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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 29.04.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 79

 

Aber, um bei der Sache zu bleiben, wir haben jetzt mit 1.5.2014 eine Adaptierung des seit 2007 geltenden Tarifs vorgelegt. Die Überlegungen gehen dahin, dass das eben im Interesse des Kundinnen- und Kundenservice in Verbindung mit zugkräftigen Dauerkartenpreisen im Vordergrund steht. Das Ziel ist auch, die Monatskarten noch attraktiver anzubieten, als das bisher der Fall war und dass man eventuell auch Wartezeiten im Sommer an besonders heißen Tagen tatsächlich verringern kann. Die Monatskartenpreise errechnen sich jetzt aus dem Vielfachen der Einzelkartenpreise. Die Vergünstigung, und das ist nicht ohne, ist im Vergleich mit dem Erwerb einer Jahreskarte immerhin 25 Prozent.

 

Wie bereits erwähnt wurde, soll es neben dem bisherigen Angebot der All-inclusive-Karten, Erwachsenenkarten, Karten für Jugendliche und Kinder, auch eine Karte für sozial Bedürftige geben, eine Monatskarte, die entsprechende Ermäßigungen anbietet. Davon sind immerhin Schülerinnen und Schüler betroffen, die mit der Reifeprüfung bis zum 20. Lebensjahr abschließen, SchülerInnen an Konservatorien, Krankenpflegeschulen, Fachhochschulen, Kollegs, Pädagogische Akademien und Studierende, ordentliche Hörerinnen und Hörer bis zum 27. Lebensjahr oder auch Präsenz-, Zivildiener oder auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen ab 70 Prozent Erwerbsminderung. Weil die Seniorinnen und Senioren angesprochen worden sind, auch diese erhalten jetzt Ermäßigungen in den Sommerbädern.

 

Vielleicht auch noch zur Leistungsschau der Wiener Bäder und was alles geleistet wurde im Jahr 2013: Die Wiener Bäder haben immerhin 5,154 Millionen Badegäste gehabt. Im Sommer bedeutet das zum Beispiel, 65 Schwimmbecken mit mehr als 30 000 m³ Badewasser hygienisch einwandfrei zu halten und 550 000 m² Rasenfläche zu pflegen. Auch nur zur Information, 26 000 Kästchen, 9 000 Kabinen sind ebenfalls den Badegästen zur Verfügung gestellt. Das alles wird von 470 Dauerbeschäftigten und 490 Saisonbeschäftigten ordentlich gewartet, bei denen ich mich hier ausdrücklich für die tolle Leistung, die sie dort erbringen, bedanken möchte. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Weil wir kommende Woche wieder Saisoneröffnung haben, möchten wir schon noch darauf hinweisen, welche Zusatzleistungen hier angeboten werden, denn die Wiener Bäder zeichnen sich nicht nur durch die Badequalität, sondern auch durch Sport, Unterhaltung und das Angebot aus. Es wird Wireless-LAN entsprechend ausgebaut, im Gänsehäufel an weiteren fünf Zugangspunkten. In zehn weiteren Sommerbädern wird es ebenfalls installiert und in Betrieb genommen werden. Fünf weitere Standorte folgen dann noch 2015. Die Wiener Bäder zeichnen sich durch Freizeiteinrichtungen wie Fußballplätze, Kinderspielplätze, Volleyballplätze, aber auch Wasserrutschen aus. Das zeigt und bestätigt durchaus das Erfolgskonzept. Es gibt auch ein umfangreiches Animationsprogramm, Poolgames, Bäderanimationen. In Familienbädern wird an Schönwettertagen auch ein Kinderklub angeboten. Wir haben Wassergymnastikeinheiten, Beachvolleyballprogramm, und so weiter, und so fort. Das lässt sich alles im Internet nachvollziehen. Man kann in drei Familienbädern auch spielend die Englischkenntnisse verbessern. Auch das wird noch angeboten. Im Sommer wird in den Hallenbädern zusätzlich, wie bisher, Poolgymnastik ebenfalls angeboten. Dazu kommt noch ab 24.5. der Bäderbus, der alle zehn Minuten ins Gänsehäufel fährt.

 

Was hier auch vergessen wird, sind die Investitionen, die die Wiener Bäder vorgenommen haben. Wir haben in zwölf Bädern Energie-Contracting abgeschlossen. Auch dazu vielleicht noch ein paar Zahlen: Insgesamt werden dabei 24 600 Megawattstunden Fernwärme, 486 000 m³ Erdgas, 908 m³ Wasser und Abwasser eingespart und, was besonders erfreulich für die Umwelt ist, der CO2-Ausstoß ist um rund 4 600 t pro Jahr reduziert worden, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates.

 

Nun noch zu den Tarifen und den Preisen, weil wir von einer Tarifreform sprechen: Sie haben hier zwar die Punkte hervorgehoben, wo die Tarife geringfügig angehoben werden, aber Sie kennen alle die Tabelle aus dem Akt. Von Tarifanhebungen in neun Bereichen wird dort gesprochen. Es gibt aber auch 13 Bereiche, wo die Tarife gleich bleiben. Es gibt sogar 24 Bereiche, wo die Tarife billiger werden. Daher ist es nicht angemessen, hier von einer Tariferhöhung zu sprechen, sondern von einer echten Tarifreform. So bleiben zum Beispiel die Familienkarte, ein Erwachsener, ein Kind, weil das angesprochen wurde, gleich. Es wird bei den Seniorinnen und Senioren sogar, wie gesagt, ermäßigt. Jugendliche und Kinder bleiben ebenfalls gleich. Wenn man die neu eingeführte Jahreskarte hernimmt, erspart sich ein Betroffener mittlerweile 42 EUR im Jahr im Vergleich zum vorigen Tarif. (GRin Ing Isabella Leeb: Das kann sich keiner leisten!) Das ist alles dem Akt zu entnehmen. Sie können das alles nachlesen.

 

Zum Thema, was sich die Wienerinnen und Wiener leisten können, frage ich mich, wie Sie in den Städten, wo Sie das Sagen haben, umgehen. Wir haben in Wien einen Preis bei der Tageskarte von 5,50 EUR und einen Preis bei den Kindern, der übrigens gleich bleibt, von 1,80 EUR, ein sehr sozialer Tarif und der sozialste Tarif bei fast allen Bädern in Österreich. Wenn man zum Beispiel das Bad in Graz hernimmt, kostet dort die Kindertageskarte, im Vergleich zu unseren 1,80 EUR, 4,80 EUR, die Erwachsenenkarte 6,90 EUR. Wir haben in Mödling die Kinderkarte bei 3,40 EUR und die Erwachsenenkarte bei 7 EUR. Wir haben in Klagenfurt die Kinderkarte bei 5 EUR und die Erwachsenenkarte bei 7,80 EUR. Das ließe sich so fortsetzen. Dazu könnte man noch viel sagen. Ähnlich verhält es sich auch bei den Jahreskarten, wo wir zum Beispiel in Klagenfurt einen Jahreskartenpreis bei den Erwachsenen von 285 EUR haben.

 

Also, meine sehr geehrten Damen und Herren der Opposition, bitte sagen Sie es dort, wo es keine Sozialtarife gibt, wo Sie selbst das Sagen haben! Wir werden hier in Wien die soziale Tarifgestaltung so fortführen, wie wir es bisher gemacht haben! - Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Ellensohn. - Ich erteile ihm das Wort.

 

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