Gemeinderat, 27. Sitzung vom 04.10.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 70
schwimmen gehen können. Das ist etwas, auf das ich schon auch hinweisen möchte, eine Maßnahme, die wir in Wien haben, die man in anderen Bundesländern überhaupt nicht kennt. Es ist eine Maßnahme, die Wien verpflichtend in der 3. Klasse vorgesehen hat, auch mit dem riesigen positiven Effekt, dass über 40 Prozent der Kinder durch diesen Schwimmunterricht tatsächlich schwimmen erlernen. Was Wien hier leistet, sollte auch einmal in diesem Zusammenhang gesagt werden. Selbstverständlich tragen wir dafür Sorge, dass dieses Schwimmen für die Volksschulkinder entsprechend gesichert ist.
Sie haben das Amalienbad angesprochen. Das ist zum Beispiel ein geöffnetes Bad, gerade auch für die Schulen, ungeachtet der Sanierung, die dort läuft. Wir haben dort das große Trainingsbecken, das die Kinder für den Schulschwimmunterricht auch entsprechend nützen. Also, es steht ihnen dieses Bad uneingeschränkt zur Verfügung. Auch alle anderen Bäder werden im Laufe der nächsten Woche durchgängig geöffnet haben. Ich habe mir seitens des Stadtschulrates berichten lassen, nachdem wir diese Diskussion vergangene Woche schon hatten, es gibt aus keiner einzigen Schule eine entsprechende Rückmeldung, auch nicht an die MA 44, dass es hier Probleme gegeben hat.
Also, wir haben das, so wie in den vergangenen zwei Jahren, wo die Stadthalle gesperrt war, glaube ich, sehr gut gemeinsam bewältigen können, nämlich gemeinsam insofern, dass die Planungen der MA 44 auch mit den Schulklassen, auch mit den Schülerinnen und Schülern, sehr sorgfältig abgestimmt sind, um jenen Teil im Rahmen des Lehrplans entsprechend erfüllen zu können und die 15 000 Kinder nicht auf den Schwimmunterricht verzichten müssen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage stellt GR Mag Kowarik. - Bitte.
GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Wir sind, so wie Sie, offensichtlich auch sehr gespannt auf den Kontrollamtsbericht. Er wird sicher interessant werden.
Sie haben auch gemeint, der gesamte Gemeinderat ist schon Experte in Angelegenheiten Stadthallenbad. Mag sein. Tatsache ist, dass es leider Gottes die Verantwortlichen bei der Planungsphase beziehungsweise bei der Umsetzungsphase offensichtlich nicht waren.
Sie haben auch gemeint, dass das Ganze nicht aus dem Ruder läuft. Also, ich darf daran erinnern, es ist bald, glaube ich, ein Jahr oder noch nicht ganz ein Jahr her, wo Sie gemeinsam mit Direktor Hanke der Wien Holding schon Fotos zur Eröffnung gemacht haben. Diese sind dann auch veröffentlicht worden. Also, fast ein Jahr dauert es jetzt oder ist eine Verzögerung, wie immer man das auch nennen will.
Sie haben, um jetzt zu meiner konkreten Frage zu kommen, schon relativ ausführlich über die Beweisaufnahme berichtet und haben gesagt, es gibt ein Ergebnis in einem Teilbereich, nämlich beim Hubgerät, also beim Hauptbecken. Welche Ergebnisse liegen da vor? Können Sie uns das in irgendeiner Art und Weise kurz skizzieren? Gab es Fehler? Von wem? Und was ist die Konsequenz daraus?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Herr Gemeinderat!
Ich bitte um Verständnis dafür, dass mir diese Informationen seitens der Stadthalle nicht unmittelbar vorliegen, nachdem diese im Rahmen eines Gerichtsverfahrens entsprechend zur Anwendung kommen werden und mir selbst daher diese Informationen nicht vorliegen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen zur 3. Zusatzfrage. Sie wird von GRin Ing Leeb gestellt. - Bitte.
GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Herzlichen Dank auch für die Beantwortung dieser Frage. Zumindest wissen wir, was in den nächsten Zeiten auf die Wienerinnen und Wiener zukommen wird, nämlich ein langes und ausführliches Gerichtsverfahren. Auch das haben wir schon seit Jänner, Februar in den Raum gestellt. Sie behaupten zwar heute noch immer, dass es notwendig war, den Baustopp zu verhängen, ich denke aber, es wird uns gelingen, Ihnen das Gegenteil zu beweisen. Aber das werden wir nicht heute tun.
Sie haben vorhin erwähnt, dass im Amalienbad in der Halle, die unter dem Publikumsbad liegt, die ein Sportzentrum ist, jetzt für die Schulen geöffnet ist. Im Stadionbad haben wir jetzt den dritten Winter das Leistungszentrum für die Schwimmsportler in Form einer Traglufthalle. Darin, dass das eigentlich ein katastrophaler Zustand ist, werden wir, glaube ich, übereinstimmen. Weil Schwimmsport professionell auszuüben, heißt nicht, sich, salopp gesagt, ein Mal am Tag, zwei Mal am Tag ins Becken zu hauen, da gehört auch Vorbereitung dazu, da gehört Nachbereitung dazu, da gehören Kraft- und Ausdauertraining dazu. Sie wissen es besser als ich. Wenn nicht, kann Ihnen der Herr Kollege Meidlinger sicherlich ein bisschen weiterhelfen. Er ist ja jetzt unser neuer Experte.
Es gibt nun eine Machbarkeitsstudie zu einem Schwimmsportzentrum in Wien. Ich würde von Ihnen gerne wissen: Wie weit ist man im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie? Und wann wird dieses Schwimmsportzentrum, das wir jetzt ungeachtet der Stadthallenbadmisere dringend brauchen, umgesetzt?
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!
Nachdem das Ergebnis der Machbarkeitsstudie nicht vorliegt, ist es natürlich völlig unseriös, und das können Sie wahrscheinlich auch nicht erwarten, irgendwelche Termine zu nennen, wann es umgesetzt werden wird, solange man nicht einmal weiß, was in diesem Bereich machbar ist und letztendlich auch, um welche finanziellen Beträge es machbar ist.
Wir versuchen einmal zu lokalisieren, wo es am meisten Sinn machen würde, ein solches Schwimmsportzentrum zu errichten. Ich gehe auch davon aus, dass natürlich auch in der Situation die Finanzierung, die Umsetzung eine nicht unwesentliche Frage in dem Zusammenhang sein wird.
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