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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 67 von 99

 

Unterschied zum Akademikerball, denn im Unterschied zum Akademikerball, der auch ein Echo in der Welt hervorruft, ruft der Wissenschaftsball ein positives Echo für die Stadt Wien hervor. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich habe das auch schon bei der Budgetdebatte, wo wir uns auch über Wissenschaft unterhalten haben, gesagt, dass ich sehr viel davon halte und das sicher auch ein Schwerpunkt ist - auch in einer Zeit, in der die Budgets sozusagen tendenziell knapper werden und es auf Grund der Finanz- und daraus folgenden Wirtschaftskrise nicht mehr so einfach ist -, dass man vernetzt, dass man kooperiert, dass man Synergien schafft. Und der Wissenschaftsball ist ein sehr gutes Beispiel dafür, weil sich zum einen einmal alle Universitäten gemeinsam auch dazu bekennen - und nicht jede Universität für sich an einem Ball beteiligt ist oder einen Ball organisiert - und zum anderen auch ein Kooperieren untereinander stattfindet und dadurch vor allem auch ein Schaffen von Synergien.

 

Vor allem aber ist der Wissenschaftsball - und ich muss das jetzt nicht mehr in aller Breite ausführen, denn Kollegin Huemer hat das schon ausführlich dargestellt - einfach auch mehr als ein Ball. Es ist sozusagen kein reines Tanzvergnügen, sondern es ist etwas, was im Vorfeld und im Nachhinein auch die Leistungen der Wissenschaftsförderung der Stadt, aber auch des Bundes, aber einfach auch die wissenschaftlichen Forschungsleistungen darstellt, und nicht nur in Wien, nicht nur in Österreich darstellt, sondern durchaus auch darüber hinaus in die Welt hinausträgt.

 

Und es ist auch noch ein Unterschied deshalb, weil es hier nicht sozusagen um eine reine Dekoration geht, die beim Wissenschaftsball stattfindet, sondern weil wirklich auch versucht wird, Errungenschaften, Know-how aus den Universitäten der Stadt in diesen Ball zu integrieren. Und jetzt spreche ich nicht nur von den fleischfressenden Pflanzen, die die BOKU zur Verfügung stellt, sondern auch die Angewandte, die mit Visuals arbeitet, oder auch die TU Wien, die diese Simulation in der Quantendisco dargestellt hat, sind Beispiele dafür. Das heißt, es gibt eine ganze Reihe von Beiträgen, die auch die Leistungen der Stadt und der Universitäten in der Stadt sichtbar machen, und deswegen ist dieser Ball auch nicht mit einem normalen Ball zu vergleichen.

 

Zusätzlich ist anzumerken - weil es noch nicht gesagt worden ist -, dass sich die Förderung gegenüber dem letzten Jahr mittlerweile halbiert hat, und natürlich ist es auch das Ziel, dass sich der Ball von selbst trägt. Und nachdem das schon beim ersten Mal so ein großer Erfolg war, bin ich ziemlich fest davon überzeugt, dass es in den nächsten Jahren auch gelingen wird, diesen Ball frei auszufinanzieren. – Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Ebinger. Ich erteile ihm das Wort.

 

16.05.52

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ)|: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Zuerst zu dem, was Kollege Kops vorgebracht hat, zu den Rahmenbeträgen. Ja, okay, wir nehmen zur Kenntnis: Das sind Rahmenbeträge. Es wird halt einmal ein Betrag festgelegt, und wir kriegen erst im Nachhinein die Liste der Kleinstförderungen, die hier vergeben wurden. Okay, damit müssen wir leben, dass da halt ab und zu auch die eine oder andere Förderung von uns nicht befürwortet wird.

 

Was man aber schon machen könnte - und wir haben ja auch diesbezügliche Gespräche geführt, bevor der Antrag, den wir zuweisen wollten, dann abgelehnt wurde: Dass man gemeinsam die Förderkriterien evaluiert - denn die Wissenschaft ist ja jetzt nur das Beispiel, wir haben das ja nur als Beispiel genommen, das gilt ja genauso bei bildender Kunst, Kultur, bei Musik, bei Literatur, und so weiter -, dass man sich das einmal gemeinsam anschaut - das wäre unser Wunsch - und dass man in gewissen Bereichen - wir kommen heute noch zu so einem Bereich - vielleicht doch eine getrennte Abstimmung durchführen kann. Wir kommen heute zu dem Bereich, wo es um das Diözesanmuseum geht – wir werden das später noch ausführen -: Also eigentlich wollen wir der anderen Förderung nicht zustimmen. Ich weiß nicht, wie wir das jetzt machen werden.

 

Aber lassen Sie mich auch noch ein paar Worte zum Wissenschaftsball sagen. Wenn man sich Kollegin Huemer anhört - wir sollen über den Tellerrand hinausschauen und uns einen Stoß geben -, das ist so wie im Regierungsprogramm, ich habe es eh schon einmal gesagt: Wenn da drinnensteht, Erinnerungskultur ist etwas Wichtiges, ja, dann ist das schon richtig, aber wo ist denn die Erinnerungskultur früher gewesen? Die Erinnerungskultur beim „Fest der Freude“ gibt es, weil der Wiener Korporationsring dort eine Kranzniederlegung macht. Und um dem etwas entgegenzusetzen, haben wir plötzlich eine Erinnerungskultur. Und weil der Akademikerball und früher Wiener Korporationsringball seit einigen Jahren gewissen Herrschaften ein Dorn im Auge ist, hat man einen Ball erfunden. Man tut der Wissenschaft damit, dass man sie politisch vereinnahmt, keinen guten Dienst! Denn gegen einen Wissenschaftsball hätte ja kein Mensch etwas. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Und ich weiß auch nicht, was das Motto „Spaß mit Anstand - Tanz mit Haltung“ damit zu tun hat. Außerdem ist es eine Abqualifizierung der anderen, wenn Herr Oliver Lehmann, der Veranstalter, sagt, das ist ein Netzwerktreffen von Rechtsradikalen. Ich bin auch bei diesem Ball, ich lasse mich nicht gerne als Rechtsradikaler bezeichnen. Und ich habe den Ball schon vor 37 Jahren eröffnet - so lang muss es den Wissenschaftsball überhaupt erst einmal geben! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Nur hat das damals niemanden interessiert. Denn wie man uns hier abqualifiziert und dann gerade den Gutmenschen herausstreicht, das ist eigentlich das, was einen wirklich aufregen kann. Wir gehen trotzdem hin zu dem Ball - keine Sorge, diese Freude machen wir Ihnen nicht, dass wir nicht auf den Wissenschaftsball gehen. Wahrscheinlich werden wenige Wissenschaftler im Bereich der Medizin hingehen, weil am selben Tag Ärzteball in der Hofburg ist.

 

Und dass dieser Ball gefördert werden muss, das ist ja auch so ein Zeichen. Kein Ball wird gefördert! - Der

 

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