Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 76
Und dann dienen Sie uns die Uralt-Forderung der ÖVP an: Verlängerungen der U-Bahn in die Pampa, im weitesten Sinne, irgendwohin. - Also noch einmal: In einen U-Bahn-Zug passen ungefähr 890 Menschen, vielleicht sind es auch 1.000. Also allein die Menschen, die jeden Tag von Klosterneuburg nach Wien hereinfahren mit ihren Autos oder zum Teil auch mit der Schnellbahn – das Verhältnis ist ungefähr 40 zu 60 -, das sind ungefähr 1.200 Leute, oder vielleicht sind es auch 2.000. Das heißt, wir haben eineinhalb U-Bahn-Züge. Und was machen wir dann? - Dann transportieren wir den ganzen Tag Luft. (GR Mag. Manfred Juraczka: Bei den ÖBB wollen Sie jede Pimperlbahn erhalten, weil es einen Versorgungsauftrag gibt!) Bei den ÖBB die Pimperlbahn?! (GR Mag. Manfred Juraczka: Bei jeder Nebenbahn gibt's diese Diskussion!) Ehrlich? Wo denn? In Niederösterreich? Jede Pimperlbahn?
Also jetzt möchte ich Ihnen einmal sagen: Da geht es nicht um jede Pimperlbahn, sondern da gibt es Parallelen zur S40, die nach Klosterneuburg fährt - mit der Sie wahrscheinlich „oft“ schon gefahren sind. Da gibt es eben die S40 - und daneben würde es dann die U-Bahn geben.
Das Gleiche hätten wir im Westen, nach Auhof hinaus. Da gibt es ja auch „massenhaft“ Menschen, die dort wohnen. Wirklich wahr: Da fährt man einkaufen, zum Beispiel zum IKEA - da fahr ich sicher mit der U-Bahn! Da stelle ich mein Billy-Regal hinein. Dann wirft mich aber der Schaffner hinaus, oder die U-Bahn fährt nicht weg. - Das ist einfach ein Unfug! (StR David Lasar: Also brauchen wir ein Auto!)
Noch einmal: Dort gibt es in Wirklichkeit ausreichend ÖV, und zwar die Schnellbahn. Und wie im Koalitionsübereinkommen festgehalten - wenn Sie es gelesen haben -, wollen wir die Schnellbahn verbessern. Die S80 soll bis nach Purkersdorf ausgeweitet werden. Das heißt, ich kann dann vom niederösterreichischen Raasdorf im Osten bis nach Purkersdorf im Westen fahren. - Herr Kollege, Sie haben ja gesagt, Sie haben das gelesen. Das heißt, das hätten Sie sehen müssen. - Und noch einmal: Wir wollen den Takt bei der Schnellbahn auf 15 Minuten ausweiten.
Aber Ihr Herr Kollege - eigentlich ist er ja Landesrat in Niederösterreich, und Sie sind jetzt Klubobmann - hat ja noch einen anderen Vorschlag gehabt. Der hat ja gemeint, Niederösterreich hat keinen wirklich langen Bahntunnel - denn der eine am Semmering, der wird anscheinend irgendwie nichts, der ist ja wieder abgesagt worden -, daher wollen sie einen Bahntunnel unter Wien durchbauen. - Das ist jetzt aber kein Witz! Und 1. April ist auch noch nicht. - Sie wollten eintauchen bei der Spittelau und herauskommen unter der Stadt, unterm Stephansplatz. Also die Stationen sind gut gewesen, die waren: Stephansplatz, Herrengasse – bezeichnenderweise - und dann Hauptbahnhof; vielleicht noch Wien-Mitte, das geht sich vielleicht noch aus.
Also noch einmal: Da unten durch wollten sie doch glatt um fast 2 Milliarden EUR einen Tunnel bauen! So quasi: Was die Tiroler und die Kärntner und die Steirer können, das braucht der Herr Wilfing auf jeden Fall. Also da unten durch einen Schnellbahntunnel mit einem Takt, so wie auf der S40, von einer halben Stunde. - Na wunderbar. Was glauben Sie, was da los ist am Stephansplatz, wenn jede halbe Stunde ein Schwung voll Niederösterreicher über die Station hereinbricht! - Also schwierig, hätte ich gesagt.
Noch einmal: Wir sind der Meinung, die Schnellbahnen gehören massiv verbessert - richtig -, aber keine Tunnels unter Wien. - Das ist das Erste. Das steht auch im Koalitionsübereinkommen.
Und das Zweite ist: Um Gottes willen, keine U-Bahnen nach – was weiß ich, wohin! Nach Gerasdorf, hat einmal die FPÖ verlangt. Dort sind auch wahnsinnig „viele“ Leute. - Mit denen füllen wir nicht einmal einen U-Bahn-Zug. Das geht sich, glaube ich, nicht aus.
Die Verlängerung nach Simmering ist auch eine alte Geschichte. Aber da gibt es einen Beschluss im Gemeinderat, der hier einstimmig gefasst wurde, und im Landtag in Niederösterreich: Wir wollen die Straßenbahn bis nach Schwechat führen. - Das ist daran gescheitert, dass die Stadt Schwechat das nicht alleine übernehmen kann, und die Niederösterreichische Landesregierung hat gesagt, wir haben zwar jetzt einen Beschluss, aber an den halten wir uns nicht. - Also wird es nicht gebaut. Da geht es nur um drei Stationen, und der 71er oder 6er, je nachdem, fährt bis Schwechat. – So viel zu diesen Dingen.
Interessant war nur eine Sache: Es freut Sie auf jeden Fall der Busterminal. Den Busterminal in Wien, und zwar einen Fernbusterminal, den wird es geben. Dazu haben wir schon alle möglichen Untersuchungen an verschiedenen Orten durchgeführt. In dieser Legislaturperiode wird er eröffnet werden. So schaut es zumindest im Koalitionsübereinkommen aus. (Beifall bei den GRÜNEN sowie von GR Mag. Manfred Juraczka und StR Mag. Gernot Blümel, MBA.)
Und dann möchte ich nur kurz zu der Geschichte mit den Broschüren etwas sagen: Also, was mir die ÖVP während des Wahlkampfs alles zugeschickt hat, hat mehrere Mistkübel gefüllt. Echt wahr! Also unglaublich. (Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Altpapier …) - Entschuldigung, Altpapier! Genau. Ich trage es auch immer brav hinunter zum Altpapier. - Manche waren auch so in einer Plastikhülle, darüber bin ich überhaupt immer riesig froh, denn da muss man nämlich das Plastik herunterreißen und dann extra entsorgen. Wahnsinn! Und Niederösterreich ist diesbezüglich überhaupt unübertroffen.
Und wie oft ich Sie auf diesen Fotos gesehen habe, Kollege Juraczka! Ich meine, ich kenne jetzt jede Ihrer Augenbrauen - echt wahr, Herr Kollege. Wirklich, ich kenne mich da echt gut aus! Juraczka in allen Facetten: Jünger, älter, mit oder ohne Aufbesserung, sage ich einmal (Heiterkeit bei der SPÖ und GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc.) - alles gesehen. Und dann stellt man sich hier heraus und regt sich über die Broschüren auf?! - Das kann man schon machen. Ist schon in Ordnung.
Also, handeln wir die Geschichte ab: Was habe ich gelernt? – Der Mensch ist Teil der Schöpfung. Nicht so viele Broschüren. Ein Busterminal brauchen wir auch, wunderbar. Und die unsägliche Verlängerung der U-
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