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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 23.05.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 75

 

als außereuropäisch gerechnet, und deshalb tue ich das auch hier, weil es sonst kein guter Vergleich wäre.

 

Von den 12,7 Millionen kommen 658 000 Gäste aus den USA. Das ist mit 5 Prozent der Nächtigungen die zweitgrößte Nächtigungsgruppe.

 

Wie wir sehen können, ist Europa mit 67 Prozent an Nächtigungen ohnedies die wichtigste Gruppe. Von außerhalb Europas kommen 6 Prozent aus Russland und 5 Prozent aus den USA.

 

Lassen Sie uns jetzt Asien betrachten. Die drittstärkste Gästegruppe sind Japaner. 306 000 Japaner waren im letzten Jahr hier. Damit ist Japan bis jetzt noch der stärkste Markt in Asien, allerdings mit abnehmender Tendenz. Die Zuwachsrate der japanischen Gäste – das geht aus der Statistik von Wien-Tourismus für 2007 bis 2013 hervor – lag im Zeitraum von 2007 bis 2013 bei 12 Prozent. Die Zuwachsrate der südkoreanischen, aber auch der chinesischen Gäste lag in diesem Zeitraum wesentlich höher. Im letzten Jahr konnten in Wien 208 000 Nächtigungen chinesischer Gäste vermerkt werden. Das ist ein Anteil von 1,6 Prozent, das heißt, um 0,8 Prozent geringer als die der japanischen Gäste. Die Zuwachsrate der chinesischen Gäste liegt allerdings bei 176 Prozent, weshalb man vielleicht andenken sollte, ein Büro in China zu eröffnen – wenn überhaupt.

 

Nicht zu vergessen, die Südkoreaner. Selbst für Tourismus-Direktor Kettner ist Südkorea der große Hoffnungsmarkt. Südkorea hatte im letzten Jahr insgesamt 208 000 Nächtigungen in Wien, das bedeutet, 1 Prozent der Nächtigungen, mit einer Zuwachsrate von 231 Prozent. Man kann sagen, dass dies tatsächlich ein strategischer Wachstumsmarkt ist und deshalb als solcher zu betrachten ist.

 

Aus diesem Grunde sagen wir: Die strategische Ausrichtung ist falsch. Es ist nicht zielführend, ein Wien-Büro in Tokio zu haben. Wenn man schon ein Büro in Asien haben möchte, sollte man dieses in Südkorea oder in China eröffnen. Das entspricht aber auch nur einem kleinen Teil der Gäste, die nach Österreich kommen. 67 Prozent der Gäste sind Europäer, davon 20 Prozent Bundesdeutsche und 18 Prozent Österreicher. Deshalb sollte hier der Fokus liegen, und hier sollten die Marketing-Aktivitäten gesetzt werden. Wir brauchen kein Wien-Büro in Tokio. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

13.32.05

Berichterstatter GR Franz Ekkamp|: Frau Vorsitzende! Geschätzte Damen und Herren!

 

Ich denke, bei diesem Geschäftsstück handelt es sich um eine Weiterführung einer durchaus erfolgreichen Aktion im Tourismus. Wenn man sich die Zahlen ansieht und Vergleiche anstellt, dann muss man, glaube ich, zu dem Schluss kommen, dass man das weiterführen muss. Ein Ausstieg gerade aus einer Gesellschaftsgruppe aus Asien wäre für die Wiener Wirtschaft, insbesondere für die Tourismusbranche, durchaus ein schlechter Weg

 

Wenn man sich vor Augen führt – man kann natürlich immer mit Prozentzahlen agieren –, dass es weit über 300 000 Nächtigungen in Wien aus dem japanischen Bereich gibt, und wenn man noch einmal genau analysiert, dass 57 Prozent dieser Besucherinnen und Besucher in Vier-Sterne-Hotels absteigen und 23 Prozent dieser Besuchergruppe sogar in Fünf-Sterne-Hotels absteigen, dann sagt das mehr aus als ein paar Vergleichszahlen mit Prozentsätzen.

 

Und wenn man noch einmal gegenrechnet, was denn der Einsatz für, sagen wir, 300 000 EUR im Jahr ist, wenn man ein Produkt, sprich, die Dienstleistung bei uns als Besucherin und Besucher bewirbt für die schöne Stadt in Wien, und kommt dann auf einen Nettonächtigungsumsatz von 18 Millionen, dann, glaube ich, spricht dieses Verhältnis von 300 000 zu 18 Millionen doch eine eindeutige Sprache.

 

Natürlich steigen – das ist auch schon von der Vorrednerin gesagt worden – die Zahlen gerade in diesem Bereich weiter, aber es schließt ja das eine das andere nicht aus. Das heißt, dass man auch in anderen Bereichen noch intensivieren muss und auch Werbung machen wird. Aber eines wäre ganz schlecht: Dass man gut gehende Bereiche einfach abschneidet. Wenn es nicht mehr funktioniert, dann muss man sowieso nachdenken über Veränderungen. Aber gut gehende Bereiche sollte man weiter bewerben – zum Wohle unserer Arbeitsplätze in der Stadt, zum Wohle auch der Wiener Wirtschaft.

 

Ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Wir kommen nun zur Abstimmung.13.34.40 Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag des Berichterstatters, also der Postnummer 39, die Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Dies ist mehrstimmig, mit den Stimmen von SPÖ, Grünen und ÖVP, so angenommen.

 

13.34.57Es gelangt nunmehr Postnummer 3 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Bericht über die Behandlung der im Jahr 2013 eingebrachten Petitionen. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Ramskogler, die Verhandlungen einzuleiten.

 

13.35.10

Berichterstatterin GRin Mag Sonja Ramskogler|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie!

 

Ich freue mich, dass wir heute den ersten Bericht des Petitionsausschusses diskutieren dürfen. Ich möchte hier betonen, dass es erstmalig und einmalig ist, dass wir so einen Bericht vorliegen haben. Wir alle freuen uns sehr, dass er auch so viele Petitionen beinhaltet – es sind 49 an der Zahl –, und ich denke, dass der Ausschuss in einer konstruktiven Arbeit immer wieder versucht hat, hier auch konstruktive Ergebnisse zu erzielen.

 

Es ist natürlich so, dass nicht alle Petitionen zu 100 Prozent erfüllt wurden. Nichtsdestotrotz haben wir mit vielen Einholungen von Stellungnahmen und auch einigen Ladungen von Petenten versucht, objektiv alle Petitionen gleichwertig zu behandeln und auch alle Petitionen dementsprechend hier vorkommen zu lassen.

 

Ich bitte um eine konstruktive Diskussion und freue mich über eine sachliche Auseinandersetzung.

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Holdhaus.

 

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