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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 25.03.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 96

 

anzuschauen, wo zwei Leute Station, Ambulanz, und so weiter versorgen müssen. Es sind ja nicht zehn Leute im Nachtdienst, sondern meistens pro Abteilung ein, zwei, drei Leute. Also ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, und ich frage Sie jetzt: Wie ist eigentlich der Verhandlungsstand? Wir hören ja nur aus den Medien, dass hier mehr oder weniger dauernd eine Pattsituation besteht und dass nicht nachverhandelt wird. Wie ist der aktuelle Verhandlungsstand jetzt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Es gibt eine Vereinbarung zwischen der Stadt Wien und der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten. Ich habe trotz allem die Ärztekammer, die ja jetzt ihr Verhandlungsteam ausgetauscht hat, eingeladen, den Dialog weiterzuführen. Wir haben gestern sehr gute Gespräche geführt, wo es deutliche Annäherungen im Bereich Arbeitszeit und im Bereich Arbeitsbedingungen gegeben hat. Wo es nach wie vor großen Dissens gibt, das ist die Frage der Höhe der Gehaltserhöhung. Wir haben ja hier beim Grundgehalt ein Plus von bis zu 30 Prozent vorgesehen. Da gibt es Dissens, da wird mehr gewünscht, und wir führen die Gespräche weiter.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung und Behandlung der 1. Frage.

 

9.14.39†Amtsf StRin Mag Ulli Sima - Frage|

Die 2. Frage (FSP - 00787-2015/0001 - KSP/GM) wurde von Frau GRin Mag Jischa gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt gerichtet. (Im 22. Bezirk wurde das neue 'TierQuarTier' seiner Bestimmung übergeben. Welche Erwartung verbinden Sie, sehr geehrte Frau Stadträtin, mit dieser neuen Einrichtung?)

 

Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Einen schönen guten Morgen!

 

Die an mich gerichtete Frage beschäftigt sich mit dem Thema des neuen TierQuarTiers im 22. Bezirk. Wir haben das TierQuarTier kürzlich eröffnet. Die Eröffnung war ein voller Erfolg. Beim Tag der offenen Tür sind 26 500 Wienerinnen und Wiener gekommen, weil sie sehr neugierig waren und sich das neue TierQuarTier anschauen wollten.

 

Was erwarten wir uns jetzt von diesem neuen TierQuarTier? Also erstens einmal natürlich eine bestmögliche Betreuung der Katzen, Hunde und der Kleintiere, die dort untergebracht sind, und – das ist mir ganz besonders wichtig – eine sehr, sehr rasche Weitervermittlung. Natürlich war es mir auch wichtig, einen Begegnungsort zu schaffen, und das war es auch, glaube ich, was viele Menschen interessiert hat, die vor Ort waren. Sie haben gesehen, dass dort eben auch sehr viel Platz ist, sehr viel Licht, dass es keine Geruchsbelästigung gibt, dass es keine Lärmbelästigung gibt, dass es vor allem auch draußen viele Wiesen und großzügige Bereich gibt, wo man sozusagen Begegnungszonen hat. In England haben wir gesehen, dass viele Menschen dort hingefahren sind, Ausflüge gemacht haben, einen Picknickkorb mitgenommen haben. Also wir wollen, dass das ein positiv besetzter Ort wird, damit wir auch möglichst viele Patinnen und Paten gewinnen, die dann Patenschaften für die Tiere übernehmen, sich um die Tiere kümmern oder einen finanziellen Beitrag dazu leisten. Das heißt, wir wollen eigentlich mit diesem neuen TierQuarTier ein bisschen einen Paradigmenwechsel in der Tierversorgung in Wien, aber auch ein bisschen in Österreich herbeiführen.

 

Sie wissen ja, dass die Stadt Wien laut § 30 des Bundestierschutzgesetzes und laut Wiener Tierhaltegesetz gesetzlich dazu verpflichtet ist, sich um herrenlose, ausgesetzte, entlaufene, abgenommene und beschlagnahmte Tiere zu kümmern. Das sind im Jahr ungefähr 3 500 Tiere, die so versorgt werden.

 

Wir haben mit dem TierQuarTier am 2. Februar den Probebetrieb aufgenommen und haben jetzt sozusagen den laufenden Betrieb gestartet. Wir haben auch schon etliche Tiere vergeben.

 

Sie wissen, das TierQuarTier ist benachbart zur Deponie Rautenweg in der Donaustadt. Wir haben rund 9 700 m² bebaut und bieten Platz für ungefähr 300 Katzen, 150 Hunde und hunderte Kleintiere jetzt zur gleichen Zeit. Übers Jahr gerechnet ist es auf diese Kapazität von 3 500 Tieren ausgerichtet.

 

Wir haben sehr viel Know-how da hineinfließen lassen und haben auch viele Good-Practice-Beispiele aus England übernommen. Wir waren ja auch mit dem Umweltausschuss vor Ort, haben uns dort einige Häuser angesehen und haben versucht, eben wirklich die besten Dinge von dort zu übernehmen. Für mich so ein Credo: Es ist nicht schwer, ein Tierschutzhaus zu bauen, das am ersten Tag schön ausschaut, das bringt sozusagen fast jeder zusammen, die Schwierigkeit ist, ein Tierschutzhaus zu bauen, das nach 10, nach 15, nach 20 Jahren auch noch in einem guten Zustand ist. Und das war der Schwerpunkt aller Vorbereitungsarbeiten, dass wir wirklich Wert legen auf gutes Material, auf langlebiges Material, das auch starken Belastungen standhält wie einer täglichen Desinfektion, eben den Hygienemaßnahmen, die man setzen muss, den unterschiedlichen Tieren, die, sagen wir mal, unterschiedlich temperamentvoll das dort behausen werden, und natürlich war es uns auch wichtig, dass wir das wie in England auch für die Menschen, die kommen, um sich Tiere mitzunehmen, schön ausgestalten, auch in dem Sinne, dass es dort nicht stinken soll. Das ist uns gelungen. Wir haben eine Luftwechselanlage, die zehnfach in der Stunde die Luft wechselt. Es soll einfach auch ein freundliches Ambiente sein, damit man dort gerne hingeht und sich dann auch gerne ein Tier mit nach Hause nimmt. Das ist sozusagen der Hauptzielpunkt, dem alle Dinge untergeordnet sind, dass man wirklich eine angenehme Atmosphäre schafft, um möglichst schnell Tiere zu vermitteln, möglichst schnell ein neues Zuhause zu finden.

 

Es gibt noch sehr viele Details wie etwa die Quarantänestationen und natürlich die Energieversorgung – über die Deponie Rautenweg werden wir mit Wärme aus dem Deponiegas versorgt –, die ganze Beleuchtung, Lichtkuppeln, und so weiter und natürlich auch die Außenkäfige, weil es einfach auch für die Hunde wichtig ist,

 

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