Gemeinderat, 39. Sitzung vom 27.06.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 85
Ob ich mir das vorstellen kann? - Selbstverständlich kann ich mir das vorstellen! Das ist aber nicht nur eine Frage der Vorstellung, sondern eine Frage dessen, was wir hier im Haus als Rahmenbedingungen beschließen, die vom Vorstand des Krankenanstaltenverbundes dann auch umzusetzen sind.
Wir haben tatsächlich auch allen Ernstes prüfen lassen - und dafür bin ich dem Vorstand auch sehr dankbar -, ob wir die Station im Spital Nord schon in Betrieb nehmen können, weil es die Räumlichkeiten ja schon gibt. Aber das geht einfach nicht! Wir haben dort noch nicht die entsprechenden Bewilligungen, und daher ist das einfach denkunmöglich!
Mir ist wichtig, in diesem Kontext noch einmal auf das hinzuweisen, was ich vorhin schon bei der Beantwortung der Anfrage der Kollegin Meinhard-Schiebel gesagt habe: Ich bin überzeugt davon, dass es ein Fehler wäre, kinder- und jugendpsychiatrische Versorgungsfragen als von stationären Einrichtungen isolierte Frage zu sehen. Mir ist es daher besonders wichtig, erstens auf die zusätzliche ambulante Einrichtung, die wir im PSD schaffen werden, hinzuweisen und zweitens auch auf die mindestens genauso wichtige, aber halt nicht so spektakuläre und auch nicht so klar zählbare, aber deswegen nicht unwichtige Frage der Vernetzung mit der Kinder- und Jugendwohlfahrt hinzuweisen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die 2. Anfrage ist beantwortet.
Die 3. Anfrage (FSP-526593-2018-KFP/GM) wurde von Herrn GR Kops gestellt und ist ebenfalls an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. Es ist eine Sportfrage betreffend Frau und Sport, und zwar über das Angebot von Schwimmkursen im Herbst. [Für Frauen hat das Sportamt der Stadt Wien (MA 51) in Kooperation mit Sportverbänden die Aktion „Frau & Sport“ ins Leben gerufen. Das Programm umfasst nahezu die gesamte Palette des Sports: von den neuesten Fitnesstrends über Ballsportarten bis hin zum gezielten Rückentraining und Schwimmen. Gerade diese Schwimmkurse sollen laut Information von Kursteilnehmerinnen ab Herbst nicht mehr gefördert und angeboten werden! Haben Sie diesbezüglich Informationen, warum diese gut besuchten Schwimmkurse nicht mehr angeboten werden?]
Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf. StR Peter Hacker: Vielen herzlichen Dank! Ich danke für die Anfrage.
Die in Ihrer Anfrage angesprochene Vereinbarung ist nur eine von mehreren Vereinbarungen, die wir haben zur Unterstützung im Sportbereich für Frauen und Mädchen. Diese Kooperation hatte eine zeitliche Befristung, und die zeitliche Befristung ist abgelaufen. Wir haben in Kooperation mit den Sportdachverbänden jedes Jahr jeweils 10 Kurse pro Sportverein, also insgesamt 20 Kurse angeboten.
Dabei ist es einfach klar, selbstverständlich und üblich, dass die MA 51, wenn Verträge abgelaufen sind, evaluiert, wie treffsicher die jeweilige Maßnahme in der Umsetzung war, und diesfalls haben die Kollegen in der MA 51 gesehen, dass einige Kurse super gelaufen sind, sehr nachgefragt und ausgebucht waren, dass es aber auch andere Kursmaßnahmen mit nur zwei, drei oder vier Teilnehmern gegeben hat, obwohl die Kapazität wesentlich größer wäre.
Im Hinblick darauf halte ich es für vernünftig und richtig, dass die MA 51 den Vertrag nicht einfach eins zu eins verlängert hat, sondern gemeinsam mit den Verbänden darüber diskutiert, wo wir in der Schwerpunktsetzung nachjustieren müssen. Diese Evaluierung läuft zur Zeit, die Gespräche mit den Verbänden laufen zur Zeit, und dann wird es weitere Maßnahmen in diesem Bereich geben.
Klar ist, dass Frauen- und Mädchenförderungsprogramme im Bereich der MA 51, im Bereich des Sportes und der Sportförderung, in Wien einfach einen besonderen Stellenwert haben. Dazu bekenne ich mich auch in aller Klarheit. Frauen sind Männern im Sport, auch in Bewerben und in der öffentlichen Anerkennung, einfach nicht gleichgestellt, und daher halte ich es für notwendig und richtig und sage das auch in aller Unmissverständlichkeit, dass ein sportpolitischer Schwerpunkt natürlich die besondere Förderung von Frauen und Mädchen im Sport ist. Wir sehen auch in den Diskussionen im Zusammenhang mit vielen Sportarten, dass Frauen sich dort noch gegen alteingefahrene Systeme und althergebrachte Traditionen durchsetzen müssen, und dass das für junge Frauen viel schwieriger als für junge Männer ist.
Wir fördern neben den im angesprochenen Vertrag genannten Sportarten auch Mädchenmannschaftssportarten, also Sportarten, die eigentlich männliche Sportarten oder klassisch männlich dominierte Sportarten sind, ganz besonders gezielt für Mädchen wie zum Beispiel im Bereich Fußball, Handball, Basketball und auch Eishockey.
Sie sehen diese Schwerpunktsetzung, die es auch weiterhin geben wird. Ein Beispiel: Wenn jemand Wiener Meister wird, dann bekommt er eine zusätzliche Unterstützungsprämie durch uns, und Wiener Meister werden immer höher prämiert, wenn sie Mädchen sind, unabhängig von der Sportart.
Ein weiteres Beispiel ist auch der Umbau der Sport & Fun Halle in der Leopoldstadt. Dort wurde ein eigener Bereich ausschließlich für Frauen und Mädchen geschaffen, und wir sehen an der Annahme dieses separaten Bereiches, wie wichtig es ist, solche Schwerpunkte zu setzen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke, Herr Stadtrat.
Bevor ich die 1. Zusatzfrage aufrufe, freue ich mich, Schülerinnen und Schüler des BFI Wien Margaretenstraße hier im Gemeinderat begrüßen zu dürfen. Recht herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)
Zur Zeit findet die Fragestunde statt, in der Abgeordnete des Hauses an Stadträte Fragen stellen können. Ich wünsche gute Unterhaltung bei der Teilnahme an dieser Sitzung! (Heiterkeit. - Zwischenruf von GR Georg Fürnkranz.) Ja. Der Herr Stadtrat muss jetzt arbeiten!
Ihm wird gleich die 1. Zusatzfrage von NEOS, Herrn GR Ornig, gestellt. - Bitte.
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