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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 29.04.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 79

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Bluma. Ich erteile es ihr.

 

13.06.37

GRin Susanne Bluma (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Damen und Herren! Werte, verehrte Kollegin Matiasek!

 

Wenn Flanieren in Ihrem Leben nicht vorkommt, dann tut mir das sehr, sehr leid, denn dann haben Sie ein Leben mit sehr geringer Lebensqualität!

 

Wenn Sie auf der anderen Seite teilweise Politikerinnen und Politiker hier in diesem Haus beschuldigen, einen sehr kindlichen Zugang zur Politik zu haben – was ich nicht nachvollziehen kann –, dann möchte ich etwas feststellen: Besser ein kindlicher als ein aufhetzerischer, verhärmter Zugang zur Politik! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte gleich bei Ihnen bleiben: Wenn Sie davon sprechen, dass wir immer wieder den Menschen vorschreiben wollen, dass sie sich bewegen sollen und wie sie Wege zurücklegen sollen, dann möchte ich Sie gerne fragen, warum die Krankenkassen Bewegungsprogramme für Kinder machen. (StRin Veronika Matiasek: Es geht ja nicht darum, dass sie sich bewegen sollen, sondern um das Wie, Wo und Wann!)

 

Wir leben in einer Zeit, in der Krankenkassen Bewegungsprogramme für Kinder machen, und wir alle gehen – und manche fahren – mit offenen Augen durch diese Stadt. Dabei sehen wir, dass Kinder oft im Alter von 11, 12 oder 13 Jahren von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden. – Deswegen müssen die Krankenkassen und wir alle Bewegungsprogramme für Kinder finanzieren! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Zum Mauserlweg und warum dieser jetzt gesperrt ist: Liebe Kollegin Matiasek! Wir haben Verantwortung in dieser Stadt, und wir nehmen diese Verantwortung jeden Tag aufs Neue wahr. Und wenn ein Weg eine Stützmauer hat, die einzustürzen droht, dann werden wir diesen Weg sperren. Sie kennen wahrscheinlich die Besitzverhältnisse. Wenn nicht, dann schauen Sie sich diese an, bevor Sie hier reden! Dann wissen Sie nämlich auch, warum die Instandsetzung der Stützmauer nicht allein Sache der Stadt sein kann.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Um zum Akt zurückzukommen: Von einer dubiosen Veranstaltung beziehungsweise von einer Sinnlos-Konferenz haben meine Vorredner im Zusammenhang mit der Walk 21 gesprochen. – Der erste Ausspruch stammt von Kollegen Dworak, der zweite vom Toni Mahdalik, und der intellektuelle Unterschied, der sich schon in dieser Begrifflichkeit zeigt, hat sich dann durch beide Reden gezogen, das muss man schon sagen. So wird eine Konferenz bezeichnet, die positive Auswirkungen auf alle Menschen in dieser Stadt haben soll!

 

Wir alle, und auch diejenigen, die das von sich selbst nicht behaupten, sind nämlich Fußgängerinnen und Fußgänger in dieser Stadt. 28 Prozent aller Wege in Wien werden zu Fuß zurückgelegt. Dabei sind manche ihrer Wege nicht mit eingerechnet, nämlich der Weg zum öffentlichen Verkehrsmittel oder der Weg zum Parkplatz, wo ihr Auto schläft. Diese Wege sind bei den 28 Prozent nicht dabei.

 

28 Prozent ist gut, aber es kann und muss besser werden, und eine Konferenz wie diese dient zunächst einmal dazu, zu überlegen, was am zu Fuß Gehen in einer Stadt, in einem Gebiet, in einem Bezirk gut ist und was nicht so gut ist. Es ist dies eine internationale Konferenz, das heißt, sie ist Kontinent übergreifend, und die Menschen allerorts beschäftigen sich mit dem Thema zu Fuß Gehen.

 

Was ist zu Fuß Gehen? – Zu Fuß Gehen ist die natürlichste Art der Fortbewegung. Wir alle lernen es bereits als Kleinkind: Eine der ersten motorischen Fähigkeiten, die ein Mensch erlernt, ist das zu Fuß Gehen. (GR Mag Wolfgang Jung: Und das ohne SPÖ!) Und es ist dies hoffentlich bis ins hohe Alter – wenn man darauf achtet, dass der Bewegungsapparat immer aktiv und in Bewegung ist – unsere natürlichste Art der Mobilität.

 

Und das gehört ausgebaut und gefördert. Warum gehört das gefördert? (Zwischenruf von GR Mag Dr Alfred Wansch.) Herr Kollege! Melden Sie sich bitte nach mir! Hören Sie auf, dauernd reinzuschreien! Das ist respektlos! Ich spreche, ich bin am Wort! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Gehen ist natürlich, Gehen ist gesund, Gehen ist attraktiv, und, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, es macht auch attraktiv, glauben Sie mir das! Und das viel mehr, als wenn man mit dem Auto fährt. (Zwischenruf von GR Mag Dr Alfred Wansch.) Es ist kostengünstig, es ist zeitsparend, es ist umweltfreundlich, es ist kommunikativ, und es fördert unsere sozialen Kontakte. Zu Fuß Gehen ist jedem Mann und jeder Frau zu empfehlen, auch Ihnen, werte Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Jede zweite Fahrt mit dem Auto in dieser Stadt ist kürzer als 5 km. Jede 4. Fahrt mit dem Auto in dieser Stadt ist kürzer als 3 km. 5 km sind eine Distanz, die zu Fuß zurückzulegen einem gesunden Menschen zumutbar ist, die man leicht und schnell zurücklegen kann, und 3 km ohnehin. Überlegen Sie einmal, wie viele völlig unnötige Fahrten mit dem Auto getan werden! (GR Mag Wolfgang Jung: Wer entscheidet, was unnötig ist?) Es wird gefahren, wo wir leicht zu Fuß gehen könnten! Ich wünsche Ihnen ... (Weiterer Zwischenruf von GR Mag Wolfgang Jung.) Nein! Nein! Jeder vernünftige Mensch, Herr Kollege Jung, weiß das, Sie kennen es nicht, und ich wiederhole es jetzt nicht, aber ich gebe meinem Vorredner auf dieser Seite vollkommen recht: Sie sind unhöflich! Sie sind respektlos! Sie können nicht akzeptieren, wenn jemand anderer am Wort ist und etwas Gehaltvolleres von sich gibt, als Sie das immer tun! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Selbstverständlich entscheidet jeder Mensch in seiner jeweiligen Lebenssituation, welche Art der Mobilität die gescheiteste ist. Das heißt nämlich intelligente Mobilität. (GR Mag Wolfgang Jung: Und was intelligent ist, entscheiden Sie?!) Und zu Fuß Gehen gehört zu einer Stadt, zu einer Smart City, zu einer gescheiten Stadt, wie Wien das eindeutig ist.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diejenigen, die immer ganz besonders empfindlich sind und Ord

 

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