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Gemeinderat, 34. Sitzung vom 22.03.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 97

 

Vom 1.1.2017 bis inklusive 28.2.2018 wurden in Summe 1.592 Einsätze dokumentiert. Welches Gebiet umfasst das? - Die Rettungszufahrten am Praterstern, die Verkehrsfläche samt Zufahrten, das gesamte Areal des Nordbahnhofes, das Areal der U-Bahn-Station, Teile der Hauptallee und auch einen Teil des angrenzenden Praters.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn GR Ornig gestellt.

 

10.01.46

GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Entschuldigung, ich ziehe die Frage zurück.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die Frage wird zurückgezogen. Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Korosec gestellt.

 

10.01.57

GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Frau Stadträtin!

 

Man hört es in den Medien, es wird immer wieder von Gewaltexzessen am Praterstern berichtet, und natürlich muss dann die Rettung sehr oft ausrücken. Die Rettungssanitäter sind eine der Gewalt sehr exponierte Gruppe.

 

Meine Frage dazu: Glauben Sie, dass es notwendig ist, diese Gruppe noch besser vor möglichen Übergriffen zu schützen oder ist sie bestens geschützt?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Wir haben natürlich alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Wiener Rettung in Schulungen, in denen sie den Umgang damit lernen, wie sie sich selbst vor Aggressionen schützen. Darauf lege ich einen ganz großen Wert, da das sehr wichtig ist.

 

Wichtig ist aber auch, dass sie wissen, dass sie dort nicht allein agieren. Wir haben mit unserer Sozialarbeit, mit dem Tageszentrum und mit der Polizei eine sehr gute Kooperation. Nichtsdestotrotz wissen wir, wie viele Menschen sich dort aufhalten, wir kennen die Gruppen, und wenn dann Gewalt passiert und Aggression ausufert, dann ist das natürlich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sehr gefährliche Situation. Da haben wir eine Verantwortung als Arbeitgeber, der wir natürlich entsprechend nachkommen.

 

Es gibt natürlich einen regen Austausch mit der Personalvertretung, und es gibt Unterstützung und Schulung. Es passiert ja nicht nur in Bezug auf diesen Platz, sondern es ist leider Tatsache, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder in solche Konfliktsituationen geraten, sei es, wenn sie in einen Haushalt fahren oder auch im öffentlichen Raum. Sie da gut zu unterstützen und gut zu schulen, ist mir ganz wichtig.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 3. Zusatzfrage wird von Frau GRin Hebein gestellt.

 

10.04.22

GRin Birgit Hebein (GRÜNE): Vielen Dank, Frau Stadträtin, für die bisherige Beantwortung!

 

Sie haben es schon angesprochen, der Praterstern ist - wie meist auch andere Bahnhöfe - ein Ort mit verschiedenen sozialen Gruppierungen. Ich möchte die Gelegenheit nützen, Sie zu fragen, welche Formen von sozialen Angeboten es vor allem für obdachlose Menschen gibt, die sich viel am Praterstern aufhalten, da das in unserer sozialen Stadt sehr, sehr wichtig ist. Wir haben heuer einen enorm kalten Winter, Minusgrade, ein Winterpaket, Angebote für Obdachlose. Ich denke, es ist ein guter Punkt, auch hier und jetzt über die sozial ärmeren Gruppen zu sprechen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Der Winter ist gerade für obdachlose Menschen immer eine besondere und auch gefährliche Situation - weil wir vorher gerade von Gefahr gesprochen haben -, und da ein entsprechendes Angebot der Stadt zu setzen, ist uns natürlich besonders wichtig.

 

Wir haben das Tageszentrum Stern, wir haben Streetwork, wir haben gute Vernetzungen zu anderen NGOs und Organisationen, die sich hier kümmern, und wir bieten Beratung an.

 

Ich habe auch einen aktuellen Stand darüber, was wir bis jetzt leisten konnten: 2017 haben wir 725 Personen betreut und 5.100 Beratungsgespräche geführt. Der Bedarf steigt natürlich je nach Temperatur, und deswegen haben wir dieses Winterpaket gemeinsam organisiert als auch nach- und aufgerüstet, um ein wirklich gutes Angebot zu haben. Die Vernetzung habe ich bereits angesprochen, diese erscheint mir ganz besonders wichtig.

 

Im Zuge der Recherche zu der Frage, wie viele Rettungseinsätze es gegeben hat, habe ich nachgeschaut, denn Frau GRin Schmidt bezieht sich da auf die Rettungseinsätze, als es, wie sie schreibt, im Jahr 2013 unglaubliche 44.074 Amtshandlungen seitens der Polizei gegeben hat. Da muss man eben aufpassen, denn der Rettungseinsatz ist das eine und der Polizeieinsatz das andere; aber sie arbeiten gut zusammen. Ich möchte aber darauf hinaus, dass wir einen massiven Rückgang verzeichnen konnten, denn 2016 gab es 12.795 Einsätze. Die Polizei selbst sagt uns auch, dass die Lage am Praterstern aus Sicht der Polizei jetzt eine zufriedenstellende Lage ist. Wir reden natürlich auch mit unseren Leuten aus dem Tageszentrum Stern, die uns dasselbe berichten.

 

Nichtsdestotrotz ist der Praterstern - das haben Sie ja auch schon angesprochen - als Bahnhof einer dieser Hot Spots, wo wir mit den unterschiedlichsten sozialen Problemen, etwa mit suchtkranken Menschen, konfrontiert sind. Wir müssen darauf achten, wie wir das dort so regeln können, dass das auf der einen Seite für die Leute, die in die U-Bahn oder in die Züge einsteigen okay ist, aber dass uns auf der anderen Seite gerade im Winter Obdachlose im wahrsten Sinne des Wortes nicht verloren gehen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 4. Zusatzfrage wird von Frau GRin Schmidt gestellt. - Bitte.

 

10.08.26

GRin Elisabeth Schmidt (FPÖ): Vielen Dank für die bisherigen Ausführungen. Grundsätzlich möchte ich schon festhalten, dass täglich bis zu 6 Beamte permanent am Praterstern stationiert sind und trotzdem noch immer unglaubliche 12.000 Einsätze zu verzeichnen sind.

 

Ich habe in diesem Zusammenhang eine andere Frage zu den tatsächlichen Rettungseinsätzen: Sie wis

 

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