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Gemeinderat, 68. Sitzung vom 29.06.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 107 von 140

 

Welt, und wenn wir nicht unsere Kinder und Jugendlichen auf das vorbereiten, werden wir nicht zu den führenden Nationen in der Technologie gehören. Sie haben einen Kollegen, Sie noch nicht, Sie sind freier Mandatar, aber es gibt einen Kollegen im 3. Bezirk, der nimmt das Wort Internet nicht in den Mund, weil es ein Anglizismus ist. So ein Denken ist nicht in meinem Sinne, deswegen teile ich auch nicht Ihre Meinung. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Kollege Aigner, was die Radikalisierung von Jugendlichen betrifft – und ich darf es jetzt noch ein paar Mal ansprechen, weil der Zettel wird für meine ganze Rede reichen –, wurscht, wie man es macht, es wäre Ihnen nichts recht. In Wien haben wir das Netzwerk für Deradikalisierung ins Leben gerufen. GRin Tanja Wehsely und das Team haben sehr viel dahinter gemacht. Am Donnerstag wird es einen Bericht geben, in dem man sich informieren kann, was dahintersteckt. Hätten wir es nicht angesprochen, wäre es falsch gewesen. Sprechen wir es an, ist es falsch. Auf diesem Weg sind wir die Einzigen in Europa, die dieses Problem ansprechen und Lösungen finden. Dass es ein Problem ist, ist uns bewusst, da braucht man gar nicht so hin und her zu reden. Ich bin schon sehr gespannt, wie dieser Bericht aussehen wird.

 

Ganz kurz muss ich noch auf den Kollegen Nepp eingehen. Kollege Nepp hat nämlich die Sprache angesprochen. Da teilen wir völlig Ihre Meinung. Wir als Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen gehen noch einen Schritt weiter, indem die Muttersprache auch gelernt werden muss. Wenn Sie das auch noch mitbringen, dass die Muttersprache und dann die Sprache Deutsch gelernt werden, dann würden wir da auf einen Nenner kommen.

 

Was mich bei der FPÖ wirklich immer ärgert in den Diskussionen, ist, dass Sie irrsinnig oft bringen, dass es in gewissen Bezirken einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund gibt. Das verbinden Sie immer mit der Sprache. Ich habe noch nie gesehen, dass, wenn es irgendwo einen hohen Migrationsanteil gibt, die Kinder dort nicht Deutsch können. Und das ist meines Erachtens … (Ach-Rufe bei der FPÖ.) Nein, das können Sie mir glauben, ich habe Jugendzentren mit 100-prozentigem Migrationshintergrund bei uns im 3. Bezirk gesehen, jeder und jede konnten dort mit mir Deutsch sprechen. Das lasse ich absolut nicht gelten! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. – GR Mag Wolfgang Jung: Fragen Sie die Lehrer!) – Ich rede mit den Lehrern!

 

Kollege Nepp hat die Schwächen angesprochen, ich darf jetzt auf die Stärken zu sprechen kommen. Ich komme vielleicht gleich auf eine Stärke, die für uns Wiener und Wienerinnen ganz wichtig ist und im vergangenen Jahr 100-jähriges Jubiläum gefeiert hat, nämlich die öffentlichen Bäder in Wien und die MA 44. Das Positive ist, dass sich im letzten Jahrhundert die Wiener Standorte auf 38 erweitert haben und dass somit viele Wiener und Wienerinnen dieses Badeangebot nützen können. Das ist eine ganz wichtige Einrichtung für das Wohlbefinden in unserer Stadt. Voriges Jahr 3,8 Millionen Besucher und Besucherinnen. Das ist natürlich wetterabhängig, ich bin mir sicher, dass heute einige mehr in den Freibädern draußen in Wien waren. Ich kann uns nur empfehlen, ebenfalls diese Chance zu nützen.

 

Kollege Aigner ist leider nicht mehr da, doch, da hinten sitzt er. Ich muss noch einmal das wiederholen, was Sie vorhin gesagt haben. Sie wünschen sich nur noch Zuzug aus europäischen Ländern. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Nur noch Zuzug aus europäischen Ländern bedeutet als UNO-Sitz, als OPEC-Sitz, als OSZE-Sitz, als Sitz von vielen Headquarters, dass wir keinen Zuzug mehr von amerikanischen Firmen, von chinesischen Firmen haben. Diesen Satz würde ich nochmal dementsprechend überdenken.

 

Wien war, Wien ist und Wien bleibt auch eine Sportstadt. Damit bin ich schon bei der MA 51, beim Sportamt. Der Bogen unserer SportlerInnen spannt sich von der Ersten Republik von einem Matthias Sindelar, einem Karl Schäfer, einer Ingrid Wendl – und jetzt seit Neuestem, weil es darum gegangen ist, es gibt so viele ausländische Namen – bis zu einem David Alaba. David Alaba ist das Aushängeschild unserer jungen Menschen, und da denkt keiner darüber nach, dass er eine schwarze Hautfarbe hat und woher er kommt. Deswegen gratuliere ich auch unserer österreichischen Nationalmannschaft zu dem, was sie in Russland gemacht hat, denn mit den Namen sieht man, dass wir eine Zuwanderungsstadt sind. Das sollten auch Sie erkennen, wenn Sie auf die Leiberl schauen, dass das Realität in Wien ist. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Abgesehen vom Spitzensport unterstützt die Stadt Wien auch Sport für jedermann und jede Frau. Wir haben in Wien zirka 1 000 große Sportveranstaltungen pro Jahr. Das geht vom Vienna City Marathon über den Frauenlauf bis zu vielen Fußballspielen. Was mich persönlich sehr freut, ist, dass die Tennis Trophy, die in der Stadthalle stattgefunden hat, nun zu den Top-Tausend-Turnieren hochgestuft wurde. Das bedeutet, dass sie auf der ersten Stufe hinter Grand-Slam-Turnieren ist. Ich denke, so etwas muss man betonen, und man muss den Organisatoren und Organisatorinnen recht herzlich dazu gratulieren.

 

Allein in Wien wurden 2014 – und die Zahl hat mich am meisten beeindruckt – in den 531 Schulturnsälen 450 000 Stunden, 450 000 Stunden von diversen Sportvereinen bespielt und genutzt. Das ist für mich eine einmalige Zahl, und damit sieht man auch, wie dieser Bereich von den Wienern und Wienerinnen benutzt wird.

 

Zum Sport noch abschließend ein persönliches Anliegen. Was mich in Wien wirklich nervt, und ich bin Fußballfan, ist, dass wir es noch nicht geschafft haben, dass wir Rowdies und Hooligans aus unseren Stadien verbannt haben, denn man sieht auch, wie das Image des Fußballs darunter leidet. Ich denke, da müssen wir auch noch viel mehr dahinter sein. (GR Dr Kurz Stürzenbecher: Im Sportklub-Stadion gibt es keine!) – Im Sportklub nicht, Kurt Stürzenbecher, bei der Austria sind wir auch zu wenig. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich komme zu einem wichtigen Thema, weil es vorher auch angesprochen wurde: Ganz wichtig in der heutigen Zeit sind Informationstechnologien und Informationsvermittlung. Ich komme zur MA 43, dem Presse- und

 

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