Gemeinderat, 65. Sitzung vom 25.03.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 96
entsprechenden Auslauf zu haben, aber auch für die anderen Tiere.
Ich glaube, dass es in Summe ein sehr gutes Konzept ist, das wir da umgesetzt haben, in das sozusagen auch sehr viel Herzblut hineingeflossen ist. Es haben sich sehr viele Menschen sehr engagiert und viel erarbeitet, wobei wir einfach festgestellt haben, dass es hier anders ist als bei anderen Projekten. Wenn man in Österreich ein Wohnhaus bauen will, ist es sehr einfach. Da gibt es sehr viel Know-how-Träger, wo man das quasi in Auftrag geben kann. Bei einem Tierschutzhaus, haben wir festgestellt, haben wir eigentlich wirklich ganz bei null anfangen müssen, einmal das ganze Know-how zu erarbeiten, zu sagen, was ist gescheit, was ist nicht gescheit, was macht man, was zahlt sich aus, wie gestaltet man den Ablauf, wie gestaltet man die Einheiten. Also da gab es sehr, sehr viele Fragen, über die sich viele Menschen – unter anderem auch ich – sehr lange den Kopf zerbrochen haben. Ich bin mit dem Ergebnis, wie es jetzt dort steht, wirklich sehr zufrieden und ich bin sehr zuversichtlich, dass es sich auch in der Praxis gut bewähren wird.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 1. Zusatzfrage stellt GRin Mag Holdhaus. Bitte schön.
GRin Mag Karin Holdhaus (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Frau Stadträtin. Ja, ich glaube, es ist außer Zweifel – darüber haben wir auch schon öfter diskutiert und deswegen gab es auch einen einstimmigen Beschluss –, dass ein modernes Tierschutzkompetenzzentrum in der Stadt Wien sinnvoll ist als Ergänzung zum WTV. Wir haben im Vorfeld dennoch immer wieder unsere Sorge geäußert, dass, wenn die Stadt Wien sozusagen hier die Betreiberin ist, sparsam mit Steuergeld umgegangen wird.
Das TierQuarTier ist eröffnet, es hat seinen Betrieb aufgenommen. Im Vorfeld wurde festgelegt, dass die Stadt Wien 10 Millionen EUR und die Tierschutzstiftung 5 Millionen für die Errichtung zur Verfügung stellen werden. Meine Frage ist nun: Wie viel hat die Errichtung des TierQuarTiers letztendlich gekostet? Ist die Stadt Wien sozusagen beim Budget im Plan? Und wie viel hat die Tierschutzstiftung bisher eingebracht?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Ja, wir sind im Budgetplan geblieben. Es hat so um die 15 Millionen EUR gekostet, wie wir das auch im Vorfeld angekündigt haben. Von der Tierschutzstiftung – ich kann es Ihnen jetzt nicht auf den Cent genau sagen – sind an Spenden so zwischen 2,5 und 3 Millionen EUR hereingekommen, aber die Stiftung ist ja noch dabei, weiterhin Geld zu sammeln. Also das ist ja kein Prozess, der jetzt abgeschlossen ist. Wir bekommen laufend Spendenüberweisungen von der Stiftung an die Stadt. Das ist ein Prozess, der vor ungefähr eineinhalb bis zwei Jahren angefangen hat und wo jetzt laufend immer etwas dazugekommen ist. Das heißt, ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dieses von uns vereinbarte Ziel auch erreichen werden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke schön. Die 2. Zusatzfrage stellt GR Mag Maresch. Bitte schön.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Es war immer wieder ein Thema rund um das TierQuarTier, wie der Umgang mit dem Wiener Tierschutzverein vor sich geht. Es war ja auch durchaus eine wichtige Idee zum Beispiel, im Norden das TierQuarTier zu haben und im Süden den Wiener Tierschutzverein.
Deswegen meine Frage: Wie schaut jetzt das Verhältnis zwischen der Stadt und dem Wiener Tierschutzverein aus?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben ein sehr gutes Verhältnis mit dem Wiener Tierschutzverein. Es ist uns ja auch gelungen, wieder einen neuen Leistungsvertrag mit dem Wiener Tierschutzverein abzuschließen, der natürlich im beiderseitigen Einvernehmen passiert ist. Wir haben eine etwas andere Aufteilung, als es bisher der Fall war, nachdem wir ja jetzt Hunde, Katzen und die Kleintiere zunächst einmal selbst übernehmen. Der Wiener Tierschutzverein wird dann eben für andere Tiere Sorge tragen, zum Beispiel für den ganzen Bereich der Wildtiere, Vögel, Aquarienfische, und so weiter – also es ist eine doch längere Liste –, und natürlich haben wir auch ausgemacht, dass man sich im Fall der Fälle, zum Beispiel bei einem Animal-Hoarding-Fall, wenn man 100 Katzen oder 100 Hunde auf einmal hat, auch gegenseitig hilft und unterstützt. Ich glaube, das ist eine sehr, sehr gute Lösung.
Wir sind auch in Sachen eines neuen Grundstücks, das dem Wiener Tierschutzverein immer ein großes Anliegen war, schon einige große Schritte weitergekommen, und ich hoffe, dass wir das, wenn der WTV das möchte, dann auch sozusagen juristisch in die Tat umsetzen können, nämlich ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, wo der WTV dann die Möglichkeit hat, ein neues Tierschutzhaus zu errichten.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die letzte Zusatzfrage bei dieser Frage stellt GR Ing Guggenbichler. Bitte schön.
GR Ing Udo Guggenbichler, MSc (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin, guten Morgen! Es freut mich ja, dass sich das Verhältnis zwischen der Stadt Wien und dem Wiener Tierschutzverein offensichtlich gebessert hat.
Eine Frage auch zum TierQuarTier noch. Man hat in den letzten Tagen hören können, dass es, wenn ein Tier dort entgegengenommen wird, nicht mehr die Möglichkeit gibt, das Tier dort wieder zurückzugeben. Es kann ja immer sein, dass man eine Allergie hat oder dass einfach die Möglichkeiten, familiär bedingt oder aus dem Umfeld bedingt, nicht gegeben sind, dieses Tier weiter zu behalten. Und da stelle ich die Frage: Stimmt das, dass das nicht mehr möglich ist? Und falls es stimmen sollte: Was soll dann mit diesen Tieren geschehen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Also es ist so, dass wir im TierQuarTier keine Privatabgaben nehmen. Das heißt, wenn Sie sich jetzt in der Zoohandlung ein paar
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