Gemeinderat, 6. Sitzung vom 30.03.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 80
kel, die dem vielleicht eine andere Priorität zuordnen, das untertunneln können - was in der Tat an dem Standort schön wäre, überhaupt keine Frage.
Es werden jetzt Gespräche geführt. Das Einzige, worum ich jetzt wirklich bitten würde, jeden von Ihnen, der weiß, wie jetzt der Zugang ist: Auf der einen Seite stehen sehr viele Touristen, die bei der Station Schönbrunn aussteigen, einmal am Bahnsteig, sie drehen sich in die eine oder die andere Richtung. Irgendein netter Mensch sagt, der kürzere Zugang ist da hinaus, wenn Sie das andere Tor wählen. Dann geht man da mitten hindurch, zwischen einem eigentlich sehr, sehr erbarmungswürdigen Zustand, und steht dann an der Kreuzung bei der B1. Ein paar gehen dann - ich sehe das oft - in der Tat parallel entlang der Lärmschutzwand, die bald keine mehr sein wird, weiter. Das ist also wirklich ein indiskutabler Zustand, und da unterstützen wir die Schloss Schönbrunn Gesellschaft, dass das möglichst zügig verbessert wird.
Was sehr wohl einer Überlegung wert ist - das ist aber noch nicht endentschieden, und das soll jetzt noch einmal breiter diskutiert werden -, ist, ob nicht sehr wohl die Busse eher auf der stadteinwärts gelegenen Seite sind und dass der Vorplatz mit besseren Sichtbeziehungen ausgestattet wird. Jetzt äußere ich meine persönliche Meinung. Noch einmal: Wir sind nicht die, die das endzuentscheiden haben. Jetzt eine Tiefgaragendiskussion zu beginnen, die ja seit 20 Jahren geführt wird, und dann zu sagen, eine Tiefgarage rechnet sich aber nur, wenn darüber ... Und dann diskutieren wir Einkaufsmöglichkeiten und ein Einkaufszentrum und eine jahrelange Verzögerung.
Ich verhehle nicht, was ich hier persönlich möchte. Da gibt es noch keine breite Diskussion, die Endentscheidung trifft ja letztlich auch die Schönbrunn Gesellschaft als Liegenschaftseigentümer. Ich hätte gern, dass es eine zügige Lösung gibt, und es stellt sich auch vor Schönbrunn die Frage: Wie groß ist wirklich der Anteil derer, die mit dem Auto hinkommen? Da kenne ich die Zahlen nicht, aber ich hätte jetzt einmal gesagt, es ist deutlich unter 10 Prozent, wenn überhaupt.
Also der Großteil kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit den Bussen, die dort untergebracht werden sollen. Es geht auch darum - um das vielleicht auch noch zu sagen, und jetzt vertrete ich die Position des Herrn Sattlecker, der sich ja sehr bemüht -, die stehen momentan unmittelbar vor dem Schloss Schönbrunn. Die Überlegung ist nun, sie von dort wegzubekommen. Jetzt mag man diese Busse schön oder nicht schön finden, aber ehrlich gesagt, sie sind besser, wenn sie nicht unmittelbar vor dem Schloss Schönbrunn stehen - dann rennen die Leute vor -, sondern sie sollen an einen sicheren Ort kommen. Da scheint dieser Parkplatz eine bessere Lösung zu sein, als es jetzt der Fall ist.
Also, zaubern kann man nicht, und wir haben ein Thema der Busse in Wien. Das ist jetzt einmal durchaus auch ein qualitätsorientiertes Provisorium; mit Provisorium meine ich zehn Jahre. Wir wissen nicht, wie sich der Bustourismus in den nächsten zehn Jahren weiterentwickeln wird. Ich bin jetzt eigentlich gegen eine Maßnahme, die wahnsinnig viel Geld in die Hand nimmt, Katakomben vor dem Schloss Schönbrunn gestaltet, und möglicherweise brauchen wir sie in zehn Jahren nicht mehr, weil sich der Verkehr und der Touristenverkehr entsprechend umgestalten.
Aber: Ja, man wird darüber reden, weil wir das sehr transparent machen. Wir werden auch den Prof. Reith einbeziehen, auch noch einmal die Schönbrunn Gesellschaft einbeziehen, die ihrerseits letztlich die Endverantwortung tragen muss. Ich hielte es nur für sehr vernünftig, das jetzt nicht in die Länge zu ziehen. Ein Projekt, das wirklich 15 Jahre diskutiert wurde, jetzt quasi an den Anfang zurückzubomben, wollen wir ohnehin nicht, sondern wir wollen, dass wir - ich nenne jetzt einen Zeitraum - noch heuer zu einem Beschluss kommen, der klar macht: So wird das gelöst; und ja, wenn es in 12, 15, 20 Jahren möglich ist, die B1 zu untertunneln. Wer weiß - Stichwort selbstfahrende Autos -, wie der Verkehr ist, ob wir überhaupt noch Abgase haben. Sozusagen: Die Zukunft ist unsicher, man soll alle Möglichkeiten offen lassen.
Aber: Ja, wir stimmen dem jetzt gerne zu und werden das in den entsprechenden Ausschüssen oder im entsprechenden Ausschuss diskutieren, die bestmögliche Variante, die die momentan untragbare Situation, die in den letzten 15 Jahren oder länger gegeben war, deutlich verbessert. Also deswegen Zustimmung zu den Anträgen, die es ermöglichen, das im Ausschuss zu diskutieren, aber keine Zustimmung, jetzt eine Ho-ruck-Geschichte hier spontan zu entscheiden. Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Emmerling. Ich erteile es ihr.
GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ja, das Poststück Nummer 30 muss heute für ganz andere Diskussionen herhalten. Um Kaiserebersdorf ginge es: Da ist jetzt eine dichtere Verbauung möglich. Das finde ich prinzipiell gut, dem stimmen wir auf jeden Fall zu. Verdichtung in der Stadt ist auch notwendig, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Zusätzlichen Natur- und Erholungsraum sollten wir uns aber weitgehend erhalten.
Aber nicht nur das, sondern es geht auch um historische Bauwerke: Der Haschahof wurde angesprochen. Herr Kollege Chorherr, Sie sagten, der Haschahof ist sicher, er wird nicht abgerissen. Da möchte ich vielleicht einiges zur Genese dieser Geschichte erzählen.
Ich weiß nicht, ob ihn jetzt alle kennen, aber er ist einer der letzten Vierseithöfe der Gründerzeit, die in dieser Form in Wien bestehen. Er war das Zentrum eines über 28 Jahre lang dauernden Selbsternteprojekts, also das größte der Stadt Wien, wobei in anderen Teilen der Stadt mit viel Aufwand versucht wird, Gemeinschaftsgärten zu errichten: Das gab es dort. Man hat dann, als 2015 der
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