ganz toll unter den 50.000 EUR-Förderungen war zum Beispiel die Förderung des Theaterstücks „Die schweigende Mehrheit“. Das, wenn ich mich recht entsinne, bei der letzten Verleihung des Preises der freien Szene auch einen Preis bekommen hat. Ganz toll ist meines Erachtens auch das „Urban Bloom Festival“, das de facto immer im Frühjahr in der Nähe der Gürtelbögen und in der Umgebung stattfindet und bei dem es, glaube ich, über 15 oder 16 Veranstaltungen unter Einbeziehung aller Lokale in der Umgebung gab.

 

Jetzt nenne ich noch eine Veranstaltung in Kooperation, die wahrscheinlich den größten auch medialen Widerhall hatte. Diese Veranstaltung war fast durchgehend ausverkauft, nämlich die Kooperation zwischen Nesterval und brut, die im Stück „Nesterval’s Dirty Faust“ auf dem Gellertplatz geendet hat, bei der übrigens - das erlaube ich mir, hier zu erwähnen - auch mein Kollege Peter Kraus mitgespielt hat. (Beifall von GR David Ellensohn.)

 

Das war eine wirklich sehr erfolgreiche Produktion, die aber sehr wohl auch Probleme aufgezeigt hat, die auf anderen Ebenen entstehen, nämlich im Veranstaltungsgesetz beziehungsweise im Veranstaltungsstättengesetz. Wir wissen, dass ein Teil der Summe, die hier zur Förderung von Kunst und Kultur investiert wurde, für Umbaumaßnahmen verwendet werden musste, weil es Vorschriften von einer anderen Stelle des Magistrats gab, obwohl die Räumlichkeiten davor, glaube ich, als Schule (GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Kindergarten!) beziehungsweise als Kindergarten für eine große Menge an Leuten ausgelegt waren. - All das müssen wir uns gemeinsam anschauen und weiterentwickeln.

 

Was wir bemerkt haben, ist, dass es uns trotzdem nicht gelungen ist, die notwendige Aufmerksamkeit auf die Trademark „Shift“ zu legen. Was ist „Shift“, und wa

 

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